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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt
Autoren: Unbekannt
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verkümmerten Schwingen.
    Der Gedanke an Degeneration beschäftigte mich seit meiner Jugend. Vielen jüngeren Toron Erih erging es genauso. Manche Verhaltensweisen und Ansichten, die sich über Generationen eingeschlichen hatten, stimmten nicht mit unseren Vorstellungen von Evolution überein. Die Jahrtausende in der Geborgenheit der Raum-Zeit-Falten hatten unsere Völker träge gemacht, Der Rücksturz in den Normalraum Arphonies besaß daher auch eine heilsame Komponente.
    Doch wir standen erst am Anfang. Nur wenige brachten die Kraft auf, den gewohnten Trott hinter sich zu lassen, ohne gleich in shozidische Tümmelei zu verfallen. Die meisten orientierten sich noch immer an Carya Andaxi und Remo Quotost.
    Wir müssen uns beeilen!
    Der Gedanke an das Wartungsintervall kam mir gerade recht. Ich beugte mich über die Kontrollen und machte meine Eingaben.
    Sofort antwortete Aquats: „Ich weise dich darauf hin, dass diese Wartung unnötig ist.
    Die letzte liegt erst einen halben Planetenlauf zurück." Der Großrechner legte den einzigen wunden Punkt in meinem Gedankengebäude frei. „Die Gefahr durch den Motoklon ist größer, als viele ahnen. Ein zusätzlicher Check aller Rechnersysteme ist daher sinnvoll und sogar nötig."
    Aquats nahm es widerspruchslos hin.
     
    3.
     
    „Wir schießen die Hülle auf", schlug Pradher vor. Wie alle Shoziden hielt er nichts von allzu großer Sensibilität. Der Kommandant der DERENGATO ahnte nicht, in welchen Gewissenskonflikt er den Submarin-Architekten mit solchen Äußerungen stürzte.
    Sie brauchten so schnell wie möglich ein Ergebnis. Die Vorgabe durch die Allianz der Moral lautete aber, den Motoklon nur im äußersten Notfall zu zerstören; wenn es gar nicht mehr anders ging, wenn sie der kybernetischen Kampf maschine überhaupt nicht beikamen.
    So weit waren sie noch lange nicht, aber die Zeit drängte. Die Nervosität ließ die Schwimmhäute zwischen Remos Fingern flattern. „Wir brauchen zunächst weitere Ergebnisse", widersprach er Pradher. Die bloße Fähigkeit zur Gegenwehr reichte nicht aus.
    Sicherheitshalber rief er die Aufzeichnungen des Unterwasserfloßes auf, von dem der Motoklon Energie gezapft hatte. Sie untermauerten seine Vermutung. Das Ungeheuer aus Metall hatte bei seinen Aktivitäten auf Graugischt seine Energiespeicher aus den Vorräten des Floßes gefüllt. Daraus ließen sich erste Rückschlüsse auf seine Kapazitäten ziehen, allerdings nur äußerst vage.
    Ein Rätsel blieb nach wie vor, warum der Motoklon beim Angriff der Schota-Magathe keinen Schutzschirm aktiviert hatte, um sich vor der drohenden Teleportation zu schützen. Die einzige, allerdings durch nichts zu beweisende Vermutung konnte eine Falle sein.
    Der Schirmprojektor ist defekt! Remo Quotost hatte sich tage- und nächtelang das Gehirn zermartert. Sie konnten all das nur nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum herausfinden. Dazu mussten sie den Motoklon immer wieder in Gefechte verwickeln. „Ein Anruf von der SCHWERT", unterbrach Pradher seine Gedanken. „Nimmst du ihn entgegen?"
    „Natürlich!"
    Es war Zephyda. Die Stellare Majestät wirkte aufgeregt. „Ich kann nicht länger zusehen. Ich werde den Motoklon mit den Bordmitteln der SCHWERT öffnen."
    „Hat Selboo dir das geraten?"
    Dem Todbringer traute ich eine solche Handlungsweise durchaus zu; er wirkte ungemein düster und trotz seiner stillen, langsamen Art bedrohlich. „Nein."
    „Versteh mich nicht falsch", sagte er. „Ich bin durchaus der Meinung, wir sollten dieses Monstrum so schnell wie möglich loswerden. Aber ich werde mich den Anweisungen Perry Rhodans, Carya Andaxis und der Schildwache nicht widersetzen."
    Er musste die Epha nicht erst daran erinnern, dass sie die Entscheidung bezüglich des Motoklons mitverantwortete. „Tu, was du willst", klang es einigermaßen barsch zurück. „Aber beeile dich!
    Düstere Wolken ziehen über Graugischt auf!"
    Vielleicht sollte sie Prophezeiungen lieber den Ozeanischen Orakeln überlassen.
    Aber der Submarin-Architekt war zu höflich, ihr das ins Gesicht zu sagen. „Gnedar Holst bereitet den zweiten Angriff vor", informierte er sie. „Ich bitte dich, den Erfolg nicht durch unbedachtes Eingreifen zu gefährden."
    Das Gesicht wie aus Stein gemeißelt, den Körper steif, schaltete sie ab. Deutlicher konnte sie ihre Ablehnung nicht zum Ausdruck bringen. Remo war überzeugt, sie würde eingreifen, sobald sie keinen Sinn mehr in seinem Handeln sah. Das galt es zu verhindern.
    Die
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