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1327 - Das Geheimnis der Wissenden

Titel: 1327 - Das Geheimnis der Wissenden
Autoren: Unbekannt
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Das Geheimnis der Wissenden
     
    Sie wollen ein Rätsel lösen – und verursachen eine Katastrophe
     
    von Marianne Sydow
     
    Auf Terra schreibt man den Juni des Jahres 446 NGZ, was dem Jahr 4039 alter Zeitrechnung entspricht. Somit sind seit den dramatischen Ereignissen, die zum Aufbruch der Vironauten und zum erscheinen der beiden Sothos aus ESTARTU führten, mehr als 16 Jahre vergangen.
    Seither haben die Lehre des Permanenten Konflikts und der Kriegerkult In der Galaxis ihren Einzug gehalten - Tyg Ian hat nachhaltig dafür gesorgt. Dennoch hat der Sotho den Widerstand der Galaktiker nicht brechen können. Geheimorganisationen, allen voran die von Julien Tifflor geleitete GOI, sorgen dafür, daß die Hoffnung auf Freiheit von fremder Unterdrückung erhalten bleibt. Die GOI Ist es auch, die durch Taten beweist, daß die Herrschaft des Sothos und seiner Schergen nicht so gefestigt ist, als daß sie nicht erschüttert werden könnte. Ereignisse wie das Scheitern der Invasion des Haluterplaneten und die Falle für Pelyfors Flotte sind bezeichnend dafür.
    Bei der PIG, die die Aktivitäten der Kartanin ausspähen soll, sieht die Sache etwas anders aus. Obwohl ihr geheimes Hauptquartier längst enttarnt ist, geben Nikki Frickels Leute nicht auf - Ihnen geht es um DAS GEHEIMNIS DER WISSENDEN...  
     
     
     
    1.
     
    „Die Galaktiker werden niemals aufgeben", sagten die Wissenden. „Solange wir leben, werden sie versuchen, unser Geheimnis zu ergründen. Sie sind hartnäckig und ausdauernd, und sie werden es schaffen, wenn wir sie nicht ein für allemal von dieser Spur abbringen."
    „Das wird schwer sein", bemerkte Dao-Lin-H'ay. „Ich glaube nicht daran, daß sie sich jemals von etwas ablenken lassen, worauf sie einmal ihre Aufmerksamkeit gerichtet haben."
    „Das stimmt", erwiderten die Wissenden. „Aber es gibt eine Grenze, über die auch sie nicht hinausgehen können."
    Dao-Lin-H'ay schwieg.
    Genaugenommen war auch sie eine Wissende, aber sie gehörte erst seit kurzer Zeit zu diesem Kreis, und innerlich betrachtete sie sich noch nicht vollständig als dazugehörig.
    Sie kannte jetzt das Geheimnis der Kartanin. Sie wußte auch, warum es unbedingt gewahrt bleiben mußte. Aber manchmal waren ihr die anderen Wissenden noch immer fremd und sogar ein wenig unheimlich.
    Sie fragte sich, was sie sich diesmal ausgedacht hatten, aber sie wußte, daß es keinen Sinn hatte, die anderen zu drängen. Sie waren längst tief in ihre Rolle hineingewachsen.
    Manchmal kam es ihr so vor, als könnten sie gar nicht anders als geheimnisvoll sein. Sie war sich auch nicht sicher, ob man sie tatsächlich schon in alles eingeweiht hatte.
    Wahrscheinlich gab es noch vieles, was sie nicht Wußte - was man ihr vielleicht erst in vielen Jahren sagen würde, wenn sie selbst schon alt war.
    So alt wie die anderen, die sich auf unheimliche Weise in allem, was sie sagten und taten, zu gleichen schieben.
    „Wir haben einen Plan", sagten sie. „Und du, Dao-Lin-H'ay, wirst eine wichtige Rolle in diesem Plan zu übernehmen haben. Du kennst die Galaktiker besser als die meisten anderen Kartanin, und du bist eine von uns. Du bist die einzige, der wir in dieser Angelegenheit vertrauen können."
    Wahrscheinlich war dies ein Kompliment, aber Dao-Lin-H'ay fühlte sich nicht geschmeichelt. Sie wartete geduldig ab.
    „Wir werden die Galaktiker überlisten", verkündeten die Wissenden. „Wir werden dafür sorgen, daß sie nie wieder Fragen über die Vergangenheit unseres Volkes stellen."
    „Wie sollen wir das tun?" fragte Dao-Lin-H'ay, als die anderen sie erwartungsvoll anstarrten. Wahrscheinlich warteten sie darauf, daß Dao-Lin ihren Plan intuitiv erkannte.
    Sie war weit von solchen Erkenntnissen entfernt. Sie hatte keine Ahnung, auf welche Weise es möglich sein sollte, die Galaktiker zur Aufgabe zu bewegen.
    „Wir werden sterben", sagten die Wissenden schließlich.
    Dao-Lin-H'ay starrte sie erschrocken an.
    „Wenn wir tot sind", fuhren die anderen fort, „dann müssen die Galaktiker Uns in Ruhe lassen. Den Toten kann man keine Fragen mehr stellen. So einfach ist das."
    Dao-Lin-H'ay wußte nicht, was sie dazu sagen sollte. Es stand ihr gewiß nicht zu, die Entscheidungen der anderen zu kritisieren, aber im Augenblick war sie auch gar nicht fähig, dies zu tun. Es hatte ihr die Sprache verschlagen.
    „Bist du bereit, für das Wohl unseres Volkes zu sterben?" fragte eine der Wissenden.
    „Wirst du in den Tod gehen, um unser Geheimnis zu
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