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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt
Autoren: Unbekannt
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nanoelektrischer Speicher energetische Prozesse abliefen. Diese Arme „dachten", und sie taten es fortlaufend.
    Kein Wunder!, sagte sich Remo. Sie rechnen jeden neuen Zustand durch, prüfen ihr Gesamtsystem ebenso wie ihre Teile permanent auf die Fähigkeit einer gezielten und schlagkräftigen Abwehr, wie eine Kampfmaschine das eben tut.
    Die Augenoptiken des Motoklons bewegten sich hin und wieder. Jede ließ sich einzeln steuern und erfasste ein Blickfeld von hundertsiebzig Grad. Zusammen ergaben das dreihundertvierzig Grad, fast eine komplette Rundumsicht.
    Der Submarin-Architekt beschloss zu pokern. „Ich weiß, dass du mich hörst", sagte er. „Du besitzt hochwertige Datenspeicher und umfangreiche Programme, dich gegen Zugriffe zu wehren. Mein Aufruf zur Kooperation stellte kein Ablenkungsmanöver dar. Ich weiß genau, wie dein System funktioniert. Deshalb ist es auch sinnlos, dir irgendetwas zu verheimlichen. Wir entfernen zunächst dein Gehirn, isolieren alle redundanten Systeme in verschiedenen Räumen dieser Forschungsstätte. Dann kümmern wir uns um deine Programme."
    Das war die Stunde von Sub-Ingenieuren wie Branto Reasor, Ponto Begumhal, Dende Fumals, aber auch von Submarin-Architekten wie Dogo Ellgund, Cato Niesko oder Basch Bosuk.
    Remo hielt den Blick unablässig auf den geöffneten Körper in seinen Prallfeldern gerichtet. Ein kurzer Seitenblick schon hätte dem aufmerksam beobachtenden Monstrum seine Absichten verraten. Was der Motoklon nicht sah, war die Anzeigentafel exakt hinter ihm. Sie stand im toten Winkel, ein schmales Gestell mit einem Display, das kaum Energie benötigte.
    Aus dem Augenwinkel las Remo den kurzen Satz: „Wir haben ihn."
    Der Motoklon schützte seine Gehirnteile und Programmsysteme in einer bestimmten Reihenfolge, zu schnell, um zu täuschen. Der Gesamtvorgang benötigte nicht mehr als fünf zehntausendstel Sekunden. Die Toron Erih verlangsamten ihn um den Faktor hundert. Jetzt konnten sie gut damit arbeiten.
    Cato Niesko aktivierte die mikrochirurgischen Energieprojektoren. Sie arbeiteten ebenfalls im Nanobereich. Mit ihnen erstellten die Ingenieure in den Werften zum Beispiel das filigrane Kanalsystem, in dem später die Substanz 101 durch das Schiff floss und es sozusagen zum Leben erweckte. „Du willst nichts sagen?", versuchte Remo Quotost es nochmals. „Noch kannst du es. Später wirst du dich nicht mehr an alles erinnern."
    Vielleicht besaßen die einzelnen Synapsen einen integrierten Selbstzerstörungsmechanismus. Den zu finden, war es jetzt zu spät. Die Toron Erih konnten lediglich versuchen, es auf der Basis des Energieentzugs zu verhindern. Die ersten „Saugglocken" arbeiteten bereits.
    Remo veranschlagte für die Entnahme der acht mal vierundzwanzig Einzelteile fünf Stunden. In dieser Zeit entnahmen Sub-Ingenieure mit Hilfe ihrer Roboter die vier Blöcke mit den Hypersendern. Die anschließende Untersuchung der Geräte ergab, dass sie alle defekt waren. Es bestätigte die anfängliche Vermutung des Submarin-Architekten. Der Motoklon hatte keine andere Wahl gehabt, als einen der Hypersender Graugischts für seine Zwecke zu entfremden.
    Und es zeigt, dass ein solcher Motoklon wirklich erst dann zerstört ist, wenn man ihn in eine Sonne katapultiert oder in einen Lavasee mit mindestens sechstausend Grad Hitze. „Wir sind so weit", meldete Gnedar Holst.
    Remo Quotost ließ das Forschungszentrum räumen. Nur die unmittelbar an der Extraktion der Gehirnknoten Beteiligten blieben.
    Der Submarin-Architekt machte sich auf in die Zentrale Chongyms.
    Perry Rhodan war da, in seiner Begleitung entdeckte Remo Quotost die Mediale Schildwache. Beide trugen sie Schutzanzüge. Lyresseas Gesicht glänzte hinter der Helmscheibe, als stünde sie unter starker innerer Anspannung. Ein Stück im Hintergrund entdeckte der Submarin-Architekt seinen Stellvertreter. Schandor Aquist gestikulierte mit Schwingen und Händen gleichzeitig, während Oberst Pradher - ebenfalls im Schutzanzug - ihm Löcher in die Kiemen bohrte, ihn mit Fragen förmlich überhäufte. „Warum bist du nicht beim Motoklon? Arbeitest du an einem neuen Projekt? Ist es geheim?"
    „Ich kümmere mich um das ... um die Schutzherrin." Um „das Mündel" hatte er sagen wollen. Im letzten Augenblick hatte er sich korrigiert, weil er Remo entdeckt hatte.
    So weit ist er also schon. Er sieht in sich den Tenn.
    Es gab zwei Möglichkeiten für Remo Quotost. Er konnte ihn zu seinem Nachfolger berufen und tat gut daran, es
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