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2245 - Operation Kristallsturm

Titel: 2245 - Operation Kristallsturm
Autoren: Unbekannt
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demnächst sprunghaft an. Wir versuchen die Sonnenstrahlung zu spalten ..."
    Strahlung spalten - Daellian hatte von Kantors Absicht gehört. Es ging darum, in den einzelnen Strahlungskomponenten Anomalien zu finden, die den Weg zu der toten Superintelligenz wiesen.
    Daellian versuchte sich an den Namen zu erinnern, der ihnen über die Funkbrücke aus Hayok übermittelt worden war - im Grunde eine Unverschämtheit, dass man anderswo besser über die Hintergründe informiert sein sollte als hier. Es war zwar nicht so, dass der Name ihnen irgendwie weitergeholfen hätte, aber Daellian empfand es als Frage der Ehre - zwischen Leiche und Leiche, gewissermaßen -, sich des Namens zu erinnern. Dieses Ding in der Sonne wurde von irgendeinem anderen Wesen ebenso missbraucht wie sein eigener Körper von der LFT. Tot sein und doch nicht sterben dürfen, das verband sie. Wie hieß die Entität noch? ARE S... ARE CH... ARCHE...
    ARCHETIM, das war es. „Wenn ARCHETIM tatsächlich tot ist, wird es ein schwieriges Unterfangen", fuhr Myles Kantor fort. „Das Energiepotenzial dürfte ziemlich schwach sein. Aber immerhin hat Gon-Orbhon es gefunden und eine Verbindung hergestellt."
    „Du bist ganz sicher, dass es sich um diesen Gott handelt, nicht wahr? Du solltest dich nicht blind darauf verlassen. Wer sagt denn, dass es niemand anders ist? Oder dass Gon-Orbhon nicht auf gut Glück so lange jede Sonne durchwühlt, bis er findet, was er sucht?"
    „Zumindest die Zufallssuche können wir ausschließen. Die Entfernung zur Großen Magellanschen Wolke ist beträchtlich. Ohne einen Anhaltspunkt hätte Gon-Orbhon lange versuchen können, Sol zu lokalisieren."
    „Also schön, nehmen wir eben an, es handele sich um Gon-Orbhon. Dann stellte der Kontakt zu ARCHETIM die Ausgangsbasis für diese Entität dar, Jünger auf Terra und im Solsystem zu rekrutieren", überlegte Daellian.
    So gesehen musste man versuchen, ARCHETIM schnellstmöglich zu finden und den Kontakt zu unterbinden oder den Hebel am anderen Ende anzusetzen, nämlich in Magellan. Der Heimat der Uleb, der Perlians, der Generäle, der Gurrads ... Standort der defekten Kosmokratenfabrik GONDARAK ... und dazu der Herkunftsort Gon-Orbhons?
    Daellian gingen noch ein paar andere Gedanken durch den Kopf. Wenn genügend Energie zur Verfügung stand, gelang es vielleicht, den Jetstrahl zu isolieren oder außerhalb der Sonne zu reflektieren. Zwangsläufig musste dann die Verbindung Gon-Orbhons mit Sol abreißen. Einen ähnlichen Effekt - allerdings konsequenter und perfekter - erreichten sie, wenn es gelang, den Kristallschirm um das Solsystem wieder in Betrieb zu nehmen. Bis dahin vergingen nach Daellians Schätzung aber noch ein paar Jahre. „In spätestens vier Tagen haben wir erste Ergebnisse", versicherte Daellian dem terranischen Chefwissenschaftler. „Wenn die Zapfanlage erst einmal in Serie geht, hat die Plackerei ein Ende."
    Myles Kantors Augen fingen an zu leuchten. „Bei den Uhren von Wanderer", flüsterte er heiser. „Ich kann es kaum erwarten."
    „Da wäre noch etwas", sagte Daellian. „Es geht um den Mond. Kannst du mir ein paar Fragen beantworten?"
    „Ich weiß nicht, wovon du sprichst." Die Antwort kam für Daellians Begriffe ein wenig hastig.
    Kantor hob beschwörend die Hände. „Bitte, versteh mich nicht falsch. Aber das sind Dinge, die ich selbst einer abgeschirmten Verbindung nicht anvertrauen möchte. Da sollten wir uns persönlich treffen. Vielleicht nach dem erfolgreichen Probelauf der Zapf anläge."
    „Einverstanden."
    Myles Kantor hatte es plötzlich eilig, die Verbindung zu unterbrechen. Daellians Misstrauen erwachte endgültig.
    Da läuft etwas, stellte er fest. Ich muss wissen, was es ist.
     
    3.
     
    ... liegt der Vorteil einer modularen Gitterkonstruktion nicht nur in der Austauschbarkeit von Bauteilen, sondern auch in der Variabilität einzelner Segmente oder des Ganzen. Die Konstruktion lässt sich in ihrer Form fast beliebig ändern. Abstände zwischen Parabolsammlern und ihren Brennpunkten können so innerhalb weniger Stunden großmaßstäblich verschoben werden. Dazu kommen die Möglichkeiten der Feinjustierung, die in jedem Bauteil integriert sind. Die Frage, was wir daraus lernen, ist einfach zu beantworten."
    Er legte eine Kunstpause ein, ließ den Medotank von links nach rechts und wieder zurück schwenken. „Es muss nicht in jedem Fall erst eine Anpassung durch Temperaturveränderungen des Metalls erfolgen. Sie erinnern sich, wir sprachen
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