Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mit einem linken und einem rechten Auge verdutzt an.
    Der Blick des jeweils anderen Auges blieb auf Pali geheftet.
    Keifan hatte es sich auf einem Sitzpolster gemütlich gemacht und schien mit halbgeschlossenen Augen vor sich hin zu dösen. Hermigo tat es ihm gleich.
    Trim Marath kannte den Druiden inzwischen besser; Keifan lauschte aufmerksam und dachte angeregt nach - aber er würde seinen Kommentar nur dann abgeben, wenn es ihm wirklich angebracht schien. Wenn beispielsweise niemand auf die Lösung eines Rätsels kam, zu der er nicht mehr als ein paar Hiddyn benötigte.
    Immerhin hatten sie ein wenig Zeit gewonnen - ein Kilo-Hiddyn entsprach zwölfeinhalb Minuten, 100 davon waren ein Croz oder ein dommrathischer Standardtag von rund 20,8 Stunden. Vielleicht brachten sie es sogar auf mehr als nur ein Croz.
    Vielleicht kehrten inzwischen Startac Schroeder und Ruben Caldrogyn zurück, und Startac hatte in den Hohlräumen ein gut ausgestattetes Fernraumschiff gefunden, das noch intakt war und mit dem sie abhauen konnten, bevor hier alles in die Luft - oder in das All - flog. „Also", hörte er sich selbst zu seiner Verwunderung sagen, „gibt es hier auf Yezzikan Rimba etwas, das die Außenländer gern haben wollen. Und das sie nicht bekommen, wenn sie einfach alles zerstören. Daher bieten sie einen fadenscheinigen Handel an, nach dessen Abschluß und Übergabe der Sache sie uns doch noch zerstrahlen werden."
    „Der Junge hat in einem recht", tönte Keifans tiefe Stimme aus dem Hintergrund. „Das ist genau die Chance, die wir brauchen."
    „Aber sie werden uns kaum direkt auf die Nase binden, was sie wollen", wandte Pali nachdenklich ein. „Das bringt sie in eine schlechtere Position."
    „Wir müssen sie hinhalten", schlug Binte vor. „Gerade so, daß sie nicht die Geduld verlieren und blindlings angreifen. Daher müssen wir sehr vorsichtig sein. Die Außenländer bestehen offensichtlich größtenteils aus sehr wilden Völkern, die von unserem Weg des Friedens noch sehr weit entfernt sind. Vielleicht greifen sie deswegen die zentralen Checkalurs an, weil sie sich in ihren Kolonien sonst gegenseitig ausrotten. Natürlich gehört ein Expansionstrieb dazu; nicht umsonst hatten sie bereits vor uns Raumschiffe gebastelt."
    Willst du deine Feinde zu Verbündeten machen, bevor sie dich vernichten, suche einen gemeinsamen Feind, dachte Trim. Da könnte was dran sein. Und natürlich könnten sie so nebenbei eine halbe oder sogar ganze Galaxis übernehmen, wenn die ursprünglich ansässigen Herren oder Damen Ritter nicht mehr so mächtig sind, wie sie wohl mal waren. Oder wie sonst soll ich es verstehen, daß sie eine Flotte Aggressoren herumschippern lassen, die ganze Planeten vernichten? „Das kommt sicher daher, daß die Kolonisten nicht nur aus dem Außenland, sondern wirklich von außerhalb kommen", vermutete Keifan. „Bekanntlich sind diese Völker erst seit einiger Zeit im Land Dommrath; sie sind teilweise die Nachkommen von Invasoren aus einer fremden Galaxis. Sie scheren sich nicht um die Sitten in unserer Galaxis und waren von daher in ihren Gedanken wesentlich freier. Sie haben so wie wir eine Möglichkeit gefunden, wieder Raumfahrttechnik zu entwickeln."
    „Wir wissen immer noch so wenig", bemerkte Binte voller Bitterkeit. „Also, was machen wir jetzt?" wollte Landro von Pali wissen.
    Der Stellvertreter des Revolutionsführers ging zum Steuerpult. „Wir werden die KISTAT OSMARA landen lassen. Gleichzeitig bitten wir die Ritter um die richtige Eingebung, wie wir Rembatta-O-E seinen Regeln entsprechend empfangen können, obwohl wir sie nicht mitgeteilt bekommen."
     
    3.
     
    Auftritt des „Triumphators"
     
    Rembatta-O-E erlaubte nicht viel Zeit für Vorbereitungen. Da er den „Jubel des Volkes" verlangte, sollten wohl einige Sambarkin aufmarschieren. Pali Hutebau entschloß sich, Lehrer und Schüler der altehrwürdigen Tashun-Reba-Akademie zusammenzurufen, ferner den gesamten Dominant-Rat. „Hoffentlich erwartet er nicht, daß wir uns vor ihm in den Staub werfen oder so", bemerkte Binte. Ihre Lappfinger schlenkerten ununterbrochen nervös. „Laßt euch nicht verrückt machen", riet der Druide. „Die wollen euch nur im Vorfeld demoralisieren, um ihren Auftritt um so überlegener zu gestalten."
    Wohlgemeinte Ratschläge nutzten nicht viel angesichts der riesigen Flotte, die sich außerhalb des Minengürtels um den Planeten formiert hatte. Es war eine unerträgliche Nervenanspannung, denn jeden Moment
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher