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2080 - Nach Karthagos Fall

Titel: 2080 - Nach Karthagos Fall
Autoren: Unbekannt
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Hyperraum gekommen sind. Sie teilen sich auf. Ein Kontingent aus viertausend Einheiten wendet sich in Richtung Luna. Die Kommandoeinheit besteht aus einem Kugelschiff mit fünfzehnhundert Metern Durchmesser." Es war höchste Zeit. Von den achtzehn Minuten blieben ihnen gerade noch zehn. Noviel Residor schaltete die Rundrufanlage des TLD-Towers ein. Sie verband ihn mit den viertausend Männern und Frauen, die bis zum allerletzten Augenblick ihren Dienst verrichteten. „>Operation Abschied< läuft an. Haltet euch an die Vorgaben der Positroniken!
    Wir räumen den Tower!"
    Er aktivierte den Separatrechner, den die Techniker in der linken Wand der Schaltzentrale versteckt hatten. Zum ersten Mal seit seiner Installation rief er die Koordinaten der Verstecke auf. 480 davon gab es im Solsystem, von Robotern in den letzten zwölf Monaten angelegt. Als Ausweichzentrale beim Verlust des TLD-Towers existierte Alpha Karthago. Über die genaue Position aller dieser Verstecke wusste bis zu diesem Augenblick nur Residor selbst Bescheid. Der TLD-Chef checkte das System. Anschließend überspielte er die Koordinaten in die Spezialtransmitter innerhalb des Towers. Sie aktivierten sich selbsttätig. Augenblicke später machten sich die viertausend Agenten und Agentinnen auf den Weg an ihre neuen Positionen.
    Residor selbst sorgte dafür, dass die Datenbestände des Terranischen Liga-Dienstes nicht in NATHANS Systeme übertragen wurden. Ein spezieller, auf seine Person fixierter Kode veranlasste im Gegenteil, dass das Mondgehirn alle TLD-Daten mitsamt den Speichern vernichtete. Alle sicherheitsrelevanten Daten gingen mit den Robotern und in zweifacher Ausfertigung an geheime Positionen. Eine dritte Kopie landete in Alpha Karthago. „Operation Abschied" dauerte nicht einmal drei Minuten. Die letzten Leuchtpunkte auf der Übersichtstafel erloschen. Verlassen lagen die Abteilungen des Towers da.
    Residor schickte in kurzen Abständen und über mehrere abgeschirmte Relaisketten Meldungen hinaus. Er wusste, dass sie irgendwann im Versteck der Heimatflotte eintreffen würden, wo immer das lag. Anschließend vernichtete der TLD-Chef die letzten Datenbestände der Zentrale und schaltete die einzigen noch aktiven Transmitter auf die Positronik an seinem Kampfanzug um. Residor nickte den Männern und Frauen zu. „Viel Glück", sagte er. Sie verschwanden im Sekundentakt durch die Abstrahlfelder. Ihre Ziele lagen über das gesamte Solsystem verstreut. Die Kriterien, nach denen die Transmitter sie beförderten, lagen seit über einem halben Jahr fest. 350 Männer und Frauen, allesamt Angehörige des Planungsstabs, und eine Reihe Topagenten fanden sich in Alpha Karthago wieder. „Karthagos Fall" trat in seine abschließende Phase.
    NATHAN sprach zu den Menschen auf Terra und den Bewohnern der anderen Planeten und Monde, soweit ihre Hyperfunk-Verbindungen bisher von arkonidischen Störfeldern verschont blieben. Das Mondgehirn empfahl den Terranern, in ihren Häusern und an ihren Arbeitsplätzen zu bleiben und den Anweisungen der Landetruppen Folge zu leisten. Danach schwieg es und beschränkte seine Tätigkeit auf die Regulierung des Wetters und die Aufrechterhaltung der Versorgungseinrichtungen. Die Aktivität von Millionen Syntrons endete mit dem Abschalten der Energiezufuhr. Luna versank in eine Art vorübergehenden Schlaf. Im TLD-Tower existierte nur noch eine einzige Energielinie. Sie reichte von der Schaltzentrale im 98.
    Stockwerk bis hinauf in die mittleren Etagen. Dort öffnete sich ein Bodensegment und gab den Zugang zu einer der wichtigsten Anlagen des Towers frei. Residor konzentrierte sich auf die drei Sicherheitskodes und rief sie in die Dunkelheit hinein. Für den Bruchteil einer Sekunde blitzten drei blaue Lichter auf, zeigten somit an, dass die Fallensysteme in diesem Augenblick abgeschaltet wurden. Bis zur ihrer Reaktivierung hatte der TLD-Chef exakt sechs Minuten Zeit. Rote Notlampen beleuchteten eine schmale Rampe, die abwärts führte.
    Residor spurtete los. Bis zu dem einsam in die Wand eingelassenen Terminal benötigte er eineinhalb Minuten. Die manuelle Eingabe aller Sicherheitsabfragen nahm zwei Minuten in Anspruch. Die Finger des 65 Jahre alten Mannes huschten über die Sensorfelder. Ein Dutzend Male leuchtete das winzige Display auf und meldete ein „Akzeptiert". Endlich fuhr ein Teil der Verkleidung zur Seite und gab den Blick auf die faustgroße Energiekuppel frei. Ein Scanner erfasste die Individualschwingungen
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