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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt
Autoren: Unbekannt
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sechs Schiffe entließen den zweiten Schwärm Roboter. Diesmal hatte das Planungsteam, vier Dutzend Scirn gewählt. Schon weit außerhalb der Panikzone bildeten sie eine kugelförmige Formation, die sich immer enger um den Motoklon zusammenzog.
    Wieder wartete das Ungeheuer ab. Wieder lauerte es bis zuletzt auf seine Chance.
    Die Scirn verfügten ausnahmslos über eine offensive Bewaffnung. Der Motoklon ließ sie bis auf zwei Kilometer herankommen, dann löste er seine Waffensysteme aus.
    Remo Quotost schwebte zu Gnedar Holst. Der Submarin-Architekt aus der Sphäre Ghurion gehörte zu den erfahrensten Wissenschaftlern. Remo schätzte seine Umsicht und Weisheit; er war erste Wahl bei solchen Experimenten, gleich nach Schandor Aquist, der allerdings als Leiter des Projekts „Schattenfunk" in Chongym gebraucht wurde.
    Die Sphären der beiden Toron Erih berührten und überschnitten sich, sodass die unterschiedlich gefärbten Wasser sich miteinander vermischten.
    Unter den Toron Erih galt das als Zeichen des Vertrauens und der gegenseitigen Achtung. In diesem Fall drängte es den Submarin-Architekten, nach außen ein Signal des gegenseitigen Einverständnisses zu geben. Gemeinsam beobachteten sie den Kampf.
    Die Scirn schössen nicht zurück. Sie legten alle ihre Energien auf die Defensivschirme, wobei sie unterschiedliche Schutzschirmstärken verwendeten.
    Der erste Scirn explodierte. Seine Trümmer wirbelten in der Sonnenkorona abwärts.
    Der nächste folgte. Ein dritter zerstob in einer molekularen Wolke. „Ein Thermostrahler und ein Desintegrator also", stellte Remo Quotost fest.
    Auf Graugischt hatte sich der Motoklon mit dem Einsatz des Desintegrators begnügt.
    Sie mussten mit noch schlimmeren Waffen rechnen.
    Jetzt schössen die größeren Scirn auf den Motoklon. Spätestens in diesem Augenblick erwarteten die Insassen der insgesamt acht Schiffe, dass die Metallechse ihre eigenen Schirme aktivierte. Sie tat es nicht. Sie lenkte die Energiestrahlen ab beziehungsweise neutralisierte sie so, dass sie keine Gefahr darstellten. „Das Geschöpf der Kybb besitzt keine Schirmprojektoren, oder sie sind ausgefallen", drang es triumphierend durch das Wasser an Remos Gehörgänge. „Urteile nicht zu früh!", warnte der oberste Submarin-Architekt. „Wir wissen zu wenig über die Widerstandsfähigkeit seiner Hülle. Er könnte uns täuschen."
    Persönlich glaubte er weniger daran. Fest stand nur, dass die Hülle ungewöhnlich stabil war, sonst hätte der Motoklon den Absturz seines Raumschiffes nicht überstanden. Aber wie stabil war sie? Dies nicht zu wissen, bestenfalls eine Ahnung davon zu haben, verschaffte ihm einen Nimbus des Unwägbaren und des Bedrohlichen.
    Die Scirn verstärkten ihre Abwehr. Drei weitere Roboter explodierten. Danach konzentrierte der Motoklon sich auf die Abwehr der Energiestrahlen.
    Das Ding hat uns getäuscht, dachte Remo. Die Metallechse schoss noch immer aus allen Rohren. Dann stellte der Motoklon übergangslos das Feuer ein. Auch die Scirn schössen nicht mehr. Sie umkreisten das stählerne Ungetüm eine Weile, vermaßen es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und schickten die Daten in die sechs Projektionsschiffe, die DERENGATO und die SCHWERT. Die Metallechse wehrte sich nicht, als sei ihr die Energie ausgegangen.
    Remo Quotost besaß keine Erfahrung mit solchen Situationen. Die Konfrontation mit dem Motoklon stellte für ihn und sie alle die erste unmittelbare Begegnung mit der Kybernetischen Zivilisation dar, mit dem Feind, dem Grauen. In ihrer Phantasie verbanden sie es mit allem Unnatürlichen, Lebensfeindlichen. Düster ahnten sie, dass es sich bei der Metallechse lediglich um die Spitze eines unterseeischen Vulkanschlots handelte.
    Gnedar Holst erkannte den Geruch seiner Erregung und wandte sich ihm zu. „Zwei Scirn sollen den Motoklon untersuchen!", sagte Remo hastig. „Gibt es Öffnungsmechanismen? Wie viele Waffenmündungen besitzt das Ding?"
    Viel Neues fanden die beiden Roboter nicht heraus. Es benutzte einen Waffenarm, obwohl es zwei davon hatte. Jeder Arm verfügte über drei Gelenke, die einen Rundum-Einsatz der Waffen ermöglichten.
    Der Submarin-Architekt löste seine Sphäre von der des Artgenossen und schwebte zum Durchgang in die wissenschaftliche Sektion. „Wir versuchen, die Arme der Echse zu fixieren. Macht Vorschläge. Wir brauchen die Vorrichtung so schnell wie möglich!"
    Wenn es ihnen gelang, die wild wirbelnden Arme zu bändigen und die Körperrotation
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