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2080 - Nach Karthagos Fall

Titel: 2080 - Nach Karthagos Fall
Autoren: Unbekannt
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über den Planetenbahnen.
    Das gegenseitige Bombardement mit allen möglichen Abarten von KorraVir hörte so abrupt auf, wie es begonnen hatte. Automatisch schaltete die Positronik seines Jägers auf Syntronikbetrieb um. Ein Kontingent aus vierzehntausend Posbi-Raumern tauchte aus dem Hyperraum auf und setzte nach. Die Roboter von der Hundertsonnenwelt folgten den Kugelschiffen in den Hyperraum. Es handelte sich um eine reine Drohgebärde. Keiner der Roboter mit Plasmazusatz besaß Informationen über das Flugziel des Verbandes. Die Kugelschiffe blieben verschwunden, aber dafür tauchten die Pos bis wieder auf. Zwei Dutzend Fragmentraumer materialisierten in knapp zehn Millionen Kilometern Entfernung von dem Ein-Mann-Jäger. Mehrere Taststrahlen erfassten das kleine Fahrzeug. Roi Danton quittierte es mit einem heftigen Blinzeln. „Bloß weg hier!" murmelte er.
    Die Syntronik wies ihn darauf hin, dass die Mindestbeschleunigung erst in einer halben Minute erreicht war. Danton versuchte es mit einem Bluff. „Celesta-Jäger Xantimon an Posbis", funkte er. „Gebt den Weg frei!" Die Fragmentraumer behielten ihren Kurs bei. Sie kommunizierten mit arkonidischen Schiffen über Io.
    Die auf einer abgeschirmten Frequenz gesendeten Anfragen brachten Roi einen kleinen Zeitgewinn. „Metagrav-3 Manöver einleiten!" Sein Körper richtete sich ein wenig auf. Angespannt saß er im Sessel und starrte auf die Anzeigen der Steuerkonsole. Es rührte sich nichts.
    Der USO-Major stieß einen leisen Fluch aus. Seine Finger huschten über die Sensorfelder des Steuerterminals. Die Maschine reagierte nicht. Stur folgte der Jäger seinem Programm. Danton versuchte die Automatik abzuschalten. Der Syntron ließ es nicht zu. Er behandelte ihn, als sei er nicht autorisiert, den Jäger zu fliegen. „Sperre sofort aufheben!" rief er. „Mein Leben ist in Gefahr."
    „Tut mir leid, es wäre ein Fehler, jetzt auf Handsteuerung umzuschalten."Ein einzelner Funkspruch erreichte die Fragmentraumer. Er kam aus dem Bereich zwischen Jupiter und Saturn.
    Vermutlich stammte er aus Kraschyns .Flaggschiff oder einer anderen fliegenden Zentrale der Arkoniden.
    Eine Feuerwalze löste sich aus den BOXEN und verlegte dem Ein-Mann-Jäger den Weg. Weitere folgten. Sie flankierten die Flugbahn des kleinen Fahrzeugs. Das Sicherheitsschott zwischen der ynkeloniumgepanzerten Pilotenzelle und dem Heck des Jägers schloss sich. Aus weit aufgerissenen Augen starrte Roi Danton durch die Kanzel hinaus. Das leichte Flimmern des Schutzschirms fehlte noch immer, die Anzeige des Paratron-Aggregats blieb leer. Die Syntronik dachte nicht daran, den Insassen und das Fahrzeug vor dem feindlichen Angriff zu schützen. Sie ließ den Gegner weiterhin über die technische Ausrüstung des kleinen Fahrzeugs im Unklaren.
    Eine weitere Feuerlohe flammte auf. Diesmal schnitt sie ihm den Rückweg ab. Erste Ausläufer der Energiewolken streiften den ungeschützten Jäger und schüttelten ihn durch. Energetische Entladungen setzten sich durch die Außenhülle bis ins Innere des Fahrzeugs fort. Roi Danton nahm hastig die Hände vom Terminal. Bläuliche Flammen züngelten an den Metallteilen entlang und lösten sich in dünnen Wölkchen auf. Die nächste Salve setzten sie ihm exakt auf seinen Kurs, diesmal deutlich näher als die erste. Es war eine unmissverständliche Aufforderung, die Beschleunigungsphase abzubrechen und beizudrehen. Der USO-Major wiederholte seinen Funkspruch. Wieder antworteten die Posbis nicht. „Noch zehn Sekunden", meldete die Syntronik. Mehrere Skalen leuchteten auf. Tief im Heck des Fahrzeugs lief der Gravitraf-Speicher an. Die Posbis schossen erneut, diesmal gezielter. Ein Schuss aus einer Impulskanone fegte über den Jäger hinweg. Das ist das Ende! durchzuckte es Roi Danton. Es war ein Fehler, die LOVELY BOSCYK unter solchen Umständen zu verlassen. Früher wäre ihm eine solche Fehleinschätzung nie unterlaufen. Es rief ihm in Erinnerung, dass er noch lange nicht der alte war. Zu sehr hatte er gelitten. Sein Urteilsvermögen war nach wie vor getrübt. „Vortex aktiv.
    Noch fünf Sekunden!" Er hörte die Meldung des Automaten, aber er begriff ihren Inhalt nicht. Er sah den grellen Lichtblitz draußen, dem ein schrilles Kreischen und Bersten folgte. Undeutlich drang das Wimmern einer Sirene an seine Ohren. Etwas zerrte an seinem Körper und versuchte, ihn mitsamt dem Sessel nach hinten zu reißen. Die Warnlampe des Gravoabsorbers leuchtete auf.
    Roi nahm alles wahr,
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