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2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus
Autoren: Unbekannt
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kümmern wollte, folgte aber dem geheimnisvollen Alten. Allerdings merkte er schnell, dass dieser einen ganz anderen Weg als zur Nördlichen Kuppel einschlug. Er schwamm tiefer in den Zylinder, zwischen vielen merkwürdigen Kammern hindurch. Das Licht wurde trüber und diffuser, und Cheplin ahnte, dass er hier Bereiche durchschwamm, die selbst ein einfacher Genetiker kaum kannte.
    „Was willst du?", fragte er gedämpft.
    „Es wird Zeit, dass du die Wahrheit erfährst", antwortete Kipana. „Und ich habe lange... viel zu lange gewartet. Jetzt ist es beinahe zu spät. Ich habe dich hierher geführt, denn was ich dir nun offenbare, ist für keine anderen Ohren bestimmt. Es ist ein großes und schreckliches Geheimnis und wird dir viele Fragen beantworten, Cheplin."
    Cheplin flösselte unruhig. Seine Nasenrezeptoren orteten die große Anspannung des Alten, seinen Kummer, eine schwere Last, zu lange getragen.
    „Ich bin Kipana und gehöre der Genetischen Familie der Luna an", öffnete der Alte das erste Siegel des Geheimnisses.
    „Die Luna? Aber ich dachte, die sind ausgestorben!"
    „Das sind sie auch... fast. Genau gesagt, gibt es nur noch sehr wenige überlebende Reinblütige."
    „Ich habe gehört, dass sie wegen ihres minderwertigen Laichs ausgestorben sind, nicht mehr lebensfähig waren", meinte Cheplin. „Also müssen die Überlebenden sehr alt sein... Verzeihung."
    „Natürlich hast du das gehört", sagte Kipana mild, „aber Tatsache ist, dass es eine Intrige der Vika, der Ruu, der Sikara und der Fisst war! Es geht um einen Machtkampf, der sich jahrhundertelang hinzieht, Cheplin. Seit vielen Generationen sind die Nachkommen der Luna die Schwarmer des Wurms, und zwar allein aufgrund ihrer herausragenden Fähigkeiten. Irgendwann taten sich die anderen Familien - das erste und einzige Mal, dass sie sich einig waren! - zusammen, um die Genetische Linie der Luna auszubluten. Der Laich wurde unfruchtbar gemacht oder durch äußere Einflüsse zum Absterben gebracht, und zwar jedes Mal auf andere Weise, um keinen Verdacht zu erregen. Schon in der dritten Generation hatte das verheerende Auswirkungen."
    „Und... wie hast du überlebt?"
    „Ein paar überleben immer, Cheplin, das Leben findet stets einen Weg. Ich war nicht der Einzige. Aber wir wenigen stellten für die anderen Familien keine Gefahr mehr dar, sie konnten es abwarten. Und ihre Zeit ist fast gekommen, mein Junge. Genetisch reine Luna gibt es jetzt nur noch drei - der erste und älteste bin ich. Der zweite ist, und das wird dich jetzt kaum mehr überraschen, Geytrimm, dein - Vater."
    „Der Dritte im Bunde bin also ich?", stieß Cheplin entgeistert hervor.
    Kipana seufzte tief. „Niemand spricht heute mehr davon, dass Geytrimm ein Luna ist. Den Unmarkierten ist es egal, und die Familien schweigen es tot. Sie wissen, dass er der letzte Schwarmer der Luna ist; der nächste wird einer aus ihren Reihen sein. Du, mein Junge, bist der letzte Überlebende des letzten Laichs deines Vaters mit einer Luna. Eingeweihte Genetiker setzten den Laich Bedingungen aus, die ihn unweigerlich absterben ließen... Nur du hast nicht aufgegeben. Wie ich schon sagte: Es gibt immer Überlebende. Irgendjemand fand dich als Glasfischchen treibend. Nachdem du dich so tapfer bereits so weit entwickelt hattest, hatte derjenige wohl Mitleid mit dir und setzte dich in das Becken der Unmarkierten, wo du dich in Ruhe weiterentwickeln konntest."
    Cheplin ließ den Kopf sinken. „Damit wird wirklich einiges klar. Meine Hochbegabung und der Ehrgeiz."
    „Und Vaikiris Hass, denn natürlich haben sie nachgeforscht, wie ein Unmarkierter so talentiert sein kann. Sie wissen es, Cheplin. Und Vaikiri wird nichts unversucht lassen, dir zu schaden, denn du bist sein unmittelbarer Konkurrent und entstammst ausgerechnet der verhassten Linie."
    „Was für ein Blödsinn, Kipana! Ich bin ein Unmarkierter. Ich kann keinen Anspruch auf die Zugehörigkeit zu den Luna erheben, denn die Veröffentlichung meines Genmusters würden die Familien entweder nicht zulassen oder verfälschen. Ich werde nie offiziell als Luna anerkannt werden, und eigentlich will ich es auch nicht. Was würde mir das schon einbringen? Ich habe es bis zum mittleren Rang geschafft, und sie werden mich noch eine Stufe weiter befördern, das weiß ich. Und das genügt mir, denn dann habe ich auch als Unmarkierter die Verantwortung."
    „Es ist deine Sache, wie du dich entscheidest, Cheplin - aber du musst wissen, wer du bist."
    „Das
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