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2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus
Autoren: Unbekannt
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Probleme im Wurm minimierten sich zur Bedeutungslosigkeit angesichts der Erkenntnisse in der Galaxis.
    Freiheit ist das höchste Gut, Freiheit und Wasser sind unersetzbar.
    Es begann in ihm zu brodeln. Aarus kümmerten sich normalerweise nicht um die Angelegenheiten anderer, aber seit das Polizeischiff der Valenter in Aarus-Jima eingedrungen war, ging es sie ebenso viel an. Sie konnten sich nicht mehr abschotten und behaupten, damit hätten sie nichts zu tun. Ihnen erging es genauso wie Hunderttausenden Völkern dieser Galaxis.
    Aber gibt es denn keinen Widerstand? Cheplin konnte diese Frage natürlich nicht einfach so stellen.
    Er musste überaus vorsichtig sein, Politik war ein absolutes Tabu in Gesprächen. Aber Cheplin maß die Zeit inzwischen in Jahren. Aarus wurden alt, und in seinem derzeitigen Rang hatte er genug Möglichkeiten, an Informationen heranzukommen.
     
    *
     
    Der beste Ort für Informationen war immer der Markt. Als Rescote hatte Cheplin endlich die Zeit, sich in Ruhe auf den Märkten umzusehen und alles zu registrieren, was von Bedeutung werden könnte.
    Und tatsächlich entdeckte er einmal an einer Hauswand ein merkwürdiges Symbol, eine Galaxis - möglicherweise Tradom - vor einem gelben vielzackigen Strahlenkranz auf weißem Grund; am oberen Rand überstrahlt von dem orangefarbenen Symbol Anguelas Auge, mit einem geheimnisvollen Schriftzug am unteren Rand.
    Es war nur dieses Symbol, sonst nichts dazu. Ganz sicher hatte es jemand nicht ohne Grund hinterlassen. Vielleicht ein Wegweiser? Cheplin sah sich in der Nähe des Hauses um, durchstöberte die Winkel und Gassen, fand aber nichts. Dennoch war es ein erster Hinweis auf etwas Anderes, dem er auf den Grund gehen wollte.
    Nachdem er seine Augen darauf eingestellt hatte, entdeckte er dieses Symbol auf den Märkten fast jeder Welt, die er besuchte. Manchmal war es nur das Zeichen, manchmal stand etwas darunter: Du bist nicht allein oder Wir sehen dich. Seltsamerweise klangen diese Botschaften nicht bedrohlich, sondern tröstlich. Es bedeutete, dass nicht nur die Inquisition ein ständiges Auge auf ihre Untertanen hielt. Und dass es jemanden gab, der... einer anderen Organisation angehörte. Wozu sonst dieses Symbol? Waren das Widerstandskämpfer?
    Oder war es einfach nur Werbung, ein Kinderstreich...
    Nein. Cheplin war sicher, dass es sich um etwas Bedeutendes handelte. Wenn das Symbol auf so vielen Welten zu finden war... Offensichtlich kamen die Valenter nicht hinterher, es auszulöschen.
    Der Rescote versuchte vorsichtig, weiter nachzuforschen. Er stellte den Marktschreiern scheinbar unverfängliche Fragen, wollte wissen, was das Symbol zu bedeuten hatte, ob man es benutzen durfte und ob es Ansprechpartner gab. Aber niemand kannte das Symbol, jeder schien es sogar erst in dem Moment zu entdecken, wenn Cheplin darauf deutete.
    Er konnte es den Befragten nicht verdenken, sie kannten ihn nicht. Auch er musste aufpassen, dass er durch seine Fragerei nicht auffiel. Immerhin hatte er einen Bonus als Aarus; jeder wusste, wie abgeschieden dieses Volk lebte. Also waren ungewöhnliche Fragen durchaus möglich.
    Eines Tages, als er wieder einmal an der Seitenwand eines Gebäudes das Symbol entdeckte, packte ihn plötzlich jemand an der Hand. Ein kleines Wesen mit vier Armen und stämmigen Beinen, einem stark ausladenden Hinterhaupt und kurzem feuerrotem Haar zog ihn schweigend hinter sich her, in eine Seitengasse hinein und anschließend durch ein Labyrinth.
    Cheplin hatte keine Angst. Das Wesen war ihm körperlich unterlegen, und die Valenter würden keine solche Charade veranstalten. Diebe konnten bei ihm keine Wertsachen stehlen. Also folgte er dem kleinen Wesen bis zu einer verlassenen Ecke. Dort drehte sich das Wesen zu ihm um; es betrachtete ihn aus großen, mandelförmigen Augen, die in einem nach unten verschoben wirkenden, kleinen Gesicht saßen.
    „Du bist dieser Aarus", schnarrte es und hob die Hand, um Cheplin am Reden zu hindern. „Ich bin eine Rishkanische Kara, und ich habe den Weg des Blutes gewählt. Man sagte mir, dass du kommen würdest."
    „Man?", konnte Cheplin sich nicht zurückhalten. „Wer?"
    „Keine Fragen, keine Lügen", antwortete die Kara. Sie deutete mit einem der sechs Finger der ersten linken Hand auf das geheimnisvolle Symbol, das neben ihnen an der Wand prangte. „Still und hör zu, wir haben nicht viel Zeit", zischte sie und fuhr in abgehackten Sätzen, nur mit Stichworten, fort: „Das Trümmerimperium.
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