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2211 - PRAETORIA

Titel: 2211 - PRAETORIA
Autoren: Unbekannt
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sie konzipiert und gebaut wurden. Sublicht-Flugphasen wechselten mit den Sprüngen durch den Hyperraum. Tausende Einheiten rochierten und warfen sich in blitzschnellen Angriffsflügen den Arkoniden entgegen. Leuchtende Kugeln rasten durch Transformexplosionen, umherzuckende Impulsstrahlen und sich zum Punktbeschuss konzentrierende KNK-Schüsse, machtvoll vorangetrieben vom Gravohub der Triebwerke.
    Permanentes Lohen umwaberte die Schutzschirme, die eigenen Waffen waren ununterbrochen im Einsatz. Die angreifenden Kugelraumer blieben fern und winzig, immerhin bemaßen sich die Kampfdistanzen nach Lichtsekunden, nicht nach Kilometern. Abermals loderte grell eine Reihe von Glutbällen auf, wurde zur Feuerwalze und von rot, blau, grün und schwarz gefleckten Schutzfeldsphären durchstoßen. Ein vielfaches Aufblitzen ging von den wie Perlen aneinander gereihten Kugeln im doppelstöckigen Galeriehangarbereich der ENTDECKER aus, sobald Kreuzer mit ihren Waffen jene des Mutterschiffes unterstützten. Kristallimperiale Raumer wurden getroffen, explodierten. Und weiter im rasenden Flug, nicht zögern oder aufhalten lassen.
    An vielen Stellen wucherten künstliche Sonnen zu immer größerer Ausdehnung. Ränder zerfaserten, formten brodelnde Wolken und farbige Fackeln, verblassten und leuchteten im nächsten Augenblick zu neuem, schaurigem Glanz auf, der für Tod und Vernichtung stand.
    Von einzeln sich ausdehnenden „Glutbällen" konnte nun keine Rede mehr sein. Mehrere gewaltige, ins Ultrablaue übergehende Kunstsonnen dehnten sich rasend schnell aus, so dass Einzeldetonationen nicht mehr unterscheidbar waren. Die ultrablauen Kerne wucherten, erreichten beim Höhepunkt viele tausend Kilometer Durchmesser und begannen dann zu verblassen.
    Dagegen hilft auch kein Reflektorfeld!
    Fast gleichzeitig erklang die Meldung: „Sprunghafte Impedanzerhöhung! Teufel noch mal, das brennt uns verdammt viele Hyperkristalle aus ...
    Genau. Detonationen an Bord der Arkonschiffe. Sie verlieren ihren Reflektorfeldschutz."
    „Und wir dreiunddreißig Fragmentraumer der Posbis!"
    Ein Fluch erklang und brach ab. Mit jeder weiteren Salve wuchsen die künstlichen Miniatursonnen wieder, erstrahlten grell, ehe die Vorgängerinnen Gelegenheit hatten zu verschwinden. Auf den Nachbildern der Orteranalyse leuchteten Einzelrosetten, die ihrerseits aus noch kleineren Glutnestern zusammengesetzt waren. Als Ganzes formte die Zerstörungszone inzwischen eine lang gestreckte Wolke, deren Ränder die Schutzschirmstaffeln unserer Raumer mit wuchtigen Schockfronten heimsuchten. Die zeitverlustfreie Hyperortung lieferte plötzlich keine eindeutigen Daten mehr, Überlagerungsschlieren durchzogen die feurige Wolke. „Gravitrafprobleme", donnerte die Stimme des Leiters der Abteilung Triebwerke und Bordmaschinen. Hektische Handbewegungen des Schattenboxens A. A. Cordables folgten, der kleine Swoon an seiner Seite wedelte mit allen vier Ärmchen. „Umschalten auf NSR-Versorgung. Wir müssen die Gravitrafs komplett entleeren; die Dinger fliegen uns sonst um die Ohren!"
    „Und der Hypersturm wird wieder stärker!"
    Hochenergetische Quanten und Hyperstrahlung prasselten unablässig in die Schutzfeldstaffeln, deren Konturen von schwarz gezackten Aufrissen überzogen waren. Das Blau der Paratronschirmschichten verwandelte sich in eine düstere Erscheinung im Wechsel zwischen rotschwarzen Klüften ins Nirgendwo und rosefarbenem Aufglühen. Die Gewalten des Hypersturms mit seinen hyperenergetischen Begleiteffekten wurden noch problemlos absorbiert, dennoch kletterten Einzelpeaks der Belastungsmarken wiederholt auf bis zu 60 oder gar 80 Prozent.
    Im Chaos von Qa'pesh musste ständig mit physikalischen und hyperphysikalischen Anomalien gerechnet werden; sie deformierten Raum und Zeit, Irrtümer bei der Koordinatenbestimmung waren trotz positronischer Ausgleichsberechnung kaum zu vermeiden, denn die Funkfeuer-Kreuzpeilung unterlag im gleichen Maß den vielfältigen Überlagerungs- und auch Verzerrungseinflüssen.
    Unter diesen Bedingungen verhält sich selbst das sonst eigentlich ziemlich robuste Metagrav-Triebwerk keineswegs unproblematisch.
    Bei seiner Aktivierung wurde ein Raumschiff in „freien Fall" versetzt. Für den Bereich des Sublichtfluges waren frühere Begriffe wie „Schubleistung" oder „Stützmassenverbrauch" überflüssig geworden. Im Vokabular der Technowissenschaftler hieß es stattdessen „Sogkonstante" oder „vektorierbarer Gravohub", weil der in stets
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