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2151 - Zentrum der Inquisition

Titel: 2151 - Zentrum der Inquisition
Autoren: Unbekannt
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lahm zu legen?"
    Neue Skizzen. Eine Fülle von Informationen. Rasch wechselte die Wiedergabe, manches so schnell, dass nur ein Flimmern zu erkennen war. Der Pikosyn zeichnete stetig auf. „Zugriffsberechtigt sind nur die Sklaventreiber."
    „Das habe ich befürchtet", seufzte Benjameen. „Kommen wir an die Roboter heran?"
    Die Bilder zeigten eines der über zwei Meter hohen Ellipsoide aus verschiedenen Perspektiven. „Zeitweise schwer bewaffnet", ließ Tess verlauten. „Vier Tentakelarme, aus fahrbar bis rund zwei Meter, entweder mit Greifklauen oder Waffenprojektoren bestückt. Fortbewegung auf Antigrav- und Prallfeldkissen mit einer Höchstgeschwindigkeit von zweihundertfünfzig Stundenkilometern. Dazu akustische und funktechnische Kommunikation, auch untereinander. An Schutzschirmen sind lediglich Prallfelder vorhanden."
    „Mehr ist nicht nötig", bemerkte Benjameen. „Die Sklaven sind ja unbewaffnet."
    „Wir haben eine Chance!", platzte die Hyperphysikerin unvermittelt heraus. „Es gibt Depots, aus denen die Sklaventreiber nach Bedarf abgerufen werden. Bis dahin sind sie inaktiv."
    „Na also." Benjameen rieb sich die Hände. „Falls die Depots nicht besser bewacht sind, sollten wir nicht zögern.
    So kompliziert dürfte es nicht sein, einen dieser Burschen für unsere Bedürfnisse umzupolen." In dem Moment glitt die Tür zur Seite. Zwei grobschlächtige E'Valenter betraten den Raum. Sie stutzten, konnten die Eindringlinge unter den Deflektorschirmen nicht sehen, wohl aber die aktivierten Holokuben und ihren bewusstlosen Artgenossen. Der Griff zur Waffe war eine einzige fließende Bewegung, so schnell, dass Benjameen und Grek ihre Paralysatoren fast zu spät abfeuerten. Der Thermoschuss eines E'Valenters stach noch quer durch den Raum und fraß sich in die Wand. „Aufhören, Tess!", schrie der Arkonide. „Egal was wir an Daten haben oder nicht, wir müssen hier weg!"
    Wie gebannt blickten sie auf die Schirme. Als winziger, blinkender Reflex war das Polizeischiff in der Energieortung zu sehen. Die Werte ließen keinen Zweifel daran, dass ausgerechnet ein 500-MeterSchiff über der Schlucht erschienen war. Die Chance der JOURNEE, den Valentern zu entkommen, war denkbar gering. Aufreizend langsam näherte sich der Reflex dem Zentrum der Abbildung. „Wir sitzen hier wie die Maus in der Falle", seufzte Thomkin. Noch zweieinhalb Minuten ... Wenn kein Wunder geschah, war die Entdeckung des Spürkreuzers unvermeidlich. „Ich messe eine zunehmende Störstrahlung an!", meldete die Ortung. „Werte steigen rapide. Das kommt vom Satelliten, kein Zweifel - der Riese erreicht ein neues Maximum." Vergeblich hofften sie, dass das Polizeischiff gerade deshalb abdrehen würde. Die letzte Minute brach an. Die Valenter würden unmittelbar über der JOURNEE die Schlucht überqueren, höchstens einen Kilometer seitlich versetzt. „Alle Waffensysteme feuerbereit!" Das war der Moment, in dem die Strahlenschauer nochmals um ein Vielfaches anschwollen. Die überlichtschnellen Impulse verrieten, dass sich in dieser Sekunde Milliarden Kilometer entfernt ein unbeschreibliches Chaos anbahnte... „Das ist unsere einzige Chance zu entkommen!", stieß Zim November hervor. „Sobald die Strahlung nachlässt, haben wir ohnehin die Meute am Hals."
    „Der Shift ist noch nicht zurück."
    „Wir dürfen nicht warten. Der Satellit wird explodieren. Wenn wir jetzt nicht starten, dann nie!" Dieser Satz fiel dem Emotionauten unglaublich schwer. „Benjameen, Tess und Grek werden sich durchschlagen. Ohne die JOURNEE haben sie jedoch keine Chance." Der Ortungsreflex begann langsamer zu werden. Aber er kam nicht zum Stillstand. Das war der Moment, in dem Zim November die Triebwerksleistung hochfuhr.
    Zweifelsohne war es nur eine Frage der Zeit, bis die Sicherheitskräfte erkannten, dass sie es nicht mit entflohenen Sklaven zu tun hatten. Benjameen, Tess und Grek wussten nicht, wie lange es bis zu einem umfassenden Alarm dauern würde. Schneller als erhofft war in die Pikosyns ihrer Anzüge eine große Datenmenge geflossen, die es auszuwerten galt. Das Depot, das sie aufsuchten, lag drei Kilometer nördlich der Raffinerie. Es war einer der schmucklosen Kästen, deren Bedeutung bislang verborgen geblieben war. Das Gelände ringsum erwies sich als wenig frequentiert. Nur einige Valenter waren zu sehen sowie mehrere Gruppen der unterschiedlichsten Wesen unter der Obhut von Sklaventreibern. Sie verluden Ausrüstungsmaterial auf Antigravplattformen.
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