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2194 - Der Vierte Inquisitor

Titel: 2194 - Der Vierte Inquisitor
Autoren: Unbekannt
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derart heiß angebetet wird?", spöttelte Esra Cronswan, die ihr gegenübersaß. Sie spielten Reverso, ein dreidimensionales Strategiespiel. „Gigantisch. Allerdings fühle ich mich weniger verehrt als verfolgt. Und zwar seit Jahren - nicht bloß von einem Deppen; sondern gleich von deren sechs."
    Nur Rock Mozun, der Emotionaut, hielt sich vornehm zurück. Als Einziger der Ertruser hatte er Reca noch keinerlei Avancen gemacht.
    Fast störte sie das ein wenig ... „Du bist dran", erinnerte Esra. Die rotblonde Plophoserin war die Kommandantin der LE-KR-30 und eine der wenigen, die Reca beim Reverso Paroli bieten konnten.
    Die Ertruserin versuchte, sich wieder auf das Spiel zu konzentrieren.
    Scheinbar stand es sehr gut für sie. Die überwiegende Mehrzahl der acht mal acht mal acht würfelförmigen Sektoren, die der Servo der Cafeteria zwischen ihnen projizierte, leuchtete orange.
    Das war Recas Farbe. Die etwa zwei Dutzend der 512 Würfel, die in Esras Blau erstrahlten, gingen dagegen beinahe unter, so erdrückend schien Recas Übermacht.
    Doch deshalb bestand noch lange kein Grund, vorschnell zu triumphieren oder gar leichtsinnig zu werden.
    Reverso war ein tückisches Spiel. Die Machtverhältnisse änderten sich ständig. Wie der Name schon sagte, konnte sich das Blatt blitzschnell wenden. Schon oft hatte, wer sich als sicherer Sieger gewähnt hatte, nach dem allerletzten Zug plötzlich als Verlierer dagestanden.
    Reca setzte ihre nächste Einheit mit Bedacht. Sie gewann kaum etwas dazu, würde mit Esras nächstem Gegenzug sogar empfindliche Einbußen hinnehmen müssen. Jedoch sicherte sie so ihre wichtigsten Gebiete.
    Ein anderer Sektor wäre viel verlockender gewesen, weil er auf einen Schlag gewaltigen Raumgewinn eingebracht hätte. Aber damit wäre sie Esra in die Falle gegangen. Drei Züge später hätten sich mit einem Schlag zwei Drittel des Spielfeldes blau gefärbt ... „Gut gesehen", lobte die Plophoserin säuerlich. „Leider."
    „Tu nicht so. Du hast sicher noch eine Gemeinheit in petto."
    Reca öffnete die Dose, deren Inhalt sich binnen weniger Sekunden erwärmte. Sie steckte einen fingerdicken Trinkhalm in die scharfe Brühe und schlürfte genüsslich.
    Es blieb bei dem einen Schluck. Auch die Partie konnten sie nicht mehr fertig spielen. Ihr Armband piepte. „Hier Perry Rhodan", hörte sie, nachdem sie den Anruf entgegengenommen hatte. „Könntest du bitte ausnahmsweise schon eine Viertelstunde vor deinem Dienstantritt zu mir kommen, Reca?"
    „Klar, Resident."
    „Sehr gut. Hauptebene, Besprechungsraum zwölf. Ich danke dir."
    Das Gespräch war beendet. Sie sah auf die Zeitanzeige. „Das ist in genau einer Minute", sagte sie. „Wie stellt er sich das vor, quer durchs halbe Schiff?"
    Doch sie schaffte es. Sie geriet nicht mal außer Atem dabei.
    Perry Rhodan war allein. Er begrüßte sie knapp und bot ihr einen Stuhl an, der für ihre Körpermaße geeignet war.
    Besser: Körpermasse, dachte Reca selbstkritisch. Sie trainierte täglich und hart; dennoch gab es da einige Stellen an ihren Oberschenkeln, mit denen sie immer noch unzufrieden war.
    Und dabei hatte sie ihren Mikrogravitator schon auf 3,6 gestellt, also um 0,2 Gravos höher als daheim auf Ertrus ... „Du bist über die aktuelle Lage informiert?", fragte der unsterbliche Terraner.
    Was sonst?, dachte sie. Seit dem neunten Mai sind wir aus der Vergangenheit zurück und haben es mit der Gegenwart des Reiches Tradom zu tun. Und seitdem haben wir den Inquisitoren eine Niederlage nach der anderen beigebracht. Am heutigen 17. Mai scheint der Sturz ihres Regimes nur noch eine Frage von Stunden zu sein. „Rudo hat uns kurz Bescheid gegeben. Die Festung der Inquisition ist bei Kaaf aufgetaucht", antwortete sie. „Wo sich auch der Großteil der dem Reich Tradom verbliebenen Raumstreitkräfte gesammelt hat. Unsere Flotte ist dorthin unterwegs."
    Rhodan nickte. „Vom Rand der Glutzone bis ins Kaaf-System sind es rund 84.000 Lichtjahre, bei einem Überlichtfaktor von 75 Millionen also grob zehn Stunden Flug. Acht davon haben wir hinter uns gebracht. Mit anderen Worten, wir werden bald da sein. Und dann wird ..."
    Er tat einen langen, tiefen Atemzug. „Vieles spricht dafür, dass sich der Gegner über Kaaf zur letzten Schlacht stellen will. Unzweifelhaft wird er für diese Ortswahl seine Gründe haben. Wir sollten uns also auf böse Überraschungen gefasst machen."
    Aber auch sie, so sprach Perry weiter, verfügten über einen Trumpf, von dem
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