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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt
Autoren: Unbekannt
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die Mundwinkel. Er durfte nicht länger an sich denken, es gab andere, die viel tiefer betroffen waren, und es gab mehr zu tun, als zu trauern. Atlan würde ihm beipflichten.
    Wenn all dies hier vorbei war... Ich erfülle dein Vermächtnis, mein Freund. „Wie geht es Zephyda?", fragte er den Rechner in der Nebenzentrale. „Sie ist an Bord der SCHWERT", lautete die Auskunft. „Der Bionische Kreuzer hat Graugischt verlassen und fliegt in Richtung Sonne."
    Einen Moment lang kam der Gedanke. Sie würde doch nicht ihrem Geliebten in den Tod folgen wollen?
    Ausgeschlossen! Zephyda war die Oberkommandierende der Allianz der Moral. Wie sehr sie an dem Arkoniden hängen mochte, ihr Leben gehörte nur einem Ziel: der Befreiung Jamondis. Sie würde nicht den Freitod suchen.
    Gleichzeitig aber machte er sich Sorgen. Die Motana würde sich jetzt nur umso verbissener in den Kampf stürzen. In einer solchen Gemütslage neigten nicht nur Terraner dazu, Fehler zu machen .!
     
    1.
     
    So also sieht ein Motoklon aus!, dachte Remo Quotost zum wiederholten Mal - immer noch ungläubig beim Anblick der echsenhaften Gestalt, aber auch von einer seltsamen Unruhe erfüllt. Sie gab ihm mehr zu denken als die stumme Bedrohung durch den kybernetischen Feind.
    Vielleicht handelte es sich um eine Art Urangst, tief verwurzelt im Unterbewusstsein der Toron Erih, zwölftausend Jahre alt, aus einer Zeit, als die Kybernetische Zivilisation den Krieg im Einflussbereich der Schutzherren entfesselt hatte, in allen Sternhaufen, auf allen bewohnten Welten.
    Vielleicht lag es aber auch nur am Anblick des Ungetüms, das aus den Trümmern des abgestürzten Diskusschiffes gekrochen war.
    Dem Submarin-Architekten kam es seltsam vertraut vor. Es erinnerte ihn an einen Raubfisch, der vor endlos langen Zeiten den Ozean Graugischts beherrscht hatte.
    Gantroper akhulu cedriss, der Gewaltige Schwarzfresser, die Evolutionsbremse ...
    Aber dieses Ding hier gehörte nicht ins Demyrtle-System und schon gar nicht nach Graugischt. Es handelte sich um einen Motoklon des Unterdrückers Tagg Kharzani, eine Waffe gegen alles Leben ...
    Noch nie waren die Bewohner von Graugischt einem solchen Wesen begegnet - bis vor wenigen Tagen.
    Der Submarin-Architekt fröstelte übergangslos in seiner wohltemperierten Wasserblase. Gemeinsam mit seinen Begleitern nahm er die Unruhe in den Submarinen Sphären mit hinaus ins All bis zum Zentrum des Sonnensystems, wo der gelbe Ball des Muttergestirns glühte.
    Reglos hingen die Toron Erih in ihren wassergefüllten Schirmfeldern im Laderaum des Weißen Kreuzers. Die SubIngenieure und Techno-Assistenten imitierten die Körperhaltung des Tenn, sie kopierten seine eigene Hilflosigkeit und machten sie zu der ihren. Es schuf ein enges Gefühl der Verbundenheit und ein klein wenig Sicherheit angesichts einer Bedrohung, die wie ein alles vernichtendes Seebeben über die Welt der Schutzherrin hereingebrochen war.
    Remo Quotost stieß an die Grenzen seines Begreifens, an jene unsichtbare Wand, hinter der jedes Verstehen endete. Der Gedanke, dass eine einzelne Waffe oder Maschine solches Grauen hervorrufen konnte, irrlichterte in seinem Bewusstsein und zeigte ihm die Grenzen dessen auf, was ein Toron Erih ertragen konnte. Er klammerte sich an die Vorstellung, dass es am Ruf der Unbesiegbarkeit lag, die einem Motoklon vorauseilte. Dass dieser Ruf unbegründet war.
    Doch das war er nicht. Zumindest nicht ganz. Hoffentlich.
    Sie würden es in nächster Zeit herausfinden oder wollten es zumindest versuchen.
    Das waren sie den vielen tausend Opfern dieser Bestie schuldig, die unterschiedslos Schota-Magathe, Shoziden, Karoky und Toron Erih getötet hatte und die jeden Fremden ebenso vernichten würde wie die Schutzherrin.
    Beinahe wäre es dem Motoklon gelungen, in die Orakelstadt vorzudringen und sein Vorhaben zu verwirklichen. Erst in letzter Stunde hatte ein waghalsiges Unternehmen der beiden Ritter der Tiefe Schlimmeres verhindert.
    Die Gedanken des Submarin-Architekten schweiften ab. Er dachte an Perry Rhodan, der seit wenigen Stunden einen Freund betrauerte. Und er sah die Betroffenheit in den Gesichtern vor allem weiblicher Shoziden, die mit Rorkhete so etwas wie einen Heilsbringer für ihr Volk gesehen und ihn nach nur wenigen Tagen verloren hatten.
    Zephyda, die Stellare Majestät - sie ließ sich ihre Trauer nicht anmerken, aber sie war wortkarg geworden, in sich gekehrt. „Hoher Tenn!" Die Stimme des Shoziden-Kommandanten Pradher riss Remo aus
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