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2151 - Zentrum der Inquisition

Titel: 2151 - Zentrum der Inquisition
Autoren: Unbekannt
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Ein breites Tor stand einladend offen. „Gehen wir einfach hinein?", überlegte Tess. „Das erscheint mir zu leicht, fast wie eine Falle."
    „Wir sind unsichtbar", erinnerte Ben. „Nicht mehr, falls die Valenter unser Eindringen ins Rechenzentrum und die gezielten Abfragen schon registriert haben ... Ich konnte keineswegs alle Spuren löschen."
    „Umso mehr müssen wir uns beeilen."Benjameen ging weiter. Nur sein Deflektor war aktiviert, alle anderen Energieverbraucher abgeschaltet. Grek folgte ihm, mit nochmals einigen Metern Abstand Tess. Sie gingen nahe an den Verladearbeiten vorbei, die Emissionen der Antigravkräne und die Energiefelder bedeuteten einen zusätzlichen Ortungsschutz.
    Ungehindert passierten sie das Tor. Vor ihnen öffnete sich ein gewaltiger Lagerraum. Galerien, Rampen, flirrende Energieschirme ... Nur einen Teil dessen, was hier gelagert wurde, vermochten sie auf Anhieb zuzuordnen. Ein Lastengleiter schwebte hinter ihnen ein und wurde von vollautomatischen Transportbahnen entladen. Vorübergehend brandete Lärm auf. Sie trennten sich, begannen jeder einen Abschnitt der Halle abzusuchen. Dann kam der kurze Impuls von Grek, dass er fündig geworden war. Als Benjameen und Tess wieder zu ihm aufschlossen, hatte der Maahk bereits begonnen, die Arbeitsfrequenz einer Robot-Positronik zu beeinflussen. Der nur wenige Zentimeter durchmessende Scanner, den er im Mittelpunkt des noch starren Sklaventreibers angeheftet hatte, zeigte ein fahles Leuchten. Zwei der insgesamt acht halbkugelförmigen Sensoren, die den Roboter wie ein Band umgaben, reagierten auf die fremden Impulse. Ihr facettenreicher Schliff erinnerte an funkelnde Brillanten. „Das ist eine sehr einfache Positronik", sagte Grek endlich. „Wenig spezifische Funktionen. Ich schaffe das ohne Unterstützung." Der Seitentrakt, in dem sie sich befanden, konnte nur vom Hauptgang und den höheren Galerien her eingesehen werden, aber dort war im Moment alles ruhig. Insgesamt fünfzehn Roboter hingen in einfachen mechanischen Drehgestellen. Obwohl das Exemplar, in dessen Rechner der Maahk völlig unspektakuläreingedrungen war, zwei weitere Sensoren aktivierte, zeigten die anderen Sklaventreiber keinerlei Veränderung. Die Minuten verrannen ereignislos.
    Grek gab über den Anzugsyntron Befehle. Allerdings hatte er die Außenübertragung sowie die separate Funkverbindung abgeschaltet, so dass Benjameen da Jacinta und Tess Qumisha über den Fortschritt im Ungewissen blieben. Alle Kristallsensoren des Sklaventreibers waren mittlerweile aktiv. „Seine Programmierung wirkt unklar und unübersichtlich", meldete Grek. „Trotz der einfach strukturierten Sequenzen. Aber ich bekomme ihn unter Kontrolle. Im Augenblick verändere ich die Loyalitätsschaltung." Der Roboter fuhr zwei Tentakelarme aus. Unruhig peitschten sie von einer Seite zur anderen. Ein helles, singendes Geräusch erklang. Im nächsten Moment brach ein Waffenarm aus dem stählernen Rumpf hervor. Der am vorderen Ende sitzende Thermoprojektor wurde aktiv. Das Abstrahlfeld berührte beinahe Greks Helm. Dann ruckte die Waffe herum und zeigte auf Tess. „Nicht erschrecken", sagte Grek. „S-Tr-8686ot registriert euch."
    „Auf diese Art von Registrierung kann ich verzichten", antwortete die Hyperphysikerin. „Wichtiger ist, dass der Roboter gehorcht. Was ist das überhaupt für eine Bezeichnung?"
    „Die Sklaventreiber sind im Anguela- Idiom durchnummeriert. Die Zahlen- und Ziffernkombination nach dem S-Tr ist beliebig. Wahrscheinlich eine Produktionsnummer."
    „Wir vergeuden zu viel Zeit", wandte da Jacinta ein. „Bring den Roboter zum Funktionieren, Grek! Wenn nicht, müssen wir die Stadt so verlassen, wie wir gekommen sind. Ob die Valenter die Wahrheit herausfinden oder nicht, dürfte ohnehin nicht mehr die Rolle spielen. Hauptsache, uns bleibt ein kleiner Vorsprung, bis wir die JOURNEE erreichen."
    „S-Tr-86860t gehört jetzt uns", behauptete der Maahk. „Er kann die Außensperre entlang einer gewissen Distanz abschalten, aber er muss näher ran."
    Erst als der Roboter wirklich vor ihnen schwebte und Kurs auf den Stadtrand nahm, glaubte der Arkonide, dass ihre Mission zumindest vorerst erfüllt war. S-Tr-86860t blieb im Schatten der letzten Gebäude zurück, aber die energetische Sperre war tatsächlich abgeschaltet. Ohne erneut Aufmerksamkeit zu erwecken, liefen die Menschen und der Maahk in die hügelige Ebene hinaus. Es war schon selbstverständlich geworden, dass Grek den
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