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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt
Autoren: Unbekannt
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eines der Gebilde in der Hand. „Sie sind schwerer als die anderen."
    „Angesichts der Bedrohung haben unsere Ingenieure den Schutzmantel verstärkt", sagte ich. „Die Relais zukünftiger Generationen werden sowieso ganz anders aussehen."
    Ich hielt es für sinnvoll, ihnen das Aussehen von Sonden zu geben, wie wir sie im Wrack des Zylinderdiskus gefunden hatten. An der Rekonstruktion der ursprünglichen Form und Größe der halb zerquetschten Dinger arbeiteten wir zurzeit.
    Die Kybb würden ihren vermeintlich eigenen Sonden keine besondere Aufmerksamkeit schenken. „Du kannst starten", sagte ich abschließend. „Ich habe mit der Lathor-Zentrale gesprochen. Die Karoky informieren den Tenn, sobald er Zeit für sie findet."
    Drandher drehte sich schnell in meine Richtung. „Du hoffst, er wird es erst morgen tun, oder?"
    „Ich habe keine Geheimnisse vor ihm", wich ich aus. „Und auf Einzelheiten des Projekts nimmt er sowieso keinen Einfluss."
    So gesehen konnten wir uns keinen besseren Tenn als Remo Quotost wünschen.
    Dennoch - die Anzeichen einer geistigen oder seelischen Beeinträchtigung mehrten sich. Zu lange und zu intensiv hatte er sich in der Vergangenheit um sein Mündel gekümmert, hatte dadurch der Entwicklung ihren Lauf gelassen, ohne die Richtung zu weisen.
    Er hatte das ebenso wenig vermocht wie die Schutzherrin in ihrer Depression.
    Die Ankunft des Bionischen Kreuzers mit der Stellaren Majestät, der Medialen Schildwache und den beiden potenziellen neuen Schutzherren hatte Remo Quotost ebenso wie Carya Andaxi aus ihrer Lethargie geholt. Aber nur für kurze Zeit und nicht intensiv genug.
    Erst der Motoklon hatte eine Entscheidung für die Zukunft erzwungen. Es ist nicht genug! Und den Shoziden liefert es einen Vorwand, für den Krieg zu rüsten.
    Sie suchten ihr Lebensziel im Kampf. Dazu flogen sie kreuz und quer durch den Sternhaufen, auf der Suche nach lohnenden Zielen. Ich glaubte nicht, dass sie damit einen Erfolg gegen Tagg Kharzani erzielen konnten. Für jedes vernichtete Schiff bauten die Kybb zehn neue, ihre Ressourcen waren gigantisch.
    Ich übergab Drandher die Steuerung für die achtzehn Sonden. Er projizierte ein Transportfeld und nahm sie mit. Eine Weile sah ich ihm zu, wie er den Pulk durch das Wasser der Sphäre navigierte, dann kehrte ich in den Gischter zurück. Er brachte mich von Purkhaym zurück nach Chongym. Das Wartungsintervall stand an, aber dieser Abend hielt nicht unbedingt das, was ich mir von ihm versprach.
    Ganz in der Nähe glitten mehrere große, plumpe Schatten vorbei. Schota-Magathe, eine ganze Familie. Was suchten sie hier? Sie hielten sich in der Nähe der Submarinen Sphäre auf, als warteten sie auf etwas. Chongym sank zurzeit in einer Säule kalten Wassers nach unten, dem Meeresgrund entgegen. Die Ozeanischen Orakel liebten die dunkle Tiefe nicht so sehr. Meist kamen sie nur, wenn die Städte und Werften nach oben ;trieben. Dann tanzten sie im warmen Wasser und erfreuten die Bewohner der Sphären damit.
    Ich beobachtete den Pulk aus sechzehn der seltsamen „Kinder" der Carya Andaxi eine Weile. Als der Gischter den Schmiegeschirm durchdrang und zwischen den Laborgebäuden und Montagehallen verschwand, verlor ich sie ausi den Augen.
    Dann sah ich Carya Andaxi - eine Unmöglichkeit, wusste ich doch, dass sie anderswo präsent war. Dennoch war sie da, und schnell erkannte ich den Grund: Mitten in Chongym schwamm ein winziger Holoprojektor, der die Schutzherrin in Lebensgröße zeigte. Das war alles, was er tat. Er ließ sich nicht kontaktieren, sandte keine andere erkennbare Strahlung aus, nur dieses Bild. „Schandor Aquist an Zentrale", meldete ich mich beim Dienst habenden Karoky. „Wer hat diesen Projektor hier aufgestellt?"
    „Unbekannt."
    Nach Jahrtausenden des Friedens und der Beschaulichkeit verfügten die Submarinen Sphären nicht über umfassende Beobachtungssysteme. Wenn es keine Augenzeugen gab, blieb es für immer ein Geheimnis, wer den Projektor an dieser Stelle deponiert hatte.
    Die Schota-Magathe höchstens, aber wozu?
    Auf dem schnellsten Weg kehrte ich in die Zentrale zurück. Verlaufen konnte man sich in den symmetrischen Rechteckbauten kaum. Chongym und die übrigen Werften im Ozeanischen Kamin unterschieden sich von typischen Wohnsphären wie Lathor durch die fast schmerzhafte Funktionalität mit scharfen Kanten und streng geometrischer Aufteilung der Räume. Wenn ich von draußen kam, benötigte ich jedes Mal eine Weile, um meine Sinne der
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