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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt
Autoren: Unbekannt
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den Realraum vergangen war. Jeder auf Graugischt spürte es: Dies war der Anfang vom Ende!
    Ich richtete meinen Blick auf die Korallenkamine. Das Wasser rauschte, Luftblasen drängten aus den Mündungen. Es quirlte und gischtete, als die Körper der Männer und Frauen ungestüm das Wasser verdrängten. Erst kamen die Karoky, dann die Toron Erih mit ihren mächtigen Rückenschwingen. Die Mitarbeiter am großen Projekt unterhielten sich über Funk. Ihr einziges Gesprächsthema bildete der nächste Flug der Weißen Kreuzer. Achtzehn Sonden benötigten wir noch, bis die letzten Lücken im Netz geschlossen waren. „Seid still!", empfing ich meine Mitarbeiter. „Es ziemt sich nicht!"
    Mochten sie anderswo plappern und zur Tagesordnung übergehen. Hier in Chongym duldete ich das nicht. Die Besatzung der ELEBATO verdiente das Schweigen im Andenken. Wesen wie Traver hatten mehr geleistet, als tausend andere zu leisten vermochten.
    Worte vermochten nichts zu ändern, sie hielten auch das Ende nicht auf. Ich hütete mich, es gegenüber den Männer und Frauen auszusprechen. Aber es drängte sich einem so vehement auf, dass keiner es übersehen konnte.
    Erst der Rücksturz aus den Raum-Zeit-Falten, dann der Zylinderdiskus und mit ihm ... der Motoklon, der zwei Submarine Sphären mitsamt ihren Bewohnern vernichtet hatte.
    Und jetzt der Untergang der ELEBATO mit Atlan, Traver und Rorkhete was folgte, ließ sich leicht ausmalen. Weitere Kybb-Schiffe würden kommen auf der Jagd nach dem vermeintlichen Gegner.
    Wir alle hatten uns geirrt. Das Ablenkungsmanöver mit Graugischt II war fehlgeschlagen.
    Carya Andaxi durfte sich in dieser Situation nicht länger verstecken, dieser Weg war falsch. Frieden konnte es in Arphonie nur geben, wenn beide Schutzherren an einem Strang zogen.
    Der ängstliche Hüter der eigenen Unsterblichkeit.
    Und die Hüterin der Moral, ebenfalls eine Unsterbliche, wie es schien.
    Jetzt, da wir wussten, dass der Dom auf Tan Jamondi II noch existierte, besaßen wir allen Grund zum Jubeln. Und doch sollte sich keiner dem trügerischen Gedanken hingeben, dass alles so sein konnte wie früher. Niemals würde das eintreten.
    Der Weg führte in eine Richtung, die wir noch nicht kannten. Die meisten von uns begingen den Fehler, keinen Ehrgeiz zu entwickeln, um sie überhaupt jemals zu erfahren.
    Bald, dachte ich, bald werden euch die Kiemen aufgehen.
    Hoffentlich war es bis dahin nicht zu spät. Ich musste mich beeilen.
    Aquats meldete sich, der Großrechner des Projekts „Schattenfunk". „Die abschließende Analyse liegt vor!"
    Endlich! Es ermöglichte mir den entscheidenden letzten Schritt - vielleicht. Alles hing jetzt von den Schiffen ab, ob und wann sie starten konnten, ohne von den Einheiten der Kybb bemerkt zu werden.
    Die Toron Erih und Karoky sahen ohne Ausnahme zum Basaltsessel herüber, in dem sich das Wasser langsam erwärmte. „Gib uns eine Totalprojektion!", verlangte ich.
    Aquats schuf eine energetische Kugel mitten im Wasser der Projektzentrale. Längst hatten meine Mitarbeiter ihre Scheu vor der Gesamtdarstellung Arphonies abgelegt, und doch erschauerte ich, als mein Blick auf einem Punkt verweilte, der mit Silhoos gekennzeichnet war. Fast unbewusst strich ich die drei Reihen Erih links und rechts an meinem Hals glatt. Diese Kiemenfilter und unser Toron, das Dualorgan auf unserem Rücken, bildeten zusammen den Namen meines Volkes: Wir waren Toron Erih, einst auf dem Land entstanden, später ins Wasser gegangen, als die kleinen Landmassen unseres Planeten verödeten.
    Lange war das her, nicht bloß ein paar tausend Jahre kybernetischer Herrschaft und davor ein paar zehntausend Jahre Regentschaft der Schutzherren. Es musste vor Millionen von Jahren gewesen sein. „Da und da!" Ich deutete mit spitzen Krallen auf die Projektion. Meine Schwimmhäute zwischen den Fingern waren zum Zerreißen gespannt. „In wenigen Tagen sind wir fertig."
    Rote Punkte zeigten die Positionen der Funkbojen, die wir seit dem Erlöschen der zwölf Raum-Zeit-Falten ausgesetzt hatten. Unsere Schiffe waren ähnlich vorgegangen wie bei der Rettung der SCHWERT. Tagelang waren sie durch Arphonie geirrt, um auch den letzten potenziellen Verfolger abzuhängen.
    Talent besaßen die Shoziden, das stand fest. In Sachen Taktik und Kampfgeist gaben sie allen anderen Völkern des Schattenstaates leuchtende Beispiele.
    Das Funk- und Ortungs-Relaisnetz nahm dank des Einsatzes der Shoziden Gestalt an. Die Welten Shenolda, Sialar und Telin
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