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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt
Autoren: Unbekannt
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und verglühte. Mit hoher Beschleunigung näherten sie sich der DERENGATO und fanden sich Augenblicke später in einem der Laderäume wieder. „Die Kybb-Titanen können nicht weit sein", verkündete Kommandant Pradher über den internen Rundruf.
    Remo Quotost wandte sich in seiner Wasserblase zu Hundertneun um. „Wenn du irgendetwas weißt, was uns in dieser Situation helfen kann, sag es jetzt." .„Gegen eine solche Streitmacht hat die Allianz der Moral keine Chance", lautete die wenig ermutigende Antwort.
     
    12.
     
    Plötzlich waren sie da. Ihre Körper verdrängten das Wasser. Es hüllte sie in Strudel, die ihre Umrisse verwischten. Erst nach und nach legten sich die Wogen. Ich sah zwei Dutzend alter und junger Schota-Magathe. Sie umringten mich, während sie die Umgebung musterten.
    Gerade so, als suchten sie etwas! „Hast du es schon gehört?", erklang die Frage in meinem Empfänger.
    Ich erkannte den Frager an der Stimme. Es war Hann Wargun. „Nein. Was meinst du?"
    „Es soll in Chongym einen Toron Erih geben, der die Wahrheit verheimlicht."
    „Ich würde sogar sagen, mehr als einen. Und dazu etliche Karoky und bestimmt auch den einen oder anderen Schota-Magathe."
    „Schota-Magathe verheimlichen die Wahrheit nicht."
    „Was wollt ihr?"
    „Ahnst du es nicht? Es geht um das, was die Mediale Schildwache gesagt hat. Es gibt niemanden auf Graugischt, der ihre Worte anzweifelt."
    „Ich tue es auch nicht."
    „Du würdest dich in einem solchen Fall auch selbst belügen."
    „Du weißt nicht, was du redest, Hann Wargun!"
    Längst wusste ich, was ihr mehrfaches Auftauchen in meiner Nähe zu bedeuten hatte, draußen vor der Submarinen Sphäre, dann die Projektion der Schutzherrin mitten in Chongym, der Besuch in der Zentrale. Ozeanische Orakel vermochten offensichtlich Stimmungen aufzunehmen oder Gedanken latent zu erkennen. Nicht ohne Grund standen sie in dem Ruf, in Not geratene Lebewesen auf weite Entfernungen hin zu hören und ihnen zu Hilfe zu eilen. „Ihr verstoßt gegen eure Prinzipien", sagte ich. „Denn ich bin nicht in Not."
    „Du weißt es nur noch nicht. Auf Graugischt gibt es nur ein einziges Wesen in großer Not. Dich!"
    Ich ließ mir meine Verunsicherung nicht anmerken. Die Schota-Magathe spürten irgendetwas, aber sie konnten meine Gedanken nicht lesen. Sie konnten nicht wissen, worum es ging. „Ihr macht euch völlig umsonst Sorgen, glaubt mir. In naher Zukunft werdet ihr das merken."
    „Warum hast du Carya Andaxi deine Überlegungen nicht mitgeteilt? Weshalb hast du ihr deine Zweifel, Sorgen und Nöte nicht anvertraut?"
    „Es hat sich erledigt. Außerdem, warum sollte ich die Schutzherrin mit Dingen belästigen, die ihren Zustand nur verschlimmern?" Die Schota-Magathe redeten plötzlich alle auf einmal. Ein gewaltiger Stimmorkan brandete auf ihn ein. „Worüber wolltest du mit ihr reden? Etwa über Tagg Kharzani, den Verbrecher aus Angst?
    Oder über deinen Ehrgeiz und die Fehler des Tenn? Nein, Schandor Aquist! Du wolltest mit ihr über den Verrat reden. Über deinen Verrat!"
    „Ihr Narren!", donnerte ich. Ich versuchte nicht einmal, meine Stimme zu dämpfen.
    Sollten sie meinetwegen ihr Ziel erreichen, mich aus der Fassung zu bringen. „Es geht um den Frieden und die Zukunft!"
    Mehr hatte ich ihnen nicht zu sagen. Alles andere ging sie nichts an.
    Ich sank demonstrativ in den Basaltsessel, meinen Thron mitten in Chongyms Zentrale. Am Großrechner blinkten aufgeregt Lichter. Ich beachtete sie nicht. „Was ist?" Die Schota-Magathe schienen auf etwas zu warten. „Wollt ihr nicht gehen? Euer Zuhause ist die Orakelstadt, nicht dieses Zentrum!"
    Sie starrten mich nur schweigend an, warteten noch immer und verschwanden dann, immer einer nach dem anderen - ganz so, als warteten sie auf ein weiteres Zeichen von mir. „Ich konnte die Schutzherrin nicht für meine Sache gewinnen", murmelte ich. „Begreift das endlich. Niemand außer mir wäre in der Lage gewesen, das für euch zu tun, was ich getan habe."
    Nachdenklich blieb ich sitzen. Widerwillig gestand ich mir ein, dass die Schota-Magathe etwas geschafft hatten, nämlich den Keim des Zweifels und des Misstrauens in mir zu legen. Er wuchs ziemlich schnell. Noch immer blinkten die Lichter am Großrechner. Ich zog Aquatinel hervor. Diesmal konnte ich nicht warten.
    Ich gab den Kode für die Direktverbindung nach Kherzesch ein. „Mod/Kode/Respond. Mod/Fließtext. Kann ich mich auf euch verlassen? Haltet ihr euer Versprechen?"
    Die
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