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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden
Autoren: Unbekannt
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Realität, die ihm eine Menge Blutergüsse und Prellungen bescherte.
    Ein mutiger Held zeichnet sich durch seine große Kampfkraft und den unerschöpflichen Mut aus. Er scheut keine Herausforderung, sucht sie geradezu.
    Dann ist er allerdings bald ein toter Held und nützt niemandem mehr.
    Ein kluger Held wird alt, denn er ist listenreich und gewandt und setzt seinen Verstand vor seinen Fäusten ein. Natürlich ist auch er zu Risiken bereit, aber er wägt alles sorgfältig ab.
    Ein wahrer Held aber ist niemals vorhersehbar, niemals dazu geboren, noch je dazu ausgebildet. Er ist derjenige, der im entscheidenden Moment - und erst da - weiß, was zu tun ist, richtig handelt und bereit ist, sich zu opfern.
    Viele weise Sprüche, die ihm angesichts der drohenden Vernichtung einfielen, als spulte sich ein Programm in seinem Inneren ab. Sollte ihn das trösten?
    Er starb als Held - aber er starb?
    Trim Marath fuhr sich unglücklich durch sein dünnes, kurzes dunkelbraunes Haar. Ich will nach Hause, dachte er verzweifelt.
     
    2.
     
    Diplomatische Verwicklungen
     
    Sie hielten sich immer noch im Beobachtungsturm der Tashun-Reba-Akademie auf, der hundert Meter abseits des Energieschirms lag, der das Portal mit seinen Transmittertoren abriegelte. Das Portal war verlassen. Die Forscherinnen und Forscher hatten es aufgegeben zu warten; Startac Schroeder und Ruben Caldrogyn würden wohl nicht so schnell wieder auftauchen.
    Das konnte vieles bedeuten. Sie waren vielleicht in Lebensgefahr, gefangen oder tot.
    Oder sie hatten etwas sehr Bedeutsames entdeckt, das sie noch in Augenschein nehmen mußten.
    Trim Marath nahm die letzte Möglichkeit an, er klammerte sich an die Hoffnung, daß es seinem Freund gutging. Der Gedanke, möglicherweise allein in dieser Galaxis verschollen zu sein, behagte ihm ganz und gar nicht.
    Er hatte zwar einen fürsorglichen Freund, den Druiden Keifan, aber das war kein Ersatz. Startac war zwar elf Jahre älter als er, aber eben ein Mensch und vor allem ein Monochrom-Mutant, mit ähnlichen Verhaltensweisen und Vorlieben.
    Dabei hatte der Druide ein extremes Schicksal erlitten, das ihn zu einem Leidensgenossen anderer Art machte: Seine Heimat und alle dort lebenden Artgenossen, alle Verwandten, Freunde und Lehrer, waren von den Kolonisten getötet worden; zuvor hatte er seine einzige Liebe verloren. Natürlich gab es immer noch viele Druiden, die im ganzen Land Dommrath unterwegs waren und heilten, also war er nicht der Letzte seines Volkes. Aber hinter Keifan hatte sich eine Tür geschlossen, die sich nie wieder öffnen ließ, wohingegen Trim und Startac eine winzige Chance hatten, eines Tages den Weg nach Hause antreten zu können. In gewissem Sinne bildeten die zwei jungen Menschen eine Zweckgemeinschaft, jeder brauchte den anderen.
    Hoffentlich kommst du bald zurück, Startac, und hoffentlich bist du auch gesund, dachte Trim nervös. „Da kommt eine Funkmeldung herein!" meldete Landro Gerisha, störte damit Trims Gedanken.
    Gleich darauf zeigte sich auf dem Holo das wenig freundlich wirkende Abbild eines schwarzhäutigen Raubtierabkömmlings, der sogar ein wenig kleiner als Trim zu sein schien, aber dafür mehr als doppelt so breit. Seine Arme waren dick und plump, zeigten kräftige Krallenhände. „Ein Ratiniih", flüsterte Binte. „Obwohl sie so klein sind, rollen sich mir bei dem Blick aus diesen roten Knopfaugen immer die Lappfinger ein."
    Dazu entblößte der Ratiniih auffallend spitze Zahnreihen, als er die eingefallen wirkenden dünnen Lippen zurückzog. Trim zuckte unwillkürlich zurück. „Ich bin Cherckhhaal", stellte sich der Ratiniih mit fauchender Stimme vor, „Adjutant und Gefolgsmann des Omera Ekhdaran, des Obersten Waffenträgers und Obersten Eroberers Rembatta-O-E aus dem Volk der glorreichen Yiintari, des Triumphators, Unbesiegbaren und Verkünders der neuen Zeit."
    Der trägt ja gleich dick auf! Und damit haben wir schon ein wenig Auswahl, was dieses „O-E" bedeuten soll, überlegte Trim. Die legen wohl viel Wert auf Angabe. „Ich spreche vom Flaggschiff KISTAT OSMARA, dem stolzen Fahnenträger der Kolonisten, des Leuchtfeuers in der Dunkelheit, der Siegersäule", fuhr der Adjutant hochtrabend fort.
    Ein zweiter Schirm zeigte in einer Nahaufnahme die Außenfront des Flaggschiffes - wenn man es als solches bezeichnen wollte. Auf einen jungen Terraner, der die glattglänzenden Kugelraumer der LFT gewohnt war und an Bord des Riesenraumschiffes LEIF ERIKSSON geweilt hatte, wirkte
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