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2230 - Krieger für Jamondi

Titel: 2230 - Krieger für Jamondi
Autoren: Unbekannt
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steil aufragenden Felswänden bergauf folgten. Überall lag Geröll. Die kleinen Steine verpufften unter den Prallfeldern der Hovertrikes, größere knirschten vernehmlich.
    Langsam ließ das Tageslicht nach. Gleichzeitig wurde der Weg steiler. Ab und zu entdeckten sie wurmperforierte, aber noch nicht zersetzte Mistbrocken. Wahrscheinlich stammten sie von Yanathons Reittier.
    Das leise Summen der Hovertrikes veränderte sich nach und nach zu einem sonoren Brummen. Der Energieverbrauch stieg deutlich an. Der Terraner schätzte die Steigung auf acht bis zehn Prozent. Das Geröll lag bei dieser Neigung nicht mehr auf dem Weg, sondern sammelte sich links und rechts in den Rinnen, die der Regen in das Gestein gewaschen hatte. Die Trikes fuhren jetzt hintereinander, Atlan und Perry bildeten den Schluss.
    Während er auf den Rücken des Freundes starrte, dachte der Terraner erneut über die Worte des Boten und deren Tragweite nach. Aus Yanathons Formulierung hatte eine deutliche Geringschätzung Kischmeides gesprochen.
    Aber das Verhalten des Botschafters zog ebenso wenig Folgen nach sich wie Zephydas Drohung, sie wolle ab sofort die Absetzung der Planetaren Majestät betreiben.
    War es tatsächlich die Gelassenheit einer mächtigen und weisen Herrscherin, die aus diesem Verhalten sprach, oder erkannte Kischmeide den Sprengstoff für ihre Kultur nicht, den solche Drohungen enthielten? War sie dazu ebenso wenig in der Lage wie im Erkennen der Bedeutung des Bionischen Kreuzers?
    Perrys Neugier auf die Feste von Roedergorm wuchs mit jedem Meter, den das Trike zurücklegte. Dort lebten offensichtlich Motana, deren Gedanken sich in anderen Bahnen bewegten. Ihr Anführer trug den Titel „der Karthog" - „der", nicht „die". Wie beim Botschafter in Kimte handelte es sich folglich um einen männlichen Motana.
    Nach Perrys Einschätzung hielt die Bergfestung nicht nur diese eine Überraschung für sie bereit.
    Der Sturm ließ nach, je tiefer sie in die Schluchten und Schrunde des Gebirges eindrangen. Gleichzeitig verringerte sich die Dichte des Staubes, durch den sie fuhren. Und dann, kurz nach einem Plateau, erreichten sie die Obergrenze der schier undurchdringlichen Wand. Erst tauchten ihre Köpfe ins Freie, danach die Oberkörper und schließlich der Rest mit den Trikes. Übergangslos atmeten sie frische, kühle Höhenluft. Im abnehmenden Licht der Dämmerung sahen sie hoch über sich dichte Wolkenfelder. Voraus erhoben sich mächtige Felswände.
    Zephyda legte eine Vollbremsung hin. Perrys Blick folgte ihrem ausgestreckten Arm. Hoch über ihnen hing ein gewaltiges Gebilde. Teils saß es zwischen den Felsformationen des karstigen Gebirges, teils hing es frei in der Luft. Es bestand aus schwarzem bis grauschwarzem (Gestein, durchzogen von dunkelroten und rosagrauen Gesimsen. Dort, wo die Bauwerke ins Nichts ragten, entdeckte Perry Leitern, die aus beleuchteten Öffnungen ragten und bis zum Boden reichten. „Eine Burg von der Größe einer Stadt", entschlüpfte es Atlan.
    Das also war die Feste von Roedergorm, die Heimstatt der „tapferen" Motana dieses Planeten. Besonders freundlich oder Vertrauen erweckend sah das Gebilde nicht aus.
    Sie fuhren weiter, folgten dem Weg, der links an der Feste vorbeiführte. Etwas wie Sturmwind orgelte hoch oben zwischen den Gipfeln. Nach und nach unterschieden sie einzelne Töne, erkannten den von lauten Stimmen intonierten Choral. Leichte Dissonanzen störten die Harmonie des monotonen Gesangs. „Was für ein Lärm!" Zephyda warf einen wütenden Blick zu den Steilhängen. Niemand war dort zu sehen. „Es sind ungeübte Sänger", sagte Perry. Seinem Ohr entging nicht, dass es sich ausschließlich um Männerstimmen handelte.
    Hinter der nächsten Biegung entdeckten sie Öffnungen in den Felswänden hoch über der Feste, die an Stollen erinnerten. Ein Vorbau der Feste von Roedergorm tauchte in ihrem Blickfeld auf. Er ragte weit in die Luft bis fast über den Weg. Hoch oben auf den Zinnen entdeckten sie Gestalten, gehüllt in kuttenartige Kapuzenumhänge, wie Yanathon einen Retragen hatte. In den Armen hielten sie klobige Lanzen. „Seht dort!", saute Atlan. In einem Felsenkessel unmittelbar neben dem Weg hingen drei Skelette, die man mit Metallklammem am Gestein befestigt hatte. „Wie ein Friedhof sieht das nicht aus."
    Perry schwieg. Hoffentlich bereuten sie nicht bald, der Einladung gefolgt zu sein. i3. „Nichts Neues im Blisterherzen!"
    Eisenpanzer starrte Yanathon durch das Visier seines
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