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2117 - Der 5-D-Planet

Titel: 2117 - Der 5-D-Planet
Autoren: Unbekannt
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„Die Spur des Messerwerfers und die Spur des Skeletts führen tatsächlich an denselben Ort. Und dorthin werden wir morgen mit der LEIF ERIKSSON aufbrechen."
    „Das ist gut", antwortete ihm die Arkonidin. „Wir kommen natürlich mit."
     
    3.
     
    Eshmatay Amgen Die Prospektoren tauchten auf. Dem zehn Meter langen Periskop folgte unter abfließenden Wassern das Obere ihres gewaltigen U-Boots, das immer wieder von hohen Wellen überspült wurde. Die Blitze zischten neben, vor und hinter ihm in die See, so als hätten sie Ziel genommen.
    Das U-Boot war über hundert Meter lang. Eshmatay Amgen kannte es. Er kannte auch seine Mannschaft und den Kapitän, den Roxanen Jergewisch Quont. Roxanen, zwei Meter große Geschöpfe mit langen Beinen, einem tonnenförmigen Rumpf und zwei tentakelartigen Armen, waren oft als Prospektoren auf Linckx anzutreffen. Sie liebten das Wasser und die Gefahr - beides Dinge, die sie auf dem Planeten der Meere im Überfluss antrafen.
    Als Mannschaften dienten ihnen in der Regel die insektenhaften Quintanen, aber auch andere Spezies aus ganz Tradom. Linckx war ein Schmelztiegel der verschiedensten Völker, aber nicht alle wagten sich auf die Meere hinaus. Die Prospektoren waren ein Mischmasch aus den Härtesten der Harten. Die Förderung des Yddith aus dem den Kontinent Kaza umgebenden Bittermeer war jeden Tag aufs Neue ein Kampf ums Überleben.
    Eshmatay Amgen und Jergewisch Quont waren alte Bekannte. Das Wort „Freund" wäre zu viel des Guten gewesen. Jeder von ihnen arbeitete für sich. Immerhin hatte Amgen Quont kennen gelernt, als dieser als junger Prospektor nach Linckx gekommen war, und seine erste geborgene Ladung des strahlenden Erzes an Land gebracht.
    Sie waren im Laufe der Jahre ein Gespann geblieben. Jergewisch Quont war vielleicht der Einzige, der Eshmatays Dienste noch in Anspruch nahm. Er allein war, so gesehen, der letzte Garant dafür, dass die RIGO noch existenzfähig war und fliegen konnte.
    „Eshmatay?", klang es aus den Lautsprechern neben dem Mikrofon. „Alter Knabe! Könnt ihr unsere Ladung mit eurem alten Kahn aufnehmen?"
    „Natürlich, Jergewisch!", antwortete der alte Fährmann. „Wozu, glaubst du, sind wir sonst hier?
    Wir haben dein Signal empfangen und sind sofort aufgebrochen. Hol's der Teufel, hast du dieses Wetter bestellt?"
    „Wenn es nach mir ginge, würde das Unwetter endlich aufhören! Wie ist es, Alter - kannst du fünfhundert Kilo Yddith an Bord nehmen? Schafft das deine flügellahme RIGO noch?"
    „Fünf ... hundert?", stammelte Amgen. „Du meinst wirklich, eine halbe Tonne?"
    „Wir hatten unverschämtes Glück", bekam er zur Antwort. „Du weißt ja, dass keinerlei oberirdische Vorkommen des Minerals existieren. Stattdessen werden tief unter der Oberfläche, am Boden der Meere und vor allem des Bittermeers, durch die zahlreichen Unterwasserbeben ständig neue Fördergebiete hervorgehoben. Und diesmal hat es sich für uns gelohnt."
    Eshmatay Amgen schluckte. Fünfhundert Kilo! Er wußte nicht, ob die Tragkraft seines Luftschiffs dafür ausreichen würde - und dann auch noch in diesem Wetter!
    Aber er hatte keine Wahl. Wenn er diesen Auftrag nicht erfüllte, welchen dann noch?
    „Wir bringen dein Yddith an Land", versprach er also. „Du kannst dich auf mich verlassen. Die gute alte RIGO macht das. Bereitet euch auf die Verladung vor ..."
    Wie ein Echo auf seine Worte zuckten die nächsten Blitze in die sturmgepeitschte See. Das U-Boot wurde abermals überflutet und tauchte aus der Gischt wieder auf, ein Trotz gegen die entfesselten Naturgewalten.
    Eshmatay Amgen fühlte wieder die Stiche in seinem Herzen. Cip rollte sich angstvoll in seiner Brusttasche zusammen. Und die Haarstacheln des alten Kapitäns signalisierten ihm, dass ein neuer Hypersturm bevorstand.
     
    *
     
    Während Ailey das Luftschiff auf Position und in der richtigen Höhe hielt, machte Eshmatay Amgen sich daran, die wertvolle Fracht an Bord zu nehmen. Es war eine gefährliche Angelegenheit, bei der der alte Fährmann jedes Mal sein Leben riskierte.
    Eshmatay öffnete die Gondel und wurde sofort vom Sturm gepackt. Die wasserdichte Bekleidung, die er angelegt hatte, schützte ihn vor dem peitschenden Regen. Nur sein Gesicht war ungeschützt.
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte er hinab auf das U-Boot, wo er jetzt zwei Gestalten sah, die sich trotz der schweren, aufgewühlten See an Deck gewagt hatten: Quintanen in langen Lackmänteln mit Kapuzen. Nur die großen Facettenaugen
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