Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Opposition zu Tradom. Kein Militär, dennoch Widerstand. Nur im Verborgenen, wenig Kontakt."
    „Ich ahnte es", murmelte Cheplin.
    „Aber eines Tages", fing die Kara auf einmal zu deklamieren an, „werden die unterdrückten Völker aufstehen und die Valenter töten. Sie werden die Tributkastelle stürmen und die Katamare aus der Galaxis fegen, und es wird wieder echter Frieden herrschen und echte Freiheit."
    Cheplins Kiemen flatterten nervös. Bevor er etwas sagen konnte, deutete die Kara mit einem spitzen Finger auf ihn. Sie schien keine Probleme damit zu haben, sehr viel kleiner zu sein als er. Cheplin konnte es nicht ändern; es war ihm aufgrund seiner immer noch fischartigen Körperform unmöglich, sich irgendwie hinzukauern.
    „Sei wachsam und vorsichtig", sagte die Kara eindringlich. „Bereite dich vor. Du bist in deinen Gedanken längst einer von uns. Suche nicht nach uns, wir finden dich. Warte den nächsten Kontakt ab, und bis dahin verhalte dich unauffällig. Verliere nicht die Geduld, manchmal kann es Jahre dauern. Aber wir wissen, wo du bist - jederzeit."
    „Verstanden", sagte Cheplin.
    „Geh jetzt! Frieden und Freiheit für dich."
    „Wasser und Freiheit für dich."
    Eigentlich, dachte Cheplin in plötzlicher Hochstimmung auf dem Rückweg, eigentlich unterscheiden wir uns gar nicht so sehr voneinander.
    Der Rückweg hätte einen durchschnittlichen Reisenden vor eine schier unlösbare Aufgabe gestellt, aber Cheplin hatte kein Problem damit. Dank seines elektromagnetischen Ortungssinns fand er sich leicht zurecht und betrat kurz darauf den Markt.
    Vielleicht ist es das, dachte er. Das Ziel, nach dem ich immer gesucht habe. Mein wahrer Antrieb.
    Was auch immer das Trümmerimperium ist, ich werde es erfahren. Wenn es wirklich die Inquisition der Vernunft bekämpft, werde ich daran teilhaben.
    Er sah Susas Gesicht vor sich, als sie über den Konquestor sprach, und erinnerte sich an ihre bange Frage nach dem schrecklichen Ereignis: Was wird nun aus unserer Welt?
     
    *
     
    Cheplin war noch tief in Gedanken versunken, als sie bereits auf dem Rückweg zum Wurm waren. „Wir können zufrieden sein", sagte einer der Ökonomen. „Wir haben unser Soll erfüllt. Jetzt haben wir uns ein paar Wochen Heimat verdient."
    Sie hatten einige Umwege gemacht, weil in diesem Sektor Piraten gesichtet worden waren, die besonders aggressiv vorgingen, und zwar im Pulk. Cheplin hatte einige Fracht auf die neun Schiffe verteilt und wollte nichts riskieren. Der Umweg kostete Zeit, aber wenigstens nicht das Leben.
    So dachte Cheplin sich das zumindest, bis die Orterin plötzlich Alarm schlug: „Achtung, da ist plötzlich eine ungeheure Gravitationswirkung!"
    „Sofort den Kurs ändern!", befahl Cheplin.
    „Das geht nicht mehr!", rief der Pilot entsetzt.
    Die begleitenden acht Schiffe funkten in Panik; auch sie waren bereits in den Sog hineingeraten.
    „Aber wie kann das sein? In diesem Sektor gibt es doch keine Schwarzen Löcher!", rief Cheplin.
    „Warum habt ihr nicht früher Alarm gegeben?"
    „Weil die Ortung nichts brachte!", schrie die Aarus zurück. „Ich habe ständig aufgepasst! Und es kann unmöglich ein Schwarzes Loch sein!"
    Cheplin bemerkte, wie der Ökonom neben ihm in seinem Liegegestell zusammensank. „Weißt du, was das ist?"
    „Allerdings", antwortete der Aarus tonlos. „Wir sind in den Einflussbereich einer Schmerzwechte geraten."
    „Der Wurm sei mit uns", flüsterte Cheplin. „Jetzt sind wir verloren..."
    Es gab 250.000 Schmerzwechten in der Galaxis, was nicht viel erscheinen mochte bei einem Durchmesser von fast 180.000 Lichtjahren. Selbst ewige Nomaden begegneten ihnen praktisch niemals, auch die Wurme nicht. Und doch hatte es Cheplin und seinen Pulk nun erwischt, durch eine unglückliche Fügung, weil sie den Umweg geflogen waren.
    Die Wechten waren vergleichsweise winzige Objekte, die weder mit der Physik des Normal- noch des Hyperraums erklärt werden konnten. Verständlich, denn niemand hatte sie bislang erforschen können. Wer in sie gesogen wurde, wurde wie von irgendeiner anderen Wechte wieder ausgespuckt. Es gab Schauergeschichten über Geisterschiffe, Trümmer und deformierte Raumer, die zum Vorschein kamen. Es gab ebenso Opfer, die mit dem Schrecken davonkamen. Sie berichteten zwar von seltsamen Phänomenen, waren aber unfähig, das Erlebte in Worte zu kleiden.
    „Warum?"
    „Das ist doch die ewige Frage, oder nicht?" Cheplin war auf einmal ganz ruhig. Keines der Schiffe gehorchte noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher