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2051 - Flucht aus Thantur-Lok

Titel: 2051 - Flucht aus Thantur-Lok
Autoren: Unbekannt
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eine andere Superintelligenz, etwa ES selbst. Dies ist eine Ebene, zu der du als Mensch keinen Zutritt hast. Aber ohne dich würde der Rest hier an Bord ebenfalls sein Leben oder seine geistige Freiheit verlieren. Das ist das Wichtigste, was du jetzt tun kannst: die Überlebenden retten. Perry Rhodan biss sich die Lippen blutig. Er versuchte, sich auf die Meldungen des Syntrons zu konzentrieren. Er ignorierte die inneren Stimmen. Und er ignorierte den wühlenden Schmerz. Und dann ... ein gewaltiger Schlag.
    Die automatischen Wachforts, die bislang geschwiegen haben, werden nun auf einmal aktiv. Ein Beben erschüttert das Schiff. Die ZENTRIFUGE schreit innerlich auf, ein lautes, schmerzvolles Klagen hallt durch alle Stationen. Die Schutzschirme fallen aus, Schlag folgt auf Schlag. Keine Chance zur Gegenwehr, nicht einmal durch die Bordautomatik, denn das Schiff besitzt keine Offensivbewaffnung. Die Schutzschirme sind endgültig vernichtet, werden geradezu weggeblasen. Energien schlagen durch die Außenhülle, versetzen das Schiff in mörderische Schwingungen. Die Geräusche im Schiff steigern sich zu schrillem Gesang, einem Pfeifen, begleitet von dissonantem Rütteln und Dröhnen.
    Zu spät, um etwas zu unternehmen... Die Eintauchgeschwindigkeit ist fast erreicht. Der Syntron gehorcht seinen Befehlen, angefordert nur von einer Person. Halos knistern und fallen funkensprühend aus.
    Alarmmeldungen kreischen durch die Zentrale, Bildschirme an den Wänden warnen vor dem Weiterflug und melden in rasender Folge Schäden durch unaufhörliche Explosionen und Brände. Das Licht flackert, die primären Notversorgungssysteme springen ein.
    Klagend beschleunigt die ZENTRIFUGE weiter auf Eintauchgeschwindigkeit. Rhodan klammert sich mit letzter Kraft an den Sessel. In der Zentrale ist nichts mehr an seinem Platz. Wie durch ein Wunder ist er umherfliegenden Metallteilen entgangen; er ist nicht sicher, ob sein Anzug noch funktioniert. Zuviel ist auf einmal geschehen, und er ist nahezu hilflos, leidet immer noch unter großen Konzentrationsstörungen. Er muss die Steuerung jetzt ganz dem Syntron überlassen. Das Ziel ist eingegeben. Das Prebon-System, 794 Lichtjahre von Arkon entfernt, außerhalb von Thantur-Lok.
    Wenn sie nur endlich den Hyperraum erreichten! Die benötigte Zeit vergeht zäh, wie Gelee aus einem umgestürzten Glas fließt. Sein Magen rebelliert wütend. Sein Anzug absorbiert die heftigen Vibrationen nicht richtig - oder ist er es selbst, den es so sehr schüttelt? Der Terranische Resident hält sich immer noch fest und kämpft gegen den Brechreiz an. Was SEELENQUELL ihnen antat, noch immer antut, kann sich niemand vorstellen. Fast sehnt er sich danach, ebenso bewusstlos und handlungsunfähig wie die anderen zu sein. Dann wäre alles leichter... Und sie wären alle mit Sicherheit bald tot.
    Sein Blick fällt auf ein Halo, und jetzt krampft sich auch sein Herz zusammen. Dort draußen ziehen zehn arkonidische Schlachtschiffe der Tender-Klasse auf. 1500-Meter-Kolosse von der Thronflotte des Imperators. Mit zwölf deutlich sichtbar auf Äquatorhöhe angeflanschten 200-Meter-Kreuzern, neben vielen anderen Beibooten, dazu Kampfrobotern, Landungstruppen, Shifts und einer Bewaffnung, die durch Mehrfachlafettierungen nahezu jedem anderen Schiff überlegen ist...
    Zehn solcher Schiffe bilden schon eine fast unüberwindliche Flotte. Ihre geballte Macht haben sie bereits bei den Kämpfen im Kreit-System eindrucksvoll demonstriert. Perry Rhodan sieht, wie sie Fahrt aufnehmen. Sie werden größer statt kleiner, und zwar sehr schnell. Sie verfügen über einen Beschleunigungswert von annähernd tausend Kilometern im Sekundenquadrat und einen Überlichtfaktor von 70 Millionen. Die ZENTRIFUGE ist zwar kaum langsamer. Aber gegen diese Giganten ist sie nur ein Staubkorn, das man sich mit einer beiläufigen Geste vom Schuh wischt.
    Die System-Wachforts stellen teil weise den Beschuss ein. Zwei, drei Sekunden lang nehmen die Augen dies wahr, und der Verstand analysiert träge, ohne wirklich zu begreifen. Auf einmal wird alles seltsam still. Bin ich am Leben? fragt sich Rhodan. Sein Blick ist verschwommen, er ist orientierungslos. Sein Körper ist völlig verkrampft und steif, er hat momentan keine Kontrolle darüber, kann nicht einmal einen Finger heben. Und wenn ich lebe, überlegt er angestrengt weiter, wo bin ich jetzt? Dann schlägt die letzte Salve donnernd ein.
     
    1.
     
    ROHANY: Ein Karrierist
     
    Vere'athor Ols Kuniom machte
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