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2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel
Autoren: Unbekannt
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viel von Tsingas Meinung. Für seinen Geschmack hatte sie in der Vergangenheit zu oft versagt.
    Nur wenn sie den notwendigen Nachdruck zeigten, würden sie dieses Massenmörders habhaft werden.
    „Ich habe von Perry Rhodan alle notwendigen Vollmachten, mit dir zu verfahren, wie es mir richtig erscheint", fuhr Mondra Diamond fort. „Ich kann dein kleines Schiffchen unter Dauerfeuer setzen lassen, bis es zerbröselt."
    „Eine sehr gewagte Behauptung angesichts der miserablen Feuerkraft eurer Flotten."
    „Es würde uns gelingen, glaube mir."
    „Unter riesigen Verlusten. Auch ich bin nicht ganz wehrlos."
    „Versuch nicht, uns zu belügen", behauptete Mondra, ohne mit der Wimper zu zucken. „Wärst du tatsächlich im Besitz entsprechender Waffen, hättest du sie längst eingesetzt."
    Der Doppelköpfige sagte nichts. Dies war Antwort genug.
    „Es gibt eine Lösung der Vernunft.
    Eine, die beiden Seiten hilft. Dir, um am Leben zu bleiben ..."
    „... und euch, um meine Dunkelkapsel auseinander zu nehmen und mir ein paar Informationen zu entlocken, nicht wahr?"
    „So ist es", gab Mondra unumwunden zu.
    Der Vogelkopf keckerte, der Schlangenkopf fuhr sich mit der langen Zunge über die Schnauze. Der Duale Kapitän lachte. „Du hast keine Ahnung, wem du gegenübestehst, du unverschämte Terranerin. Letztlich ist euer winziges Sternenreich nur ein Stück Fallobst am Rand einer Straße, die die Terminale Kolonne TRAITOR entlangreist. Möglicherweise nicht einmal wert, sich zu bücken und es aufzuheben. Auch wenn ihr für diesen winzigen Moment glaubt, mich gefangen genommen zu haben, scheitert ihr dennoch an eurer ... Ethik. Willst du mir ernsthaft weismachen, dass du einen Angriffsbefehl geben und riskieren würdest, dass ein Gutteil des Erdmondes mit hochgeht? Und damit diese seltsame Positronik namens NATHAN?" Er lachte erneut. „Wir können uns in eine Patt-Situation zurückziehen und hier ganz gemütlich warten. Bis die Chaos-Geschwader der Terminalen Kolonne TRAITOR auftauchen und sich um das Solsystem ... kümmern."
    Lass dir bloß nicht die Initiative aus der Hand reißen, Mondra!, dachte Daellian mit steigender Nervosität. Du musst ihn unter Druck setzen. Er kann unsere Mentalität nicht ausreichend gut kennen, um zu wissen, wie wir reagieren werden.
    Mondra Diamond schwieg, während der Duale Kapitän fortfuhr: „Um nochmals auf eure Schwäche zurückzukommen: Was ist euch denn das Leben eines der euren wert? Dieses Jungen hier zum Beispiel?"
    Mit der kräftigeren seiner Hände zog er den entführten Marc London am Hals hoch, zeigte ihn in Großaufnahme in die Kamera, ohrfeigte ihn links und rechts und ließ ihn achtlos wieder fallen.
    „Die Sache ist ganz einfach", sagte der Schlangenkopf mit sanfter, einschmeichelnder Stimme. „Mein Leben gegen das seine. Ich gebe euch eine halbe Stunde eurer Zeit, um nachzudenken. Dann werde ich ihn vor euren Augen töten und lächelnd zusehen, wie ihr versucht, meine Dunkelkapsel zu knacken. Schöne Grüße an – wie heißt er gleich? – Perry Rhodan. Ende."
    Bild- und Tonkontakt erstarben.
     
    *
     
    „Er hat mich schlichtweg überfahren", ärgerte sich Mondra.
    „In gewisser Weise ist er unangreifbar", sinnierte Bré Tsinga. „Sein eigenes Leben scheint ihm nichts wert zu sein.
    Zumindest versucht er uns das vorzugaukeln."
    „Er hätte sich ja mitsamt seinem Fort in die Luft sprengen lassen können", fuhr Daellian ärgerlich dazwischen. „Da er das nicht getan hat, besitzt er ausreichend Selbstwertgefühl und Überlebenswillen.
    Und damit können wir ihn packen!"
    „So ist es", pflichtete Tsinga ihm bei.
    Mondra runzelte die Stirn. „Wir dürfen unter keinen Umständen das Leben der Geisel außer Acht lassen ..."
    „Der Junge ist nebensächlich!", unterbrach sie Daellian.
    Bré zog erschrocken die Luft ein. „Wie kannst du nur so etwas sagen!"
    „Ich bleibe dabei: Marc London ist nebensächlich. Selbst wenn er unerkannte Psi-Fähigkeiten besitzen sollte – wir dürfen uns davon nicht blenden lassen. Auf dem Mond sitzt das möglicherweise gefährlichste Lebewesen der Milchstraße.
    In unserer Gewalt. Entweder kommen wir an ihn heran, oder wir töten ihn. Den größten Teil des Mondes können wir mit Hilfe der ENTDECKER abschirmen."
    „Wir werden unsere Menschlichkeit nicht opfern. Nichts davon. Verstanden?"
    Mondra wirkte ärgerlich.
    „Aber unsere Freiheit – die dürfen wir opfern um das Leben eines Einzigen willen?"
    „Momentan kann ich nicht
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