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2211 - PRAETORIA

Titel: 2211 - PRAETORIA
Autoren: Unbekannt
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aufgewogen zu werden; hyperenergetisch wirksame Komponenten entstanden, Verbesserungen wie das Prinzip der KNK- und MVH-Kanonen kamen hinzu. Paratronschirme waren und blieben zwar die mit Abstand stärksten Defensivstrukturen – doch den quasi unzerstörbar erscheinenden Anstrich hatten sie längst verloren; actio bedingte reactio! Stillstand war Rückschritt, und weder die Entwicklung auf dem Sektor der offensiven Waffen noch die auf dem der defensiven war stehen geblieben.
    Hypersturmfronten, Störstrahlungen, intensive Sonneneruptionen und heftige Strukturerschütterungen wirkten zusammen. Ein vielfaches Flirren begleitete das Aufblitzen in der Kunstsonne.
    Gravitationsbomben und die Paratronwerfer vereinten ihre Wirkung, sämtliche konventionelle Materie wurde in das übergeordnete Kontinuum geschleudert. Die Schutzfelder wurden bis an die Leistungsgrenze belastet, obwohl das nächste Linear-Ausweichmanöver schon nach einer halben Sekunde erfolgte. Diese Zeitspanne reichte dennoch aus, den Aufriss auf mehrere zehntausend Kilometer Durchmesser anschwellen zu lassen. Die Aufrisserscheinung entsprach vom Prinzip her der Dimensionstransmitter-Wirkung eines Paratronkonverters, unterschied sich allerdings in der zum Einsatz kommenden Hyperfrequenz und in der eingesetzten Primärenergie. Beides fiel bei Gravitationsbomben geringer aus, erreichte eine kleinere Bandbreite und war zeitlich auf den Bruchteil einer Sekunde beschränkt. Im Gegensatz dazu ließ sich mit einem Paratronkonverter theoretisch der Strukturriss so lange aufrechterhalten, wie es die Energieversorgung zuließ. Die Schutzfelder aller Raumer wurden in weitem Umkreis von den Schockwellen bis an die Leistungsgrenze belastet, obwohl ihr nächstes Metagravmanöver augenblicklich erfolgte. Dennoch reichte diese Zeitspanne aus, den Aufriss auf fast eine Million Kilometer Länge auszudehnen. In diesem Raumsektor waren nun die konventionellen Raum-Zeit-Gesetze aufgehoben, das Übergeordnete des Hyperraums konnte ins Standarduniversum einbrechen.
    Der überdimensionierte Strukturriss war keineswegs stabil. Die Form der „Öffnung zum Hyperraum" wuchs kurzfristig zu einem bauchigen Ellipsoid heran – nun mehr als zwei Millionen Kilometer lang und in der Mitte knapp halb so dick. In nebelartigen Leuchterscheinungen wallten die rötlichen Konturen, die ihrerseits von grellen Blitzen durchzogen wurden.
    Die Struktur des Standarduniversums wehrte sich vehement gegen die Vergewaltigung seiner natürlichen Stabilität, aber es blieb ein vergebliches Sträuben – die freigesetzten Kräfte waren pure Vernichtung. Eine Sekunde später glomm innerhalb der ellipsoiden Schwärze ein Schimmern auf, das abrupt seine Farbe von Rot nach Blau wechselte und langsam pulsierte.
    Die Expansion der freigesetzten Gewalten endete unvermittelt und kehrte sich in einen nicht weniger gewaltigen Sog um. Ungeheure Energiemengen wurden zu dünnen, scheinbar ins Unendliche reichenden Streifen und Linien, die durch die klaffende Öffnung des Strukturrisses schössen und in ihm verschwanden.
    Die positronischen Simulationen der zeitverlustfrei arbeitenden, allerdings von Aussetzern heimgesuchten Orter und Taster zeigten verwirrende Phänomene. Vielfachbilder überlappten auf absonderliche Weise. Als seien sie in nicht enden wollenden Zeitschleifen gefangen, schienen detonierende Schiffe ständig aufs Neue zu Sonnen zu werden. Ausgefranste Strukturen quirlten, wurden zu spiraligen Trichtern in blutigem Rot, verwandelten sich in unwiderstehliche Mahlströme, deren hin und her zuckende Tornadoschläuche alles aufsaugten, was in ihren Einflussbereich geriet.
    Optische und akustische Alarmsignale und Warnmeldungen verwandelten die Zentrale für einen Wimpernschlag in ein Chaos, als ganz nah unvermittelt gewaltige Explosionen aufzuckten und sich die konzentrischen Schockwellen ausbreiteten. Wuchtige Ausläufer krachten in die Schutzfelder und brachten sie fast zum Zusammenbruch. Ich war von blinkenden Lichtern umgeben, Schrillen und Pfeifen dröhnten in meinen Ohren.... und dann war es, fast überraschend abrupt, vorbei.
    Die Ausfälle der Technik hatten ein Ausmaß erreicht, dass die Mascantin keine Wahl mehr hatte, als unverzüglich ihre Schiffe zurückzuziehen! Das Versagen vor allem der Metagrav-Triebwerke hatte ein Stadium erreicht, dass kaum noch von überlichtschneller Fortbewegung gesprochen werden konnte.
    Wollten die Arkoniden nicht im System von Brocken 44 stranden, mussten sie sich
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