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2250 - Zeuge der Zeit

Titel: 2250 - Zeuge der Zeit
Autoren: Unbekannt
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Stimm-Lungen des Patriarchen produzierten brummende Geräusche, kommentiert von einem mehrstimmigen Wispern, das von weit unten tönte, vom Grund des Teichs.
    Dann kam Errithi wieder zur Oberfläche, ganz nahe bei Keg Dellogun. „Ich weiß nicht", brummte er verdrießlich, „wie man in den Tiefen Wassern diese Neuigkeiten aufnimmt.
    Aber ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen Glück."
    „Danke, Patriarch."
    „Kommt nicht ohne einen Erfolg nach Baikhal Cain zurück."
    „Ich bete nicht zu einem Gott, der meine Entscheidungen leitet. Ich rufe keine weisen Männer oder Frauen an. Sondern ich trage allein die Verantwortung für mein Handeln.
    Was zählt, das sind die Taten der Gegenwart. Meinen Wert beweise ich heute, ich treffe meine Entscheidungen heute und begehe heute meine Fehler. So wie jedes Wesen.
    Mein Name ist Perry Rhodan. Ich bin ein Zeuge der Zeit."
    Rhodan fand Zephyda schließlich auf Deck 3 der SCHWERT, im Rechnersaal bei Echophage. Bei ihr war Atlan.
    Als er eintrat, drehte sich nur Atlan um und winkte.
    Zephyda starrte wie hypnotisiert auf die riesengroße, zitternde Kugel, die in einer Schale ruhte, in der Mitte des Raums: Echophage. Rhodan fühlte sich an eine Titanenhand erinnert, die eine Weltkugel hielt.
    Als er näher kam, erkannte er ein Lichtermuster, ein Holo des Sternhaufens Jamondi.
    Eine Färbung in Rot zeigte die Siedlungsgebiete der Motana. Ein komplementäres Muster überlagerte das Rot und fast den gesamten Rest des Sternenozeans: die von den Kybb direkt beherrschten Zonen.
    Ein einziger Punkt strahlte ohne Überlagerung. Es war das Tom-System mit Tom Karthay.
    Rhodan wünschte sich, Zephyda hätte nicht ständig die Grafik angestarrt. Aber nicht einmal Atlan kam dagegen an. „Wir müssen reden", sagte er leise zu ihr.
    Zephyda drehte sich um, ließ mit einer Geste das Holo in der Kugel verlöschen, dann blickte sie Rhodan fragend an. „Wir müssen zuallererst Lyresseas Schwester Catiaane befreien. Lyressea wird dazu einiges zu sagen haben. Sobald Kischmeide wieder zur Verfügung steht.
    Und dann brauchen wir einen Schlachtplan."
    „Was für einen Schlachtplan wohl?", fragte Zephyda verschlossen. „Wir beginnen den Krieg. Nachschubwege und die Suche nach Tagg Kharzani."
    Rhodan blickte sie ernst an. „Du trägst jetzt eine andere Verantwortung, Zephyda. Nenne es einen Aufstand. Aber nicht Krieg, solange es nicht sein muss. Man sollte niemals gegen etwas kämpfen, sondern immer für etwas. Euer Ziel darf nicht der Tod der Kybb sein. Sondern euer Ziel ist die Freiheit der Motana. Operiert in einem Sinn, wie es auch die alten Schutzherren getan hätten."
    „Nette Worte, Perry Rhodan", sagte sie zu ihm. „Aber du weißt es doch genau. Ich bin keine Majestät des Friedens. Ich habe mein Volk und meine Familie in den Minen von Baikhal Cain sterben sehen. In mir ist mehr Hass als Liebe. Ich bin eine Kriegsherrin."
    Sie drehte sich brüsk um und stürmte aus dem Raum.
    Atlan stellte sich an Rhodans Seite und blickte ihr nach. „Gib ihr noch etwas Zeit, Perry", sprach der Arkonide. „Sie wird mit ihren Entscheidungen wachsen."
    Tordhenes Leichnam lag in Kimte aufgebahrt, in einer Kammer im Stummen Gürtel.
    Zephyda kniete vor ihr nieder. Sie hielt eine Totenwache voll Respekt, auch wenn sie Tordhene gehasst hatte, als sie noch lebte.
    In der Luft lag ein betäubend schweres Aroma. Allerdings nur zum Teil nach Pflanzen; die zweite Komponente war Leichengeruch.
    Von draußen tönten Geräusche, praktisch aus jeder Richtung der Stadt; der Rücktransport der Majestäten war nach Zephydas kurzer Rede in vollem Gang. Die ersten Majestäten wurden in Bionischen Kreuzern schon wieder ausgeflogen, der Rest kam in den kommenden Tagen an die Reihe. Eine Stellare Majestät ist gewählt. Es gab wieder eine Herrscherin aller Motana. Die Nachricht musste verbreitet werden, auf so vielen Planeten wie möglich - denn was nutzte eine Majestät, die man im Volk nicht kannte?
    Der Vorhang der Kammer wurde hinter ihr geöffnet. Stiefel auf Holz. Sie erkannte am Geräusch der Schritte, dass es Atlan war. „Wir werden sie nicht nach Rah Garonde überführen", erklärte sie tonlos, mit Blick auf das graue tote Gesicht, „sondern wir bestatten sie hier." Sie drehte sich um und blickte zu Atlan auf, mit tiefer Müdigkeit im Blick.
    Er streckte die Hand zu ihr aus. „Komm", bat er sie. „Du bist schon zu lange hier. Ich will dir etwas zeigen."
    Zephyda ließ sich von ihm hochziehen, und sie
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