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2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus
Autoren: Unbekannt
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weiß ich auch so, Kipana. Ich will mit den Intrigen der Vergangenheit nichts zu tun haben.
    Mein einziger wirklicher Todfeind ist Vaikiri, und mit ihm werde ich auch als Unmarkierter fertig.
    Eines Tages wird er erkennen müssen, dass ich der Bessere von uns beiden bin - und eigentlich sollte es ihn trösten, dass ich es nicht einfach so bin, sondern das Luna-Erbe in mir trage. Dagegen kann er schwer ankommen."
    „Es mag sein, dass du der Bessere bist, aber er ist in jedem Fall der Mächtigere", sagte Kipana düster.
    „Ich habe einen weiteren Grund, warum ich das Geheimnis gelüftet habe."
    Er drehte um und schwamm Richtung Nördlichen Tank. Cheplin atmete heftig, denn ihm war klar, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte.
    In einem Becken schwamm eine graugrüne, einen verwesenden Geruch ausströmende Masse.
    Abgestorbener Laich.
    Alle Farbe wich aus Cheplins Lippen. „Das ist Susas und mein Laich, richtig?"
    Kipana schwieg. Die Frage war nur rhetorisch gewesen, denn weswegen sonst sollte Cheplin das gezeigt werden?
    „So etwas passiert... es könnte doch natürliche Ursachen haben...", stammelte Cheplin verzweifelt.
    „Es ist mein Fehler, denn ich war unachtsam", sagte Kipana leise. „Einen Moment nur war ich nicht anwesend, und als ich zurückkam... Niemals werde ich mir das verzeihen."
    „Ist schon gut", sagte Cheplin brüchig. „Susa und ich sind noch jung, wir können noch oft Laich befruchten. Und dann passen wir einfach besser auf."
    Dann drehte er sich um und schwamm davon, floh aus dem Tank, floh vor dem Wissen, floh vor sich selbst.
    Irgendwann sagte er es Susa. Sie nahm es erstaunlich gefasst auf und benutzte dieselben Worte: „Verzweifle nicht, Cheplin, wir werden es wiederholen. Irgendwann wird die Zeit richtig sein. Du weißt, dass die Chancen für den ersten Laich ohnehin gering stehen."
    „Kipana bedauert es natürlich, dass du keine Luna bist", versetzte Cheplin. „Denn die letzten drei Reinblütigen sind alle männlich."
    „Und was ist mit deinen Halbgeschwistern aus der Schwarmer-Verbindung?"
    „Sie werden sicher nur in Aarus-Lufficim überleben, Susa. Außerdem spielt es keine Rolle, ich will mit den hochgezüchteten Markierten nichts zu tun haben."
     
    9.
     
    Kontakt Wenige Wochen später wurde Vaikiri zum Stellvertretenden Schwarmer ernannt. Cheplin war nicht überrascht: Die Vika arbeiteten nicht umsonst seit vielen Jahren so hart an der Machtergreifung, und Vaikiri war von Anfang an ihr Kronprinz gewesen.
    Beide hatten seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen, die Fehde schwelte im Verborgenen.
    Cheplin zweifelte nicht daran, dass Vaikiri für die Manipulation des Laichs verantwortlich war; möglicherweise hatte er die Vereinigung mit Susa sogar beobachtet.
    Cheplin setzte seine Reisen durch die Galaxis fort und beobachtete weiterhin genau alle Vorgänge und Veränderungen.
    Eine Route führte ihn nach Toko-Ro, einem bedeutenden Industrieplaneten des Reiches. Die Hauptstadt Rou-Hammyr bestach durch ihre hässliche Sachlichkeit, mit himmelsstürmenden Fassaden, Fabrikationsstätten, Verwaltungsanlagen und einheitlichen Wohneinheiten für ein Völkergemisch.
    Hier war es natürlich schwierig, richtige Ansprechpartner zu finden, aber einer seiner Ökonomen hatte tatsächlich Beziehungen, die ihm irgendwann einmal vom Schwarmer genannt worden waren.
    Der Händler namens Rurchah war ein mittelgroßer, vor Fettmassen beinahe überquellender Koloss mit kurzen Gliedmaßen und einem stets von Schweißperlen überzogenen halbkugelförmigen Kopf, der in einer Einbuchtung zwischen den Schultern saß. Oben auf dem Kopf zappelten zwei lange Stielaugen, das Sprechorgan wurde wie ein Schacht ausgefahren.
    „Natürlich bin ich an einem Handel interessiert", sagte er. „Wir arbeiten auf Hochtouren und müssen alle Ressourcen nutzen. Einer meiner Mitarbeiter wird deine Mitarbeiter herumführen und unseren Bedarf nennen. Wir beide werden es uns inzwischen gemütlich machen und ein paar Spezialitäten zu uns nehmen."
    Cheplin hatte sich vorbereitet und wusste daher, was auf ihn zukam. Zum Glück vertrug sein Magen nahezu alle nichtaarusischen Speisen; manches schmeckte ihm sogar.
    Rurchah ließ ein Liegegestell für Cheplin kommen und zeigte sich damit als vollendeter Gastgeber.
    Nachdem sie mit dem Festmahl allein gelassen wurden und Cheplin überlegte, welche Menge gerade noch den Regeln der Höflichkeit entsprach, sagte Rurchah: „Und nun wollen wir über das sprechen, weswegen du hier
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