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2211 - PRAETORIA

Titel: 2211 - PRAETORIA
Autoren: Unbekannt
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Strukturriss, wurde weiterhin von vielfach aufzuckenden, dunkelroten Fahnen und zerrissenen Bahnen kreuz und quer durcheilt, die schließlich einem matten Nachglühen Platz machten. Weitere Schiffe wurden zu leuchtenden Bällen. Der Kampfbereich glich dem Miniaturbild eines Kugelsternhaufens. Hier allerdings stand jeder Lichtpunkt für Transformexplosionen und vernichtete Raumer. Ich blinzelte Tränen fort, erwachte nur zögernd aus einer fast lähmenden Erstarrung. Ein merkwürdiges Geräusch drang heran, das ich erst nach Sekunden als vielstimmiges Schluchzen erkannte, in das sich Flüche und Verwünschungen mischten.
    Inzwischen hatten wir mehrere tausend unserer LFT-BOXEN verloren. Die meisten nicht mal durch Kampf, sondern durch Technikausfälle und die Auswirkungen des Hypersturms. Den Arkoniden ging es allerdings nicht sonderlich besser. Mindestens die Hälfte ihrer GWALON-Raumer waren in Glutwolken verwandelt oder trieben als ausgekohlte Skelette durch den Raum.
    Und die Minuten dehnten sich zu Stunden der Trance.
    Sämtliche Besatzungen leisteten Schwerstarbeit – und wuchsen über sich hinaus. Stunden permanenten Katzund-Maus-Spiels vergingen. Vorstoßen, Angriffssequenzen, Zurückweichen, Metagravmanöver mit stotternden Triebwerken, blitzschnelles Rochieren, neuer Anflug von Teilverbänden und Einzelschiffen mit wagemutigen Unterstützungsattacken. Sämtliche Finessen der taktischen Varianten kamen zum Einsatz, dennoch forderte der erbitterte Kampf weitere Verluste auf beiden Seiten.
    Sie gewinnen die Oberhand! Verdammt!
    Weitere Stunden höchster Anspannung folgten.
    Meine Augen schmerzten, Schweiß perlte von der Nasenspitze, Muskeln verkrampften, weil meine Zähne zusammengebissen und die Lippen verkniffen waren. Sämtliche Befehle, Anweisungen und Rückmeldungen klangen immer rauer und heiserer. Die Münder waren ausgetrocknet, Hände schweißfeucht. Trotz hochgeschalteter Klimaanlage breitete sich scharfer Geruch aus.
    Und weitere Metagravflüge, immer häufiger unregelmäßig, von Sublicht-Flugphasen unterbrochen, die ebenfalls Probleme bereiteten, gefolgt von mühsam kalkulierten Zickzackkursen, übergehend in gegenseitiges Belauern und Abtasten. Dann die nächste Attacke -und die Ausfälle und Probleme häuften sich.
    Je länger die Auseinandersetzung dauerte, bei gleichzeitig immer schlechter werdenden Ergebnissen, desto klarer wurde allen Beteiligten, dass die Schlacht bei Brocken 44 vermutlich die letzte konventionelle Schlacht mit gerade noch einsatzfähiger Technik sein würde!
    Die Transformkanonen waren kaum noch zu gebrauchen; Kernschussweite und Kalibergröße sanken auf nahezu lächerliche Werte ab. Zapf versuche mit den Hypertrops lieferten kein Ergebnis. Die Gravitrafs waren entleert, Nug-Schwarzschild- und Fusionsreaktoren hatten größte Mühe, den immensen Energiebedarf zu befriedigen. Zwangsläufige Folge war, dass überall die Werte förmlich ins Bodenlose sanken.
    Hinzu kamen weitere Hypersturmausläufer, Verzerrungen von Raum und Zeit, Aufrisse, Schockfronten, die die übergeordnete Technik ausfallen ließen. Sofern die Hyperkristalle den Belastungen standhielten, war ihr Wirkungsgrad nur noch erbärmlich.
    Mit jeder verstreichenden Stunde multiplizierten sich die Probleme; wir ahnten, dass es eine Schlacht dieser Art schwerlich nochmals geben würde – umso verbissener wurde deshalb der Kampf ausgetragen, musste hier und jetzt die Entscheidung ausgefochten werden.
    Und es schien, als wolle sich das Schlachtenglück endgültig zu Gunsten der kristallimperialen Verbände neigen, so dass in dem fürchterlichen Chaos Mascantin Ascari da Vivo den Sieg davonzutragen drohte ... ... als aus dem Linearraum ein gewaltiges Objekt ins Standarduniversum zurückfiel! Und mit ihm 20.000 weitere LFT-BOXEN!
    Endlich! PRAETORIA ist da!
    Zusammengesetzt aus den insgesamt 116 Würfeln mit je 3000 Metern Kantenlänge, maß das „räumliche Kreuz" 21.000 Meter von einer Außenseite der Seitenblöcke bis zur gegenüberliegenden, Gleiches galt für die Höhe. Die blau leuchtende Blase des Paratronschirms erreichte einen Durchmesser von rund 55.000 Metern. Und dieses Monster raste mit ungestümer Wucht heran, aktivierte seine Offensivwaffen. Rechnete man die Transformkanonen aller Würfelzellen zusammen, betrug die Gesamtzahl 20.980! Im zusammengekoppelten Modus waren es 960 bei einer Stationsbreitseite. Ganz zu schweigen von den MVH-Geschützen, Impulsstrahlern und den 702 Paratronwerfern.
    Und
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