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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden
Autoren: Unbekannt
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er große Worte schwingen, aber die Keule? Das überläßt er sicher den Ratiniih, die ja bekannt sind für ihre Angriffslust.
    Von den Yiintari hatte er bisher noch nichts gehört; abgesehen von Cherckhhaals Eröffnung hatten auch die Sambarkin wohl nicht mal gewußt, welchem Volk Rembatta-O-E überhaupt angehörte. „Kennst du die Yiintari?" fragte er Binte flüsternd. Sie war wenigstens nicht ganz so riesig wie die anderen, deshalb wandte er sich an die Oberste Lehrerin. Bei ihr kam sich der schmächtige Mutant nicht gar so unterlegen vor.
    Ihre rechten Lappfinger bewegten sich unbestimmt, drückten eine Gestik aus, die er nicht verstehen konnte. „Noch nie gehört", gab sie ebenso leise zurück. „Ich kann in den Archiven nachsehen, aber ich hege keine große Hoffnung. Über die Außenländer gibt es so gut wie keine Aufzeichnungen - mit Ausnahme der Ratiniih, weil sie mittlerweile in großen Teilen des ganzen Landes Dommrath anzufinden sind. Vielleicht sind die Kolonisten von Außenland sogar Zugewanderte."
    Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: „Ich denke, dieses Unwissen ist auch der verdummenden Suggestion der Ritter zuzuführen, damit wir uns keine Verbündeten suchen können. Unser Wissen und die Aggressivität der Außenländer - das wäre eine sehr wirksame Kombination."
    „Momentan sieht es aber leider eher so aus, als ob sie eure Feinde sind - und euch den Garaus machen wollen", gab Trim zu bedenken. „Still!" zischte Landro. „Bei uns ist es aber nun so", fuhr Pali Hutebau nach kurzer Überlegung fort, „daß alle Mitglieder des Dominanten Rates gleichberechtigt sind. Wir erwählen den Dominant-Forscher aus unserer Mitte, und genauso können wir ihn wieder abwählen.
    Um Rembatta-O-E also begegnen zu können, brauchte ich nur den Rat zusammenzurufen und mich zum Dominant-Forscher und damit automatisch zum Führer der Astronautischen Revolution wählen zu lassen. Doch diese Prozedur nimmt erhebliche Zeit in Anspruch, da wir eine Menge Rituale einhalten müssen. Wäre es möglich, dieses Verfahren abzukürzen und Rembatta-O-E zu sagen, daß er mit dem augenblicklichen Revolutionsführer, Pali Hutebau, in Abwesenheit Ruben Caldrogyns sprechen wird?"
    Der Adjutant schien zu überlegen. Sein grobschlächtiges, raubtierhaftes Gesicht veränderte sich dabei keine Spur - aber weder rasselte er mit den Zähnen, noch schrie er in der Gegend herum.
    Schließlich sagte er: „Das ist wohl akzeptabel."
    Unwillkürlich atmete Trim Marath laut auf; er hatte sprichwörtlich Blut und Wasser geschwitzt. Nicht nur er ... Auch die Haltung der Sambarkin lockerte sich zusehends.
    Zum ersten Mal seit dem Funkkontakt hingen die Lappfinger entspannt herab. „Ich bin froh, daß wir diese kleine Ungereimtheit klären konnten", gab sich Pali Hutebau diplomatisch. So hatten beide ihr Gesicht gewahrt. „Ich werde die entsprechenden Befehle erteilen, euch durch das Minenfeld zu lotsen. Aber du wirst verstehen, daß wir nur dem Flaggschiff die Einreise gestatten."
    Der schwarzhäutige Raubtierabkömmling zeigte ein spitzzahniges Grinsen. „Mehr ist auch gar nicht notwendig", behauptete er. „Wir erwarten übrigens, daß Rembatta-O-E würdig und ergeben unter dem Jubel der Bevölkerung empfangen wird, wie es sich für den Obersten Waffenträger geziemt und standesgemäß ist.
    Jegliche Beleidigung oder auch nur Unterlassung werden wir sofort hart bestrafen.
    Ich übermittle jetzt die Daten der Ankunft und Gesprächszeit und erwarte die Eskorte in der angegebenen Zeit."
     
    *
     
    „Was haltet ihr davon?" wollte Pali Hutebau von seinen Mitstreitern wissen. „Ich halte das für eine ziemlich überraschende Wendung."
    „Ja, wir können uns noch ein paar Kilo-Hiddyn mehr Zeit lassen, mit dem Leben abzuschließen", meinte Landro Gerisha ganz ohne jeden Galgenhumor.
    Seine Haltung war gebeugt, und seine Lappfinger blieben reglos. Anscheinend hatte der Sambarkin bereits aufgegeben. „Sehen wir es doch so: Was bringt uns das?" schlug Binte Urydil in dieselbe Kerbe. „Wir sitzen hier fest. Nicht umsonst nennt man Yezzikan Rimba nun den Geiselplaneten. Was können wir tun?"
    „Gar nichts", stimmte Pali zu. „Aber das wissen die ...", sein linker Lappfinger zeigte nach oben, „... ebenso. Sie könnten einfach zuschlagen, wie auf Couxhal, und uns alle umbringen. Warum tun sie es nicht? Das ist es, was wir uns fragen müssen - und darin liegen unsere Chancen verborgen, ohne Angriff davonzukommen!"
    Binte und Landro sahen sich
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