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2151 - Zentrum der Inquisition

Titel: 2151 - Zentrum der Inquisition
Autoren: Unbekannt
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Klonelefanten trug.
    Mit einiger Distanz schalteten sie die Tornisteraggregate ein und entfernten sich in schneller werdendem Flug. Sie hatten den Shift gerade erreicht und den Einstieg geöffnet, als sie einen gebündelten Rafferimpuls auf der terranischen Notfrequenz empfingen. „Sind zur Flucht gezwungen ... Verlassen den Mond im Alarmstart und versuchen später, euch wieder aufzunehmen..."
    Die Schutzschirmstaffeln wurden aktiviert, als Zim November über die SERT-Haube den Start einleitete. Nur mit einem Bruchteil der möglichen Beschleunigung schoss die JOURNEE in die Höhe, trotzdem überfluteten die Nug-Protonenstrahl-Impulstriebwerke die Schlucht mit einer Feuerwoge.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen - viel zu kurz, als dass ein Mensch überhaupt darauf reagieren konnte fiel das Gebirgsmassiv unter dem Spürkreuzer zurück. Die Weltraumschwärze sprang ihm entgegen. Auftreffende Ortungsimpulse. Das Polizeischiff der Valenter folgte auf Parallelkurs...
    Zugleich harte Strahlenschauer, die alles bisher Gemessene weit übertrafen. Im Ortungsbild war zu erkennen, dass sich das Orbitaldock und der darin eingeschlossene Festungssatellit aufblähten und in einer gigantischen Explosion zerstoben. Im Orbit des sechsten Planeten wurde in diesen Sekunden eine grell strahlende Sonne geboren. Falls das Gravitationsgleichgewicht nicht empfindlich gestört wurde, mussten in den nächsten Tagen Flutwellen, Magmaausbrüche und tektonische Beben den Planeten und seine Monde heimsuchen, sofern nicht Prallfelder und Schutzschirme im Raum der Explosion die Gewalt genommen hatten. Ob weitere Docks in den Strudel der Vernichtungen hineingezogen worden waren, ließ sich nicht erkennen, denn die sonnenhellen Explosionsblitze breiteten sich nur mit Lichtgeschwindigkeit aus.
    Die JOURNEE beschleunigte jetzt mit dem Höchstwert von 1330 Kilometern pro Sekundenquadrat... ...während sich im Trapitz-System die Verhältnisse schneller als erwartet normalisierten. Die ersten Katamare erschienen in der Ortung. Ein Pulk aus achtunddreißig Katamaren stand nur wenige Lichtminuten entfernt und reagierte spontaner, als Zim November lieb sein konnte. Die ersten Strahltreffer des Polizeischiffs hüllten den Paratronschirm in ein Meer zuckender Aufrissfronten. Blaue Strahlenfinger huschte heran; ihnen hatte der Spürkreuzer wenig entgegenzusetzen.
    Die Belastungsanzeige schnellte sprunghaft in die Höhe. Ein Alarmsignal meldete den drohenden Zusammenbruch der Schirmfeldstaffeln. Meldungen jagten sich. Eine erste Transformsalve galt den Verfolgern. Zim November nahm alles nur am Rande wahr, ein nebelhaftes Erkennen der Situation, an der er ohnehin nichts ändern konnte. Seine Gedanken griffen nach dem Metagrav-Triebwerk, er spürte den Widerstand und die nur zögernd schwindende Beeinträchtigung. Weitere Strahltreffer. Der äußere Paratron verwehte; Energien schlugen über, ließen den HÜ -Schirm zusammenbrechen und den nächsten Paratron. Unaufhaltsam fraß sich der Tod dem Kreuzer entgegen.
    Ein neuer Treffer, jäh ansteigende Belastungswerte ... Einhundertzwanzig Prozent, einhundert dreißig ... Totalausfall. Die Schiffszelle schien sich in eine angeschlagene Glocke zu verwandeln, und die Schwingungen machten nicht einmal vor der Zentrale Halt. Zim November schrie unter der SERT-Haube. Endlich öffnete sich der Metagrav-Vortex, das künstliche Black Hole, das dem Spürkreuzer den Übertritt in den Hyperraum ermöglichte. Die folgende Stille war irreal und unheimlich. Zim fragte sich unwillkürlich, ob er noch lebte.
    Sie hatten die Ortungen des Shifts gerade noch rechtzeitig hochfahren können, um die Explosion des Festungssatelliten ebenso wie den Notstart der JOURNEE mitzuerleben. „Hoffentlich sehen wir unser Schiff wieder", sagte Tess leise. Benjameen fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Zim hat verantwortungsvoll gehandelt", stellte er unumwunden fest. „Es ist nicht seine Aufgabe, drei Personen und einen kleinen Elefanten zu retten, sondern die Besatzung des Kreuzers. Noch wichtiger ist es, alle Informationen über das Trapitz-System und die Vorgänge hier um Sternenfenster zu bringen."
    „Die Valenter wissen nun nicht nur, dass Terraner auf ihrem Mond waren, sondern auch, wo sich die JOURNEE verborgen hatte", wandte Grek ein. „Falls sie den Rafferspruch registriert haben, werden sie jeden Stein umdrehen, um diejenigen zu finden, für die der Impuls gedacht war."
    „Natürlich suchen sie nach uns", sagte Benjameen. „Ich
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