Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2194 - Der Vierte Inquisitor

Titel: 2194 - Der Vierte Inquisitor
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Anguela.
    Der Leuchter konnte sich denken, was kommen würde. Und er täuschte sich nicht. „Ein Punkt sollte jetzt schon angesprochen werden." Der Terraner räusperte sich. „Was wird geschehen, wenn die Schlacht um Tradom geschlagen und, wie wir hoffen, gewonnen ist?"
    Anguela zögerte. Er wollte sich nicht festlegen, selbst wenn er es vermocht hätte. „Das kann ich ... zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Sobald die Inquisition besiegt ist, stehe auch ich vor dem Nichts. Mein Volk existiert nicht mehr. Die einzigen Wesen, die ich von früher kenne, seid paradoxerweise ihr - du, Perry Rhodan, und du, Ascari da Vivo."
    „Nicht zu vergessen", warf die Arkonidin ein, „VAIA, deren letzter Verkünder du warst."
    „Wenn sie endlich wieder erwacht ist und sich vollständig regeneriert hat, ja."
    Dass der Galaxis ein radikaler Neubeginn bevorstand, war allen klar. Ein politisches Vakuum musste aufgefüllt werden.
    Aber von wem?
    Nach Anguelas Ansicht war die vor allem in der galaktischen Südseite erstarkte Minullu-Allianz dazu nicht einmal ansatzweise in der Lage.
    Eine Mischung aus Rebellen, Revolutionären und durchaus zwielichtigen Gestalten, die die Gunst der Stunde nutzen wollten, zu einem Gutteil aus Piraten und sonstigen Gruppierungen ohne moralischen oder politischen Anspruch bestehend ... Anguela gab dieser Konstellation wenig längerfristige Überlebenschancen.
    Momentan schien es geraten, die Allianz zu dulden. Der Feind meines Feindes und so weiter. Auf Dauer jedoch würde man eine stabilere Lösung finden müssen.
    Habe ich überhaupt eine andere Wahl, als persönlich in die Bresche zu springen? Oder sollte ich mich nicht besser ins Privatleben zurückziehen und mein Leben zu Ende leben? In Ruhe und Einsamkeit ...
    Sinnentleert, zugleich voller Selbstvorwürfe ... „Es liegt an dir, Anguela", sagte Rhodan leise. Der Terraner vermochte die Ausstrahlungen des Tymcal-Geflechts wohl kaum zu verspüren, geschweige denn zu interpretieren. Doch er war offensichtlich sehr gut darin, sich in andere hineinzuversetzen. „Ich weiß nicht recht, mein Freund.
    Ich habe schon einmal versagt, mit entsetzlichen Folgen. Soll ich tatsächlich nochmals diese gewaltige Verantwortung auf mich nehmen? Bin ich ihr überhaupt gewachsen?"
    „Nur du", antwortete Rhodan bestimmt, „kannst diese Galaxis einen, kannst ihr wieder Frieden und Wohlstand bringen. Dass dein Name von der Inquisition missbraucht wurde, mag dich schmerzen.
    Nun aber solltest du dir genau das zunutze machen."
    Nein ... Ich kann nicht davonlaufen. Nicht nach allem, was war. Ich werde mich stellen. Fragt sich nur, auf welche Weise. „Ich habe den Fehler begangen, den Valentern die Hand zu reichen, vor 160.000 Jahren. Dies wird mir kein zweites Mal passieren."
    Der Leuchter merkte, dass Rhodan diese Aussage missfiel.
    Aber sollte er den Unsterblichen belügen? Das würde einen noch weit größeren Spalt zwischen sie treiben, als er sich ohnehin bereits aufgetan hatte.
    Alles in ihm drängte tatsächlich danach, als Bote der Rache die Valenter-Flotten auszulöschen, ihre Wohnwelten zu vernichten, in öde Kugeln zu verwandeln. Mit gnadenloser Härte auch die Genetiker von Kaaf zu bestrafen, die Dhyraba'Katabe und alle anderen Schergen, Handlanger und Mitläufer der Inquisition ... „War es denn nicht gerade meine Schwäche und Weichheit, die der Verschwörung der Inquisition den Weg geebnet hat?", fragte er den Terraner, die Ertruserin und die Arkonidin. Von Letzterer fühlte er sich am ehesten verstanden.
    Doch auch sie gab keine Antwort, genauso wenig wie die anderen.
    Mit dieser Fehlfarbe endete die Besprechung.
    Ungeträumte Träume (I) „Scottish Breakfast! Dachte mir schon, dass diese Bestellung nur von dir kommen konnte, Resident!", rufst du, während du das Tablett zu Rhodans Tisch balancierst. „Ich hob's auf dem Menü stehen, seit ich auf die JOURNEE berufen wurde, aber noch nie wollte es jemand haben, nicht einmal Vorua, obwohl die sonst mit Vorliebe Deftiges einschneidet. Bitte schön, Herr Expeditionsleiter - alles da: Haferbrei, kross angebratener Blutpudding, Schinkenspeck aus eigener Klonung, Austerntrüffeln, gebackene Bohninsen, zwei Rüboffelscheibchen mit Schale, darüber ein halb weiches Spiegelei, alles mit Liebe gemacht. Nur den Räucherfisch musst du entschuldigen, der schwimmt noch ein paar Millionen Lichtjahre von hier, hahaha!"
    Wer redet hier? Was bedeutet dieses Geplapper?
    Das bist nicht du. Das warst nicht du.
    Oder? Nein. Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher