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2151 - Zentrum der Inquisition

Titel: 2151 - Zentrum der Inquisition
Autoren: Unbekannt
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ist klein, auf die Entfernung bleiben wir unbemerkt."
    „Die Paradimjäger sind noch kleinere Objekte ... Es würde mich wundern, hätte sich die Gegenseite nicht darauf eingestellt." Coa Sebastian machte eine entschieden ablehnende Handbewegung. „Die Paradimjäger haben keine Überlichttriebwerke, das müsste man auf der anderen Seite bereits erkannt haben. Also werden sie nicht nach kleinen Verfolgern Ausschau halten."
    „Und außerdem ...", begann Zim November unter der SERT-Haube, verstummte aber abrupt. Sein Gesicht wurde starr, offenbar erforderten die Schiffsfunktionen seine volle Aufmerksamkeit. „Außerdem emittiert der Satellit heftige Strahlungsfronten", beendete Coa Sebastian den Satz des Emotionauten. „Was immer dort drüben in Gang gesetzt wurde, es erleichtert uns die Verfolgung ungemein. Die starken Störfelder werden sogar intensiver."
    „Gehen wir näher ran?"
    „Über kurz oder lang." Das war eine der Aussagen, mit denen Coa sich die „Zuneigung" der Besatzung verspielte. Fachlich hoch kompetent, blieb sie menschlich dennoch kühl und zurückhaltend. Mitunter erschien es sogar, als richte sie bewusst einen Schutzwall um sich herum auf, um allzu enge Kontakte zu vermeiden. Das waren natürlich subjektive Eindrücke, doch die Kommandantin tat wenig, um daran etwas zu ändern. Ihr genügte es, respektiert zu werden - für alles andere, über ein rein professionelles Verhältnis hinaus, interessierte sie sich nicht. Ausgerechnet in dem Moment entstand das holografische Abbild von Tess Qumisha. Die hochgewachsene Hyperphysikerin fuhr sich mit einer Hand durch ihr struppig wirkendes Haar. Ihr Blick streifte Benjameen und gewann ein Lächeln, dann wandte sie sich an die Kommandantin: „Wir müssen näher ran, Coa!"
    „Aktuell sehe ich keinen Grund dafür."
    „Es gibt eine Menge Gründe." Tess' dunkelbraune Augen schienen Funken zu sprühen. Forsch hakte sie beide Daumen in ihren breiten Hosengürtel ein, Der verschlungene Anhänger am rechten Ohr bewegte sich heftig und verstrahlte blitzartige Reflexe. „Die Hyperstrahlung, die wir anmessen, ist einer davon." Das Kinn der Kommandantin ruckte eine Nuance weiter nach vorne. Die Ablehnung in dieser Geste war unmissverständlich. „Später!", sagte sie mit Nachdruck. „Erst wenn ich Gewissheit habe, das Ziel zu kennen. Wir jagen das Wild, wollen es aber nicht frühzeitig vertreiben. - Ist das alles?"- „Nicht ganz."- Mit einer, knappen Kopfbewegung deutete Tess Qumisha in den Hintergrund der wissenschaftlichen Abteilung. Der Hyperphysiker Bi Natham Sariocc arbeitete mit einigen Männern und Frauen an einer Spektralanalyse. „Was von dem Satelliten ausgeht, ist chaotisch und steigert sich langsam. Die beste Analogie scheint die eines durchgehenden Reaktors zu sein. Andererseits haben wir Grund zur Annahme, dass wir nur einen Bruchteil der tatsächlichen Emissionen auffangen. Was immer geschieht, es spielt sich zum größten Teil in einem kaum messbaren Bereich ab."
    „Sag jetzt nicht, wegen der Distanz", bemerkte die Kommandantin. „Das ist Hyperstrahlung ..."
    „... die sich möglicherweise sehr schnell verflüchtigt.
    Wie auch immer, wir brauchen Detailmessungen." Für den Bruchteil einer Sekunde verschwand die Flotte der zweihundert Katamar-Schlachtschiffe gemeinsam mit der riesigen Raumstation aus der Holokugel. Aber lediglich die Perspektive wechselte. Was eben noch ein Abbild der Passivortung gewesen war, stabilisierte sich sofort als Wiedergabe des Hyperraumspürers. Die JOURNEE war in die nächste Überlichtetappe eingetreten.
     
    *
     
    Er mochte sie, diese Lemurer-Abkömmlinge mit ihrer erfrischend unlogischen Art. Eigentlich erschien es unglaublich, dass ein von Emotionen beherrschtes Volk in seiner Entwicklung so weit voranschreiten konnte. Emotionen waren hinderlich, ein Ziel auf kürzestem Weg zu erreichen. Sie waren sogar gefährlich, weil sie im falschen Moment Furcht oder gar Panik auslösten und damit den Erfolg eines Unternehmens in Frage stellten. So weit die vorherrschende Lehrmeinung. Sie mochte richtig sein, war aber unvollständig und bedurfte einiger Ergänzungen. Emotionen, das hatte Grek mittlerweile festgestellt, öffneten die Möglichkeit, Schwierigkeiten auf ungewöhnlichen Wegen anzugehen, die von reiner Logik nie gebilligt wurden.
    Sie waren es, die jeden Lemurer-Abkömmling unberechenbar machten, vor allem die Terraner ...
    Es war Greks erklärtes Ziel, die Fremdartigkeit eines Sauerstoffatmers am eigenen
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