Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2194 - Der Vierte Inquisitor

Titel: 2194 - Der Vierte Inquisitor
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
richtig.
    Hutkin, Vierter Inquisitor der Reiches Tradom, wandelte über den Planeten Kaaf.
    Er betrachtete sein Werk, und er sah, dass es gut war.
    Die Genfabriken liefen auf Hochtouren. Im Kaafix wuchsen Rudimentsoldaten und Konquestoren in unbegrenzter Anzahl heran. Diejenigen, die weit genug gereift waren, wurden in ausgedehnten Anlagen an der Peripherie trainiert.
    So schnell es ging.
    In Friedenszeiten wären noch einige Jahre an ihre Ausbildung verwendet worden. Doch jetzt herrschte Krieg.
    Verfeinerte koordinative Fähigkeiten waren nun Luxus, unnötig in Stahlgewittern und Strahlenschauern. Die geklonten Gehirne und Konquestoren gingen an die Front, erfüllten ihren Zweck, fielen aus und wurden ersetzt.
    Nachschub war vorhanden. Wuchs heran, hochgezüchtet, spezialisiert auf exakt das, was das Reich jetzt, in dieser kritischen Zeit, benötigte; und nichts sonst.
    Fünf Fliegende Horte mussten beliefert werden, dazu 120.000 nicht viel weniger gewaltige AGLAZAR-Schlachtschiffe. Die 80.000 schweren Valenter-Einheiten bildeten das Sahnehäubchen auf der Sachertorte.
    Sahne? Sacher? Woher...? Egal.
    Die genetische Maschinerie schnurrte. Sie spuckte Material aus am laufenden Band. Unaufhörlich, immerfort, ewiglich.
    Kanonenfutter, ausreichend für viele weitere Gefechte. Deren es jedoch gar nicht bedürfen würde.
    Denn November, der Souverän, hatte rasch auf die lästigen Rückschläge reagiert. Und er, Hutkin, hatte längst für einen solchen Fall vorgesorgt gehabt.
    Mochten sie kommen, dieser Rhodan und seine Flotte. Sie würden kaum Zeit haben, sich zu wundern.
    Der Vierte Inquisitor unterbrach den steten Fluss seiner Gedanken. Einer der Hilfskräfte, an denen er vorbeikam, ein Quintane, hatte in seiner Arbeit innegehalten.
    Ein Schwächling. Ein Störenfried.
    Hutkin sah in an, trank ihn aus.
    Organisation und Ernährung, darin war er immer schon gut gewesen. „Alle ausgeschlafen? Gegessen? Am Klo gewesen?"
    „Aye, Sir, Madam!"
    Reca Baretus musste lachen, während sie die Reihe abschritt.
    Keine Ahnung, wer mit diesem altertümlichen Unsinn angefangen hatte. Solche martialischen Bräuche wurden vielleicht in der Neuen USO gehegt und gepflegt, aber nicht an Bord der LEIF ERIKSSON.
    Wenn sie sich recht erinnerte, hatte das Gebelle und Gebrülle angefangen, nachdem der Spürkreuzer JOURNEE aus Andromeda zurückgekehrt war. Als Witz natürlich, als Parodie auf die Militarismen vergangener Epochen.
    Vielleicht ging die ganze Blödelei sogar auf Zim November zurück, den jungen Emotionauten, dem bald darauf in Anerkennung seiner Verdienste um die Andromeda-Expedition von Rhodan das Kommando über besagten Spürkreuzer übertragen worden war.
    Die JOURNEE, die in der Vergangenheit Tradoms verschollen und zurückgeblieben war...
    Zim hatte immer schon ein Faible für historische Heldenfiguren und deren seltsame Sprechweise gehabt: Ratber Tostan, Clifton Callamon, Garl „Handgranate" Herbert...
    Wie auch immer. Recas Truppe liebte mittlerweile das Herumgeschreie, die übertrieben pedantische Kontrolle der Anzugverschlüsse und Spinde, den ganzen sinnlosen Zinnober. Sie lachten sich krumm und schief dabei.
    Reca machte sich nichts vor. Auch wenn ihre Leute so taten, als stünden sie Lichtjahre weit darüber: In Zeiten wie diesen bestand offenbar ein Bedürfnis nach derlei Brimborium.
    Wir müssen verdammt aufpassen, schoss es ihr durch den Kopf. Je länger Kriege dauern, desto ähnlicher werden sich die Kombattanten. Wir erfreuen uns an unseren Freunden, aber wir orientieren uns an unseren Feinden. Und am Ende des Tages blicken wir in den Spiegel und sehen ... die, vor denen wir gewarnt haben.
    Sie gab sich einen Ruck, musterte ihre Streitmacht. Hundert Mann, ein Drittel der Landungstruppen, die zur Stammbesatzung der LEIF zählten.
    Nach reiflicher Überlegung hatte sie die Einsatzgruppe von Jallon Hypt ausgewählt. Auch Merkan Hawkun, der besonnene Oxtorner, und der bekannt verwegene Ferrone Thartoon hatten ihre handverlesene Mannschaft perfekt im Griff. Doch Hypt und seine Leute waren um eine Spur schärfer drauf, alerter, flexibler; wenn man so wollte: verrückter als die anderen, die vorerst als Eingreifreserve in der Hinterhand bleiben sollten.
    Jallon Hypt stand, bereits voll adjustiert, am Ende der Reihe. Er würde den Vorstoß leiten und die Kampf roboter befehligen.
    Ausgerechnet Jallon, der romantische Idiot, der ihr in der Cafeteria seine Verliebtheit vorgewinselt hatte. Nicht viel mehr als zwei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher