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2080 - Nach Karthagos Fall

Titel: 2080 - Nach Karthagos Fall
Autoren: Unbekannt
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aus weiterzuführen. Aber draußen war nichts mehr so wie bisher. Die Phalanx der LFT-Verbände löste sich auf. Die Schiffe zogen sich aus dem unmittelbaren Kampfgebiet zurück, hart bedrängt von den Posbis und den nachrückenden arkonidischen Flotten.
    Die Gefechtslinien, soweit die Ortung in dem energetischen Toben es überhaupt erkennen ließ, verlagerten sich.
    Noch erkannte der Gegner nicht, welche Taktik dahinter steckte. Roi Danton hingegen wurde es übergangslos klar. „Mon père!" stöhnte er. Seine Augenlider flatterten beim ungläubigen Starren auf die Ortungsanzeigen. „Du führst sie an der Nase herum. Sie merken zu spät, was du planst." Der Zeitpunkt, die Umsetzung durch die Flottenverbände, das veränderte und keinesfalls durch heftigere Abwehr auffallende Kampfverhalten bildeten für den USO-Major die Indizien dafür, dass der Befehl nur vom Residenten persönlich kommen konnte. Das war unverkennbar Perry Rhodans Handschrift. „Ich danke dir", flüsterte Roi. „Du allein besitzt die Weitsicht, die jetzt nötig ist. Und du machst den Weg frei für mich!"
    Arkons Flotten rückten dichter an die Verteidiger heran. Die Kommandanten rätselten wahrscheinlich noch immer, was die Manöver zu bedeuten hatten. Vorsorglich erhöhten sie den Salven takt ihrer Impuls- und Intervallkanonen sowie der Transformgeschütze. Die Positronik des Jägers gab ein schrilles Pfeifen von sich. Die nüchterne, leicht monoton klingende Stimme des Automaten gab Gravitationsalarm. „Parbleu!" entfuhr es Danton. „Dieser Kraschyn muss verrückt geworden sein." Auf die Umgebung eines Planeten konzentriert, reichten die im Solsystem freigesetzten Energien aus, ihn zu zerstören. Die Warnung an die Verteidiger war unverkennbar, aber diese beachteten sie nicht. Zwischen den inneren Planeten Venus, Terra und Trokan .gingen andere Dinge vor.
    Unmittelbar rechts von Sol entdeckte Danton das winzige Scheibchen Terras und davor die charakteristischen Emissionen der ENTDECKER. Die Raumschiffe transportierten etwas. Eine gewaltige Energieentfaltung zeugte von Triebwerken, die an den Grenzen ihrer Belastbarkeit arbeiteten. Die Positronik rechnete die Störungen der Arkonflotten heraus. Sie bildete das energetisch entzerrte Abbild im zentralen Steuerhologramm ab. „Sie ist es.
    Er wagt es tatsächlich!" Die Finger des USO-Majors krampften sich um die Armlehnen. Mit Hilfe von vier ENTDECKERN hatte die Solare Residenz ihre Position über Terrania verlassen und erkämpfte sich mühsam den Weg hinaus ins All.
    Roi Danton begriff in endgültiger Konsequenz, was der Vorgang bedeutete. Mit der Flucht der sogenannten Stahlorchidee gab die LFT ihre Hauptwelt auf und überließ die Bevölkerung ihrem Schicksal. Die Verantwortlichen flohen mit der Flotte aus dem Solsystem. Rhodans Sohn spürte, wie der letzte Rest Wärme aus seinem Gesicht wich.
    Die Wangen und die Stirn fühlten sich merkwürdig kalt an. Ein Blick in sein Spiegelbild zeigte ihm asketische Züge wie die eines Robespierre, gepaart mit der vornehmen Puderblässe der französischen Adligen des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts. „Gute Reise, meine Freunde!"- murmelte er. „Ich drücke euch die Daumen. Wir werden alles tun, was in unseren Kräften steht, damit ihr so schnell wie möglich zurückkehren könnt."
    Die Arkoniden schienen es noch immer nicht zu fassen. Vielleicht glaubten sie an eine Falle. Zwei Pulks mit jeweils fünftausend Einheiten stießen zögernd in Richtung Terra vor - eine Art Testanflug. Über hundertfünfzig von ihnen hielten auf die Solare Residenz zu und ließen aus den Energien von Hunderten Transformbomben eine grelle Sonne entstehen. Der Glutball dehnte sich rasch auf einen Durchmesser von dreihunderttausend Kilometern aus, lag mitten in der Flugbahn der Stahlorchidee. Die Solare Residenz und ihre vier Schubschiffe konnten unmöglich ausweichen. Sie rasten auf das Verderben zu. Der Sog des Transformwalls beschleunigte sie zusätzlich. Im letzten Augenblick erreichte die Stahlorchidee die erforderliche Mindestgeschwindigkeit und verschwand synchron mit den ENTDECKERN im Hyperraum. Der Vorhang aus alles verzehrenden Energien verpuffte wirkungslos.
    Roi Danton fiel ein Stein vom Herzen. In der Solaren Residenz hielten sich Freunde auf, Gefährten seit Jahrtausenden. Gucky, Bully und natürlich sein Vater. Sie in Sicherheit zu wissen erleichterte ihn ungemein. Dass er sich selbst dafür in umso größere Gefahr begab, daran verschwendete er jetzt
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