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2128 - Der Plan der Mascantin

Titel: 2128 - Der Plan der Mascantin
Autoren: Unbekannt
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sich von ihrem herrischen Ton beeindrucken zu lassen.
    „Verschwunden?" Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte es nicht glauben.
    Mit wenigen Schritten war sie bei einem Hologramm und rief eine direkte Verbindung zur Ortungsleitstation auf.
    Auf dem Bildschirm zeichneten sich mal gerade 500 Katamare und 3000 Beiboote ab. Sie hielten die Stellung am Sternenfenster. Darüber hinaus war es so, wie Dreimondträger Crest da Khantzron gesagt hatte. Die 22.000 Katamare hielten sich nicht mehr im Erfassungsbereich auf. Das Reich Tradom hatte sie vom Sternenfenster abgezogen.
    Ascari fing sich schnell. Dabei hatte sie Mühe, ihren Triumph vor der Mannschaft zu verbergen. Eine bessere Nachricht hätte sie kaum bekommen können. Nun würde sie nicht zehntausend oder doppelt so viele Schlachtschiffe verlieren, sondern, wenn es hoch kam, zwei- oder dreitausend.
    Das ist so gut wie nichts!, signalisierte der Extrasinn. Jedenfalls nichts im Vergleich zu dem, womit zuvor zu rechnen war.
     
    4.
     
    Ruhig und konzentriert warteten die Mascantin und ihre Mannschaft ab. Sie verließen die Position 0-KARRIBO nicht.
    „Mir wäre viel wohler, wenn ich wüsste, warum so viele Katamare von hier abgezogen worden sind", sagte Dreiplanetenträger Ashkort da Knoos, der Leiter der Schiffsverteidigung.
    Der Tschirmayner war ein durchtrainierter Mann, der stolz auf seine Fitness und seinen gut funktionierenden Körper war. Mit seinen fast immer schmalen Lippen wirkte der Neu-Arkonide vom dritten Planeten der Sonne Ortrog-Samut verbissen. Tatsächlich war er ein humorvoller Mann, der manch verfahrene Situation an Bord mit seinen ebenso ironischen wie treffenden Bemerkungen aufgelockert hatte.
    Die Admiralin ging nicht auf diese Bemerkung ein, denn mehr als Spekulationen hätte sie nicht anstellen können.
    Jede Sekunde konnte es so weit sein. Als Termin war der Flotte der 16. Prago des Tartor 21.429 da Ark genannt worden - entsprechend der galaktischen Normzeit des 10. Dezember 1311 NGZ.
    Je näher die vereinbarte Stunde rückte, desto stärkere Nervosität machte sich an Bord breit. Ascari hielt es nicht mehr auf ihrem Platz. Sie wanderte auf und ab und reagierte gereizt auf Bemerkungen ihrer Offiziere. Der Gedanke an die verschwundenen 22.000 Katamare ließ sie nicht los. Es musste einen triftigen Grund dafür geben, dass diese Raumschiffe abgezogen worden waren. Nun fürchtete sie, dass irgendwo hinter ihrem Rücken etwas geschah.
    Zusammen mit der LEIF ERIKSSON stand die KARRIBO allein einer unvorstellbar großen Masse von Raumschiffen gegenüber, von denen ihnen die meisten aufgrund ihrer Bewaffnung auch noch überlegen waren.
    Möglicherweise baute sich irgendwo eine tödliche Falle für sie auf, während sie auf die arkonidische Flotte wartete.
    Sie brauchte die Unterstützung einer Flotte. Sie musste Erkundungsraumer aussenden, die einen sehr viel größeren Bereich kontrollieren konnten, als sie es mit der KARRIBO tun konnte.
    Der Tag verstrich, und die Mascantin wurde immer unruhiger. Bis zuletzt hoffte sie, dass die Flotte doch noch eintreffen würde. Doch sie wurde enttäuscht. An diesem Tag änderte sich gar nichts. Am Ende wechselten die Chronometer auf den 11. Dezember über, ohne dass eine einzige Einheit durch das Sternenfenster geflogen wäre.
    In dem Gefühl, eine schwere Niederlage erlitten zu haben, zog sich Ascari da Vivo vorübergehend in ihre Kabine zurück. Sie hatte das Bedürfnis, für einige Zeit allein zu sein, um ihrer Gefühle Herr zu werden. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, trat sie kurz mit dem Fuß gegen ihren Arbeitstisch, eine Reaktion, die recht ungewöhnlich für sie war und die sie augenblicklich bereute. Ihr Fuß schmerzte, und sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie für einen Moment die Beherrschung verloren hatte.
    Sie ging zum Automaten, holte sich etwas zu trinken und setzte sich hinter den Tisch. Dabei fragte sie sich, welche Entwicklung sich in der Milchstraße ergeben hatte. Was hatte dazu geführt, dass man sich auf der anderen Seite des Sternenfensters für die defensive Variante entschieden hatte? Sie war nicht einmal mehr sicher, ob die einseitige Durchlässigkeit des Sternenfensters noch bestand oder ob das Fenster mittlerweile vollkommen undurchlässig war.
    Der Begam selbst oder einer seiner Mascanten war ihr in den Rücken gefallen. In einer Situation, in der sie mehr als jemals zuvor in ihrem Leben auf Unterstützung Arkons angewiesen war, verweigerte man ihr das
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