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2080 - Nach Karthagos Fall

Titel: 2080 - Nach Karthagos Fall
Autoren: Unbekannt
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Untergrund zu gehen."
    „Sie werden es nicht wagen. Sie sind zu feige. Ein Volk von Waschlappen. Ich vergeude meine Zeit mit ihnen. NATHAN ist da von ganz anderem Kaliber." Auf die Auseinandersetzung mit dem Mondgehirn freute Kraschyn sich jetzt schon.
     
    12.
     
    Die Zeitfelder wechselten sich ab. Roi Danton versuchte, die Zeitgräben zu erkennen, aber es gelang ihm nicht. „Torric!" hörte er Gucky rufen. „He, Michael!" Er drehte sich mehrfach im Kreis, aber er konnte den Standort des Ilts nicht erkennen. „Wo ... wo bist ... du?"
    „Hier ... hier ... hier!" klang es von allen Seiten. Roi Danton stolperte und fiel der Länge nach hin. Das Gras war glatt und gefährlich. Wenn er nicht aufpasste, brach er sich ein Bein. Kalt war es auch. Am: Oberarm, wo inzwischen ein Teil des Anzugs und der Unterwäsche fehlte, bildete sich ein blauer Fleck, der sich immer weiter ausbreitete.
    Wie lange er schon durch das Gras lief - er wusste es nicht. Die Uhr an seinem Armband zeigte die vierte Nachmittags stunde an. Auf Curayo hatte das nichts zu sagen. Der Himmel war voller grauer Wolken. Der Wind, der über die Ebene blies, stach auf seiner Haut. Und er war kalt. Zurück in die Festung! Er taumelte hoch und schleppte sich weiter. Am Ende der Ebene führte ein Weg hinab in eine Senke. Dahinter ragten die Zinnen einer Festung in die Höhe. Er hatte sie noch nie gesehen. Hinter den Schutzmauern glaubte er die Helme der Wächter blinken zu sehen. Zeitwächter? „Du bist ganz nahe am Ziel", redete er sich ein. „Wenn du die Festung erreichst, kannst du dein Schicksal selbst bestimmen. Dann bist du frei."
    Es wäre zu schön gewesen. Die Kräfte verließen ihn. Er sank zu Boden. Auf den Knien kroch er weiter, durchquerte ein ausgetrocknetes Flussbett und zog sich mühsam einen Hang hinauf. Immer wieder rutschte er ab. Sein Körper wurde steifer und starrer. Das Blut wollte nicht mehr richtig zirkulieren. Die Unterwäsche war eiskalt. Wenigstens hielt das Oberteil des Schutzanzugs mit der Kapuze noch. Ohne diesen Schutz wäre er verloren gewesen. Der Eingang zur Zeitfestung - er versuchte sich zu erinnern, wo er lag. Die Umgebung veränderte sich ständig. Neue Zinnen wuchsen aus dem Boden, alte brachen ab. Die gesamte Umgebung der Festung war einem permanenten Wandel unterworfen. Das galt selbst für den Eingang, obwohl dieser sich immer an derselben Stelle befand. Die Umgebung bewegte sich um ihn. Zumindest musste eine Zeitrafferaufnahme diesen Eindruck hervorrufen.
    Ein erneuter Blick auf die Zeitanzeige ließ Roi Danton zusammenzucken. Achtzehn Uhr. Er hatte zwei Stunden gebraucht. Oder täuschten ihn seine Augen? Die Formationen in seinem Blickfeld - wie mahnende Finger ragten sie in den Himmel. Braungraue Felsen, aus denen immer wieder ein eisiges Blau hervorschimmerte. Oben am Hang wandte er sich nach links. Sein Körper bebte und zitterte wie der eines Parkinson-Kranken. Er konnte nicht mehr geradeaus laufen und blieb stehen. Mit den Fingern versuchte er das Armband zu bedienen. Nach einer halben Ewigkeit gelang es ihm endlich, das integrierte Funkgerät zu bedienen. Die Zeitanzeige stand auf neunzehn Uhr. Roi verfluchte das Turbozeitfeld. Bis zwanzig Uhr versuchte er sich an die komplizierte Ziffernfolge zu erinnern, die das Tor zur Festung öffnete. Ab einundzwanzig Uhr gab er sie ein. Das Gerät speicherte sie und baute sie in den Kodeimpuls um.
    Er stammte aus alten Zeiten und war identisch mit dem Notsignal. Den aktuellen Zugangskode kannte er nicht. Torric strahlte den Impuls ab. Anschließend schleppte er sich auf Knien weiter. In halbstündlichem Rhythmus funkte er den Impuls und wartete auf eine Reaktion. Anschließend starrte er durch die Schneebrille auf die Anzeige des Miniorters. Die Zeitanzeige der Uhr kletterte auf Mitternacht. Das leise Piepsen des Orters war im Heulen des Sturmwindes kaum zu hören. Hundert Meter entfernt maß der Orter für zwanzig Sekunden einen winzigen Energiebetrag an.
    Die Festung hat sich geöffnet! Torric stieß sich mit den Armen vom Boden ab und bewegte mechanisch die Beine. Er rannte auf die Stelle zu, fand sie nicht, ging im Kreis und fiel hin. Er verlor die Brille. Undeutlich entdeckte er den dunklen Fleck mitten in einer glatten Wand. Mit letzter Kraft robbte er darauf zu. Dunkelheit umfing ihn plötzlich. Die Öffnung schloss sich und entzog ihm das Tageslicht von draußen. Schummriges Rotlicht beleuchtete eine enge Kammer. Gefangen! Die Falle der Zeitfestung war
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