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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole Duval federte hoch. Ein Hieb der Dämonin hatte sie quer durch den Raum gefegt, ehe Stygia Zamorra angegriffen hatte. Nicole war unverletzt geblieben, aber sie hatte keine Möglichkeit, die Fürstin der Finsternis anzugreifen. Wie Zamorra war auch sie waffenlos. Sie konnten nicht einmal auf Merlins Stern zurückgreifen, das Amulett, das Werkzeug und Waffe zugleich war. Denn die handtellergroße, mit allerlei eigenartigen Zeichen verzierte Silberscheibe hatte sich nicht »zurückgemeldet«, nachdem sie als FLAMMENSCHWERT aktiv gewesen war In dieser Form ein einmaliger Vorgang!
    Aber für sie beide auch eine Katastrophe, weil sie dadurch zwar dem Seelenfeuer wieder entronnen waren, dem direkten Angriff der Dämonin aber hilflos gegenüberstanden!
    Nicole wußte, daß sie nur eine kurze Schonfrist erhalten hatte, als Stygia sie beiseite schleuderte wie ein lästig gewordenes Spielzeug. Wenn sie mit Zamorra fertig war, würde sie sich auch mit Nicole befassen. Schon allein, um sich zu rächen dafür, daß Nicole sie vor einiger Zeit ziemlich schwer verletzt hatte.
    Von den Verletzungen war äußerlich nichts mehr zu sehen, aber das änderte nichts an Stygias Rachsucht.
    Zamorra loderte wie eine Fackel. Für ihn konnte Nicole in diesen Sekunden nichts tun, aber sie schaffte es, sich emporzuschnellen und zu Stygia hinaufzuspringen!
    Die Dämonin hatte, solange sie sich mit Zamorra befaßte, nicht auf Nicole geachtet.
    Die bekam beim Hochspringen einen Fuß der Fürstin zu fassen. Von einem Moment zum anderen mit doppeltem Gewicht belastet, gaben die Flügel der Dämonin nach. Natürlich waren sie in der Lage, mehr als das zu tragen, aber nicht unvorbereitet!
    Stygia sackte durch.
    Sie reagierte prompt. Trat mit dem freien Fuß nach Nicole, während sie sich zugleich zusammenkrümmte, um mit den Flügeln nach der Menschenfrau zu schlagen. Aber in diesem Moment kam sie auch wieder in Zamorras Reichweite, der seine Chance sofort nutzte.
    Er sprang die Dämonin erneut an, und umarmte sie!
    Preßte sie eng an sich!
    Die Flammen, die ihn verzehren sollten, griffen jetzt auch Stygia an!
    Die Dämonin kreischte auf. Sie stieg mit wildem Flügelschlag wieder in die Höhe, schaffte es, Nicole abzuschütteln, aber Zamorra wurde sie nicht mehr los, der sich mit aller Kraft an ihr festklammerte.
    Stygia schlug auf ihn ein, biß und kratzte, um ihren Feind loszuwerden.
    Da endlich ließ Zamorra sich fallen.
    Aber Stygia brannte ebenfalls! Die Zeit der Berührung hatte ausgereicht, die Flammen auf sie übergreifen zu lassen!
    In der Luft flatternd, begann sie sich aufzulösen.
    Sie verschwand!
    Zog sich in Höllentiefen zurück, ließ ihre beiden wehrhaften Opfer zurück!
    Zamorra stürzte.
    Er kam auf, rollte sich wie ein landender Fallschirmspringer ab und nahm damit dem Aufprall die Wucht. Wälzte sich über den Boden, um die Flammen zu löschen.
    Etwas schlug auf ihn ein.
    Er wehrte sich nicht dagegen.
    Das Feuer erstarb.
    Nicole kniete neben ihm, beugte sich über ihn. Ihrer beider Lippen berührten sich.
    »Danke«, flüsterte Zamorra ihr zu. Sein Kopf sank zurück auf den Boden, als er die Augen schloß.
    ***
    Stygia löschte die an ihr leckenden Flammen mit Hilfe ihrer Magie. Sie war außer sich vor Zorn. Schon wieder war sie zurückgeschlagen worden! Von zwei Menschen, die völlig wehrlos in ihre Hand gegeben worden waren!
    »Unfaßbar!« keuchte sie.
    So etwas war ihr noch nie passiert.
    Daß sie vor Gegnern weichen mußte, die Magie einsetzten oder über entsprechende Waffen verfügten, mit denen sie ihr gefährlich werden konnten, damit konnte sie leben. Aber daß selbst unbewaffnete Menschen fähig waren, ihr zu schaden - das war eine Blamage, die ihr an die Substanz ging.
    Einmal mehr war sie froh darüber, nicht zu früh öffentlich triumphiert zu haben. Sie wollte Fehler anderer Dämonen vermeiden, ihren vermeintlichen Sieg über den bereits in der Falle steckenden Gegner sofort herauszuschreien. Daran tat sie gut, wie sie jetzt erkannte. Der vermeintliche Sieg wäre so rasch zu einer geradezu lächerlichen Niederlage geworden.
    Ihr Haß auf die beiden Feinde wuchs ins Unermeßliche. All das, was sie bisher für diese beiden Menschen vorgesehen hatte, war noch viel zu wenig. Sie zu töten, zu vernichten, auszulöschen, war nicht genug. Würde nie genug sein. Es mußte Möglichkeiten geben, sie noch weit schlimmer zu quälen.
    Aber selbst ihre abstruse Fantasie verriet ihr nicht, wie sie ihre bisherigen Bemühungen
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