Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
irgend jemandem sprechen, sondern nur mit Ruben Caldrogyn persönlich. Du wirst deinem Anführer unterbreiten, daß wir für die KISTAT OSMARA freies Geleit durch den Minengürtel verlangen, um sicher in Kozmo Yezzik zu landen. Nach einem angemessenen Empfang, dessen Bedingungen ich dir im Anschluß per Datenübermittlung gebe, wird der ruhmreiche Rembatta-O-E dem Anführer der Sambarkin den Handel nennen."
    Schade, daß man kein Bild von diesem selbstherrlichen eitlen Kerl sieht, dachte Trim.
    Wahrscheinlich ist er nur einsvierzig groß und nuckelt noch am Daumen. Jemand, der sich so darstellen läßt, kann in Wirklichkeit nicht so großartig sein! Warum hat er sich nicht gleich selbst zur Einschüchterung gezeigt? Da stimmt doch was nicht!
    Pali Hutebaus Hörner fingen an zu schillern, als ob das Blut in ihnen stärker pulsierte.
    Seine Lappfinger standen senkrecht nach oben. Mit dem rechten Auge, das sich der Reihe nach auf die übrigen Zuschauer richtete, schien er die Anwesenden zu warnen, sich ja nicht einzumischen oder zu verraten.
    Doch seine Stimme klang weiterhin beherrscht: „Ich bin einverstanden mit dem freien Geleit des Flaggschiffes. Unter der Bedingung einer friedlichen Mission wird der KISTAT OSMARA die Landung gestattet. Jedoch ist Ruben Caldrogyn, unser Revolutionsführer, derzeit nicht abkömmlich. Rembatta-O-E wird leider mit mir, Rubens Stellvertreter Pali Hutebau, Mitglied des Dominant-Rates, vorliebnehmen müssen."
    Die Zähne des Ratiniih klickten schnell, mit einem unangenehmen metallischschrillen Klang, aufeinander. „Das ist ein ungeheuerlicher Affront!" ereiferte er sich. „Du glaubst wohl nicht im Ernst, daß Rembatta-O-E mit einem Niederen konferiert?"
    „Mein Rang ist höher als der eines Adjutanten", wies Pali Cherckhhaal zurecht. „Ich bin Rubens Stellvertreter und habe dieselben Befugnisse wie er, solange er abwesend ist."
    „Wo ist er? Dann ruf ihn herbei!" Die fauchende Stimme steigerte sich zu einem dissonanten Kreischen. „Das ist unmöglich", erwiderte der Stellvertreter. „Unser Anführer ist auf einer geheimen Mission unterwegs. Nicht einmal ich kann ihn erreichen, weil er es nicht wünscht."
    „Dann seid ihr auch keinen Handel wert!" schrie Cherckhhaal. „Ich werde den Befehl geben, euch dem Erdboden gleichzumachen! Denkst du, ich habe nicht denselben Rang inne wie du?"
    O Mann, wenn die alle so überempfindlich sind, sind das reine Psychopathen, dachte Trim. Da muß man jedes Wort auf die Waagschale legen - und trotzdem nutzen sie das als Vorwand, um ihren Angriff als gerechtfertigt zu begründen. Der Kerl brennt doch darauf, persönlich die erste Bombe zu zünden! Ich frage mich nur, was dann vorher das ganze Geschwafel sollte!
     
    *
     
    Die gelblich marmorierten, individuellen Maserungen auf Pali Hutebaus haarlosem Schädel nahmen einen ungesund glänzenden Farbton an. Die unterschiedlichen Kopf-Muster bei den beiden anderen Sambarkin verfärbten sich ebenfalls.
    Hermigo wechselte hektisch von einer Schulter auf die andere und stieß ein schrilles Piepsen aus. Keifan stellte sich auf seine massiven Säulenbeine und raffte die graue Kutte zusammen, die seinen voluminösen Leib bedeckte. In die Kutte waren zahlreiche Taschen eingearbeitet, die unteren Ränder waren mit geheimnisvollen Schriftzeichen und Symbolen auf Plastikstreifen verziert. Außerhalb des optischen Erfassungsbereiches zur FunkÜbertragung kramte der Druide in seinen Taschen und rieb nacheinander den jeweils kopfnahen linken Lappfinger der Sambarkin mit einer irgendwie nach Mandeln und Lavendel duftenden Paste ein.
    Trim konnte zusehen, wie sich die hektisch gefleckte Kopfhaut der Sambarkin allmählich beruhigte. Er sah zu dem Druiden hoch, der zuletzt zu ihm kam, sich herabbeugte und ihm kurz seinen Traenii auf die Stirn drückte. Augenblicklich spürte der junge Terraner, wie ihn Ruhe durchströmte und sich der Verstand klärte. Der Kuß verfehlte nie seine Wirkung. „Ich gehöre dem Dominanten Rat an", sagte Pali Hutebau langsam. „Ich wollte dich nicht beleidigen, Adjutant. Ich ging von sambarkischen Verhältnissen aus, aber selbstverständlich ist es bei euch anders. Ich nehme an, daß du auch als Stellvertreter Rembattas fungierst, wenn er nicht erreichbar ist - beispielsweise, um seine gewaltigen Kräfte in einer glorreichen Schlacht zu erproben."
    „So ist es", ließ sich der Ratiniih offensichtlich besänftigen.
    Gewaltige Kräfte, pah, kommentierte Trim in Gedanken. Vielleicht kann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher