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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden
Autoren: Unbekannt
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die KISTAT OSMARA eher wie ein aus Schrotteilen notdürftig zusammengeflickter, unförmiger Metallhaufen, der jeden Moment auseinanderfallen konnte.
    Trim hielt sich die Hand vor den Mund. Der tragischen Komik dieser absurden Szene konnte er sich nicht entziehen. Trotz des furchteinflößenden Äußeren konnte er dieses Wesen nicht ernst nehmen; er fand diese Vorstellung lächerlich und keineswegs einschüchternd. „Triumphator" - was für ein unglaublicher Unsinn!
    Die fast 2,30 Meter langen, gehörnten Sambarkin hingegen ließen sich sehr wohl einschüchtern. Der junge Terraner erkannte das an ihren gespannten Haltungen und den steil nach vorn gestreckten Lappfingern. Alle Augenpaare waren auf die Holos gerichtet.
    Keifan hingegen war gelassen wie stets; es gab wohl nicht mehr viel, was den Heimatlosen jetzt noch aus der Ruhe bringen konnte. Sogar Hermigo saß ausnahmsweise einmal still und glotzte ebenfalls auf das Holo. „Ich grüße dich, Cherckhhaal", sagte Pali Hutebau förmlich. „Wir würden uns geehrt fühlen, wenn ..."
    „Kein Herumgerede, Betteln und Flehen!" unterbrach der Adjutant kurz angebunden.
    Er schien sich nicht sonderlich dafür zu interessieren, wer sein Gesprächspartner war. „Die Lage ist klar. Wir haben 1800 Schiffe und werden euren Planeten zerstrahlen.
    Dazu brauchen wir nicht einmal viel Einsatz, da ihr euren Planeten intelligenterweise selbst mit einem Schirm aus Bomben umgeben habt. Wir werden in einem einfachen Handstreich das Yezzikan-Rimba-System vernichten und das Volk der Sambarkin ausrotten."
     
    *
     
    Binte Urydils Hörner schienen ihren Perlmuttglanz zu verlieren, die Regenbogenfarben wurden bleich und matt. Doch bevor sie den Mund öffnen konnte, kam ihr Pali Hutebau zuvor. „Ein kühner Handstreich gegen einhundertzwanzig schwach bewaffnete Einheiten der Astronautischen Revolution und einen idealistischen, auf Frieden orientierten Gedanken", sagte er.
    Seine Stimme klang ruhig, als berührte ihn diese fürchterliche Eröffnung überhaupt nicht. Der Hitzkopf ließ sich nicht so einfach einschüchtern, aber auch nicht zu unbedachten Äußerungen hinreißen.
    Dem Adjutanten entging anscheinend der sarkastische Anteil an der Bemerkung, denn er sagte höflich: „In der Tat."
    Dieser Kerl ist ja wirklich nicht besonders hell, dachte Trim. Oder er läßt sich nicht provozieren. Oder ... es ist ihm einfach gleichgültig, was andere plappern, weil er sich so unendlich überlegen fühlt.
    Der Monochrom-Mutant zog fröstelnd die Schultern zusammen. Das Lachen war ihm vergangen. Wie sollte man gegen Ignoranz kämpfen? Vor allem, wenn die Ignoranz über mehr Raumschiffe und bessere Waffen verfügte? „Und daran können wir wirklich nichts mehr ändern?" fragte der Stellvertreter des Revolutionsführers. „Oder gibt es einen Grund deines Anrufes außer dem, uns über unseren unausweichlichen baldigen Tod zu informieren? Das hätte doch auch ein anderer als ein hoher Würdenträger tun können."
    Gut, lobte Trim in Gedanken. Bewußt setzt er den Hebel bei der Eitelkeit des Adjutanten an. Vielleicht gewinnen wir doch noch eine oder zwei Stunden? „Nein, Rembatta-O-E der Großartige ist nicht grausam oder unmoralisch, sein Handeln dient dem Wohle aller. Wenn es gilt, ein Exempel zu statuieren, so wird es sein; wenn es aber gilt, einen Handel abzuschließen, so soll der Vorschlag erbracht werden." Cherckhhaals Stimme klang äußerst geschwollen. Mit all seinem Pathos sagte er aber nichts anderes, als daß die Vernichtungsdrohung dazu benutzt wurde, den besten Preis auszuhandeln. Seine scharfen Zähne gaben ein klickendes Geräusch von sich, und seine rotfunkelnden Augen schienen Pali durchbohren zu wollen. „Also können wir einen Handel abschließen und den Untergang des Volkes verhindern?" Pali Hutebau gab sich redliche Mühe, keine Hoffnung in seiner Stimme durchklingen zu lassen.
    Seine zittrigen Lappfinger redeten eine ganz andere Sprache, aber die verstand der Ratiniih zum Glück nicht. Die Gestik dieses Volkes wirkte so plump wie ihre Körper und schien daher wenig ausgereift zu sein. Insofern achteten sie deshalb nicht so sehr auf die Körpersprache anderer. So zumindest interpretierte es Trim Marath. „In seiner unendlichen Großzügigkeit und Weitsichtigkeit hat Rembatta-O-E allerdings einen interessanten Vorschlag zu unterbreiten, der beiden Teilen gerecht werden kann", antwortete der Adjutant scheinbar wohlwollend. „Selbstverständlich wird er darüber nicht mit
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