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2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus
Autoren: Unbekannt
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Ganzen.
    Die Arbeit lohnte sich auch, denn Cheplin fand einen geeigneten Weg, den Auftrag zu erfüllen, und hatte mit diesem einen Auftrag dem Wurm eine märchenhafte Summe eingebracht. Dies sollte nicht unbelohnt bleiben. Nach acht Jahren Dienst als Scout wurde Cheplin zum Rescoten im untersten Rang ernannt.
     
    7.
     
    Die Saat des Zweifels Neun Schiffe standen jetzt unter seinem Kommando. Nun übernahmen andere die Verhandlungen, und Cheplin besaß die Entscheidungsbefugnis darüber, ob ein Auftrag angenommen wurde. Er erhielt in einer Fabrik eine eigene kleine Sektion, die unter seinem Kommando stand. Niemand würde ihm hier dreinreden, nicht einmal der Schwarmer.
    Cheplin war vorerst zufrieden. Er konnte ungestört schalten und walten, ohne ständig behindert zu werden oder um Anerkennung zu kämpfen. Solange er seine Vorgaben einhielt oder besser noch übertraf, konnte er tun und lassen, was er wollte.
    Dass er äußerst fleißig war, verstand sich von selbst. Noch immer war Cheplin von einer Unruhe erfüllt und suchte nach Herausforderungen, die ihm wochenlanges Kopfzerbrechen bereiteten.
    Er war oft mit seiner kleinen Flotte im Weltraum unterwegs. Endlich fand er die Zeit, einmal einen genaueren Blick auf die Zivilisationen von Tradom zu werfen. Susa hatte ihn darauf gebracht; bei einem Treffen hatten sie über alte Zeiten gesprochen, und plötzlich war die Rede auf den Konquestor gekommen.
    „Nachdem ich den Schock und die Todesangst überwunden hatte, ging es mir nicht mehr aus dem Kopf", sagte sie. „Für mich war die Inquisition immer etwas Abstraktes, eine geheime Macht im Hintergrund - aber nicht unbedingt böse, denn uns ging es ja gut. Aber ich glaube, das ist alles nur eine Illusion. Vaikiri hat es damals gesagt, und es stimmt. Ich glaube, dass die Welt außerhalb unseres Wurms nicht so idyllisch ist, und ich glaube auch, dass die Inquisition mit unnachgiebiger Härte regiert.
    Aber warum? Und wie schaffen sie es, ein so riesiges Reich im Klammergriff zu halten?"
    „Warum willst du das wissen?"
    „Ganz einfach, Cheplin, weil wir genauso Sklaven sind wie alle anderen. Und ich möchte wissen, warum sich Tausende von Völkern das gefallen lassen. Warum gehorchen sie einer einzigen Macht, die ihnen verbietet, einen höheren Stand der Technik zu erreichen, und die ihnen mit einer Folterwelt wie Sivkadam droht? Wir arbeiten vor allem für die Tribute an die Inquisition, erhalten aber nichts dafür."
    Cheplin hatte nichts dazu gesagt, aber er war sehr nachdenklich geworden. Susa hatte Recht; es war natürlich einfach, die Schlupflider über die Augen zu ziehen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung.
    Aber das war es ganz und gar nicht, und den Beweis erhielt er auf seinen Reisen. Wahre Freiheit gab es nirgends in Tradom. Gewiss gaben sich die Völker den Anschein von Unabhängigkeit, aber überall thronten unübersehbar die riesigen, düstergrauen Tributkastelle der Valenter, überall wehte die Fahne des Reiches Tradom.
    Und neben den Tributkastellen ragte eine Säule aus Gold mit einer holografisch dargestellten, dunkelrot glimmenden Minisonne hoch empor: das Auge Anguelas als stilisiertes Symbol der gütigen Macht, die über Tradom wachte. An sich etwas Positives, war es die Reichsreligion, an die niemand gezwungen war zu glauben - allerdings war es bei Todesstrafe verboten, an etwas anderes zu glauben.
    Angeblich herrschte Freizügigkeit; jeder durfte gehen, wohin er wollte; Millionen privater Handels- und Passagierschiffe durchquerten die Galaxis, aber nur auf vorher bestimmten Routen. Wer von der Norm abwich, hatte sofort die Polizei auf dem Hals. Einzige Ausnahmen bildeten die Wurme - und natürlich die Piraten.
    Über allen planetaren Gerichtshöfen prangte weithin lesbar in leuchtenden Anguela-Lettern über dem Eingang das Gesetz Gehorsam ist das höchste Gut. Die Autorität des Reichs ist unantastbar.
    Waren die Völker wirklich zufrieden damit? Hatten sie sich mit der Herrschaft arrangiert, sich abgefunden?
    Es gab zwar Systemregierungen, aber sie waren nichts weiter als der verlängerte Arm der Inquisition.
    Befehlsverweigerungen wurden schwer geahndet. Das konnte sogar zur Auslöschung einer planetaren Bevölkerung führen, wie Cheplin einmal gehört hatte.
    Es fing an, ihn zu interessieren. Cheplin war besonders empfänglich dafür, denn schließlich musste er schon sein ganzes Leben gegen höhere Instanzen kämpfen. Die Ungerechtigkeit war deutlich ersichtlich, und seine persönlichen
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