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2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel
Autoren: Unbekannt
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bleiben ..."
    „Nein danke." Der korpulente Terraner drehte sich um und marschierte davon. An der Tür drehte er sich nochmals um. Er sagte: „Es war ein Fußballspiel."
    „Wie bitte?"
    „Antonin an Bord der ANENKA hat sich gemeinsam mit einem Großteil seiner Crew das Viertelfinale der Kontinentalen Meisterschaft angesehen. Er hat mit seinen Männern angefeuert, gejubelt und geschrien. Er hat sich ... als Mensch benommen. Nicht als seelenloses Wesen wie du." Rudnor verließ das Labor.
    Die Stille hielt sich. Keiner wagte ein Wort zu sprechen.
    „Was ist nun?", rief Daellian unwirsch.
    „Wollt ihr feiern oder nicht?"
    Erst allmählich änderte sich die Stimmung, trat eine ähnliche Ausgelassenheit wie zuvor zutage. Doch wann immer die Techniker glaubten, dass er sie nicht bemerkte, schenkten sie ihm hämische Blicke.
    Daellian zog sich zur Gänze ins Innere des Sarges zurück und überlegte.
     
    *
     
    „Bré?"
    „Ja, Malcolm?"
    „Ich ... ich habe offensichtlich ein Problem, und ich möchte mich gerne mit dir zusammensetzen."
    „Tatsächlich?"
    Verdammt! Sie macht’s mir schwer!
    „Es mag sein, dass ich dann und wann ein wenig zu viel fordere und, na ja, vielleicht in Menschenführung ein Manko habe und meine Ansichten da und dort nicht ..."
    „Geschenkt!", unterband sie sein Gestotter. „Wann kommst du vorbei?"
    Daellian überlegte. „Am Sonntag in drei Wochen hätte ich zwischen drei und vier Uhr früh Zeit ..."
    „Heute oder morgen?", unterbrach sie ihn erneut.
    „Ich sagte doch ..."
    „Morgen um zehn Uhr vormittags also.
    Das passt mir ausgezeichnet." Sie lächelte ihn an. Alle professionelle Beherrschung und Gekünsteltheit fiel mit einem Mal von ihr ab. „Es freut mich wirklich sehr."
    „Na gut", seufzte er. „Also bis morgen."
     
    25.
     
    Marc London erwachte in einem Traum. In einem schönen Traum.
    Nicht in jenem voller Schmerzen und Ängste, in dem ein doppelköpfiges Wesen mit ihm machte, was es wollte.
    „Du bist wirklich so hübsch wie in den Nachrichten", sagte er zu dem Traumbild einer Frau, das ihn umschwebte. Angenehme plophosische Heilmusik untermalte die Visionen.
    Müde griff er nach ihr, streichelte sie. „Ich habe gehört, dass du eigentlich schon uralt bist. Älter als meine Eltern, und die sind ziemlich ausgetrocknet.
    Aber du schaust wirklich toll aus – zumindest in meinem Traum."
    „Danke für das Kompliment", sagte seine Vision und lachte ein wenig verlegen. „Aber ich bin, wenn mich nicht alles täuscht, echt, und du könntest deine Hand wegnehmen."
    Marc setzte sich abrupt auf, zuckte mit der Hand von Mondra Diamonds Brust zurück und spürte, wie er übergangslos knallrot im Gesicht wurde.
    „Ich wollte nicht ... Ich dachte ... hatte ja keine Ahnung ..."
    „Nun, am besten ist, wir verraten niemandem von dieser kleinen ... Panne, nicht wahr?" Sie zwinkerte ihm vertraulich zu. „Zumal ich weiß, dass du bereits eine Freundin hast."
    „Fawn? Aber woher ... und wo bin ich überhaupt? Wieso lebe ich? Das Letzte, an das ich mich erinnern kann, war das Raumschiff Zerberoffs und wie er mich geschlagen hat."
    „Nur die Ruhe, junger Mann. Eins nach dem andern. Du bist in Sicherheit. In der Solaren Residenz. Wir werden uns in nächster Zeit sehr ausgiebig miteinander beschäftigen. Du hast uns ganz schön auf Trab gehalten." Sie blickte ernst. „Eine anstrengende Zeit kommt auf dich zu. Du weißt inzwischen, was in dir steckt?"
    Marc schloss die Augen, dachte an die Erlebnisse mit dem Dualen Kapitän zurück. Augenblicklich bildete sich eine Gänsehaut auf seinen Oberarmen. „Ich weiß, dass etwas bei mir anders ist. Was, kann ich nicht sagen."
    „Das werden wir herausfinden, keine Sorge. Bré Tsinga wird sich intensiv um dich kümmern. Aber du musst dir schnellstens über eins klar werden: Du bist etwas ganz Besonderes. Selbst NATHAN hat gefolgert, dass du in naher Zukunft eine wichtige, aber leider noch unbekannte Rolle im Kampf gegen die Terminale Kolonne spielen wirst."
    „Gegen die Terminale Kolonne? Aber wieso?"
    Ihr Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Das hängt mit einer gewissen Fawn Suzuke zusammen. Bereite dich auf eine ziemlich schlechte Nachricht vor, was sie betrifft. Und jetzt hole ich Perry. Der wollte dich ebenfalls sehen, sobald du aufgewacht bist."
    „Der Perry? Der aus der Steinzeit?"
    Mondra Diamond lächelte. „Was hast du nur mit uns alten Leuten? – Halt übrigens deine Hände im Zaum, wenn er kommt. Er mag es genauso wenig
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