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2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus
Autoren: Unbekannt
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bist."
    Cheplin horchte sofort auf; der Tonfall des Händlers war nun nicht mehr geflissentlich, fast schleimig, sondern sachlich. Konnte es wahr sein? Nach all den Jahren nahm das Trümmerimperium Kontakt mit ihm auf? „Ich höre", sagte er ruhig.
    „Schlau bist du ja, aber das sagte man mir bereits. Als Erstes werde ich deine brennende Frage beantworten, über die du sicher schon seit Jahren grübelst: Was ist das Trümmerimperium?"
    „So ist es", antwortete Cheplin amüsiert.
    „Das Trümmerimperium ist der direkte Nachfolger des Reichs der Güte, auch als Thatrix-Zivilisation bekannt, die vor dem Reich und der Inquisition der Vernunft Tradom beherrschte. Das Reich der Güte wurde zerstört, und das Erbe des Widerstands ist das Trümmerimperium. Natürlich ist jeder von uns ein Kandidat für Sivkadam, wenn er erwischt wird. Also lautet die oberste Regel: Lass dich niemals erwischen.
    Die zweite Regel lautet: Du kennst niemanden. Und die dritte: Vertraue niemandem. Die vierte..."
    „Ich weiß schon", unterbrach Cheplin. „Lass dich nicht erwischen!"
    „Du gefällst mir, Junge. Nun, das hier ist nicht mehr und nicht weniger als eine erste Kontaktaufnahme, ein kleines Vorgeplänkel. Aus diesem Raum gibt es zwei Ausgänge: Durch den einen kehrst du in deine kleine Welt zurück, lebst glücklich und zufrieden und zeugst viele kleine Fische. Durch den anderen aber betrittst du Neuland - gefährliches Neuland. Für einen Wasserbewohner wie dich wäre es eine Wüste. Du musst dich entscheiden, ob du etwas tun oder die Augen geschlossen halten willst. Vielleicht bist du ja zufrieden mit deinem Leben, dann hast du keinen Grund, dein Leben zu riskieren. Aber wenn du dich verantwortlich fühlst und Dinge gesehen hast, die dir nicht gefallen, die du ungerecht findest, und wenn du sehr viele Fragen hast, die du eines Tages beantwortet haben willst - dann such einen Weg durch die Wüste. Ich kann dir nicht versprechen, dass dahinter das Meer liegt. Keiner von uns weiß das. Wir arbeiten seit Jahrtausenden gegen das Reich, und niemand weiß, wann und wie es endet. Ob es das wert ist, kannst nur du selbst entscheiden."
    „Das habe ich bereits getan, als ich überall nach dem Symbol suchte und noch gar nicht wusste, worum es sich dabei handelt. Was soll ich tun?"
    „In erster Linie brauchen wir dich als Verbindungsmann in Aarus-Jima. Es gibt dort bereits jemanden, der dich beobachtet und uns empfohlen hat. Und weil du nun in der Führungsriege bist, können wir dich dort gut brauchen. Halte dich bereit, wir melden uns bei dir, wenn wir dich benötigen. Unsere Leute kommen gleich zurück. Nimm etwas auf deinen Teller, zieh ein unglückliches Gesicht oder übergebe dich, was ihr eben so macht, wenn es euch ekelt, und dann schließen wir unser Geschäft ab."
    Übergangslos ging der Händler zur Tagesordnung über. Cheplin wusste, dass sein Leben nun eine entscheidende Wendung nahm.
     
    *
     
    Cheplin unternahm gar nicht erst den Versuch, genauer herauszufinden, wer in Aarus-Jima ihn beobachtete. Es war sehr gefährlich, Aufmerksamkeit zu erregen, und er wollte nicht gleich im Vorfeld scheitern und womöglich andere mit in den Untergang reißen. Als Rebell war er ein blutiger Anfänger; dieses Metier musste er erst lernen; und bis dahin tat er das, worin er sich auskannte.
    Irgendwann kamen die Höchsten nicht mehr darum herum, ihn erneut zu befördern. Nun war Cheplin ganz oben, im höchsten Rang eines Rescoten, und damit wieder in Vaikiris Nähe gerückt.
    Damit erhielt Cheplin alle Neuigkeiten aus erster Hand und erfuhr so, dass das Reich Tradom eine neue künftige Provinz ins Visier genommen hatte. Sie war allerdings sehr weit weg und trug den Namen Milchstraße. Die Inquisition der Vernunft schien überzeugt, dass diese Galaxis mit den AGLAZAR-Schlachtschiffen und unter Kommando der Konquestoren unterworfen werden konnte.
    Aber das kostete natürlich eine Kleinigkeit. Und deshalb wurden die Tributzahlungen erneut angehoben.
    Nach tagelangen Berechnungen stellte sich heraus, dass Aarus-Jima bei diesen Forderungen keine Gewinne mehr einfahren konnte. Und Geschäfte mit Verlust abzuschließen würde sie früher oder später ruinieren.
    Die Zukunft des Volkes stand auf dem Spiel, und zwar in jeder Hinsicht. Die Verweigerung der Tributzahlungen konnte die Totalvernichtung hervorrufen. Die Annahme aber führte zum selben Ergebnis, wenngleich längerfristig.
    Geytrimm traf den schweren Entschluss, die erhöhte Zahlung zu
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