Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2128 - Der Plan der Mascantin

Titel: 2128 - Der Plan der Mascantin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Katamars hatte. Er gab alles ein, was er in mühsamer Konzentration erarbeitet hatte, um mit Hilfe des Rechners neue Überlegungen anzustellen und sich zu vergewissern, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Dabei ging er von verschiedenen Voraussetzungen aus und erwog immer neue Möglichkeiten als Verstecke für das größere der beiden kugelförmigen Raumschiffe. Die Resultate näherten sich einander an. Aus welcher Sicht er die außerordentlich schwierige Suche eines einzelnen Raumschiffs in einem Kugelsternhaufen auch betrachtete, es lief immer wieder darauf hinaus, dass die weniger wahrscheinlichen Zufluchtsorte durch den Raster fielen, bis nur wenige tausend Sonnensysteme übrig blieben, in denen sich der Kugelraumer möglicherweise verbarg.
    „Wir finden euch", sagte er leise und drohend. „Was auch immer ihr unternehmt, wir spüren euch auf. Und wenn wir euch erst einmal haben, dann solltet ihr eure Götter der Finsternis anrufen, um eure Ankunft bei ihnen anzukündigen."
    Er erhob sich, griff nach einem Degen, konzentrierte sich und führte die Klinge dann blitzschnell und außerordentlich gekonnt gegen einen nicht vorhandenen Gegner.
     
    *
     
    Ascari da Vivo hatte gute Gründe für ihre Entscheidung, eigenmächtig zu handeln und von dem Plan abzuweichen. Rhodan konnte sie bei dem nicht brauchen, was sie vorhatte. Er wäre dabei nur störend gewesen.
    Ebenso stolz wie entschlossen stand die hoch gewachsene Frau in der Zentrale der KARRIBO. Sie trug eine weiße Dienstkombination ohne jedes Rangzeichen. Dennoch hätte man niemandem sagen müssen, der unbefangen und ahnungslos als Fremder in die Zentrale gekommen wäre, dass sie die Oberbefehlshaberin der KARRIBO war. Mit ihrer Persönlichkeit füllte sie den Raum vollkommen aus.
    Die Admiralin, wie die Terraner sie nannten, hatte eine Entscheidung getroffen, und noch nicht einmal Planungschef Tirako da Goshuran widersprach ihr. Groß und schlank stand er nur wenige Schritte neben ihr. Die Blicke aus seinen rosefarbenen Augen schienen ins Leere zu gehen. Seine Wangen waren eingefallen. Das graue Haar fiel ihm in die Stirn.
    Zunächst war er nicht ganz einverstanden gewesen mit dem, was Ascari da Vivo sich vorgenommen hatte, doch nach kurzer Überlegung hatte er auf einen Widerspruch verzichtet. Er hatte sich ihrer Meinung nicht nur angeschlossen, sondern war sich auch darüber klar gewesen, dass ein Einwand von ihr in herrischer Weise abgeschmettert worden wäre. Er kannte sie gut genug, um ihre Reaktionen in bestimmten Situationen voraussagen zu können. Dem hatte er sich nicht aussetzen wollen.
    Manchmal behandelte sie den kühl und zurückhaltend wirkenden Aristokraten in geradezu beleidigend herabsetzender Weise, und nicht immer ließ er es sich gefallen. An diesem Tag aber beugte er sich ihr, denn die Aussicht, die Tradom-Expedition unbeschadet zu überstehen, wurde von Tag zu Tag geringer. Die Katamare des Reiches jagten die KARRIBO und die LEIF ERIKSSON; allmählich rückten sie ihnen näher. Der Spielraum, der ihnen blieb, wurde beängstigend klein. Wenn sie überleben wollten, mussten sie einen Ausweg finden. Auf einen Barbaren wie Perry Rhodan vom Planeten Larsaf III wollten sie sich nicht unbedingt verlassen.
    Nur noch wenige Stunden blieben bis zum 10. Dezember 1311 NGZ. An diesem Tag würden 50.000 arkonidische Schlachtschiffe am Sternenfenster im Sektor Roanna erscheinen. Dabei handelte es sich um jene Einheiten, denen die Mascantin vor einem Monat aufgetragen hatte, ihr am 10. Dezember nach Tradom zu folgen.
    Für sie stand vollkommen außer Frage, dass sie das Kommando über diese Flotte führen würde, ohne sich dabei von Perry Rhodan in irgendeiner Weise dreinreden zu lassen. Sie würde von vornherein klar machen, dass sie die Befehlsgewalt über diese 50.000 Schlachtschiffe hatte und auf keinen Fall Rhodan.
    „Ich habe es noch einmal durchgerechnet", argumentierte Tirako da Goshuran in der für ihn typisch ruhigen, beinahe bedächtigen Weise.
    Er hatte eine tiefe, sonore Stimme. Im Gegensatz zu Has'athor Ighur da Reomir, dem Kommandanten der KARRIBO, war er für die Admiralin so etwas wie das arkonidische Gewissen an Bord. Mit ihm schien wieder einer jener harten, kompromisslosen, disziplinierten und höchst kompetenten Arkoniden geboren worden zu sein, die vor Jahrtausenden das Tai Ark'Tussan aufgebaut und groß gemacht hatten.
    Bei aller Härte und Disziplin aber war er ein ökonomisch denkender Mann, der nichts blind aufs Spiel setzte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher