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Alles nur Magie

Alles nur Magie

Titel: Alles nur Magie
Autoren: Heather MacAllister
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PROLOG
    "Guck doch nicht so verklärt", zischte Gwen Kempner Kate zu und lächelte dabei, wie es sich für eine Brautjungfer gehörte. Sie teilte Kates vorbehaltlose Begeisterung nicht. Natürlich freute sie sich für die Braut, ihre Freundin, aber sie war wie immer skeptisch, was die Beziehung zwischen Mann und Frau betraf.
    Sie selbst hatte schlechte Erfahrungen gemacht und deshalb ihre Zweifel im Hinblick auf die Ehe und das immer währende Glück.
    Ihre beste Freundin Kate, die wie sie Brautjungfer war, seufzte verträumt.
    "Sieh sie dir doch nur an."
    Pflichtbewusst blickte Gwen zu Chelsea, die ebenso verklärt lächelte und dabei ihren frisch angetrauten Ehemann Zach bewundernd anstrahlte. Na ja, sie darf das, dachte Gwen, sie ist ja schließlich auch die Braut.
    "Sieht sie nicht wunderschön aus?" hauchte Kate.
    Gwen warf ihr einen prüfenden Blick zu und schüttelte dann tadelnd den Kopf.
    "Kate, wir haben doch nun wirklich lange darüber gesprochen. Bräute sehen immer so aus, weil sie in diesem Zustand die Realität einfach ausblenden. Sonst würde ihnen ganz elend bei dem Gedanken, wie viel Geld sie für ein Kleid ausgegeben haben, das sie nur ein Mal anziehen."
    "Aber sie sieht so glücklich aus, Gwen. Vielleicht…"
    "Sei standhaft und sprich mir nach: Ich brauche keinen Mann, um glücklich zu sein."
    "Ich weiß nicht recht - hast du dir den Trauzeugen des Bräutigams genauer angesehen?"
    "Aber klar. Doch dann habe ich mir vorgestellt, wie er die ganze Footballsaison hindurch mit seinen Freunden auf meiner Couch vor dem Fernseher sitzt, wie sie ein Bier nach dem anderen trinken und von alten Zeiten schwärmen. Da bin ich ganz schnell wieder nüchtern geworden."
    Plötzlich packte Kate sie beim Arm. "Sieh mal, sie wird gleich den Brautstrauß werfen!"
    "Danke für die Warnung", meinte Gwen trocken und machte einen Schritt zurück.
    "Oh nein!" Kate zog sie wieder nach vorn. "Du bleibst hier."
    Gwen verlor das Gleichgewicht. Genau in dem Moment ließ Kate sie los, um nach dem Strauß zu greifen, und Gwen fiel auf die Knie.
    "Au!" Gwen schrie auf und fluchte dann sehr undamenhaft. Als sie hochsah, begegnete sie Chelseas Blick.
    Sie erstarrte. Chelsea hielt etwas in der Hand, dessen Wirkung viel gefährlicher war als die des Brautbukets.
    "Nicht den Rock!"
    Doch Chelsea schwang den schwarzen Rock schon über dem Kopf und warf ihn wie eine Frisbeescheibe in ihre Richtung. Instinktiv hob Gwen den Arm, um den Rock abzuwehren. Doch der Stoff blieb an ihrer Hand hängen, als sei er festgeklebt.
    "Oh nein!"
    "Du hast den Rock gefangen, Gwen, du Glückliche!" Kate war ganz aufgeregt.
    "Und ich habe mich so wegen des Bukets angestrengt!"
    "Möchtest du tauschen?"
    "Nichts dagegen, aber du kennst die Regeln."
    "Regeln? Da gibt es keine Regeln."
    "Doch. Du hast den Rock gefangen, und nun musst du ihn auch tragen. Wenn du das nicht tust, geht vielleicht die Zauberkraft verloren."
    "Kate, es geht hier doch nur um einen Rock!"
    „Aber um einen ganz besonderen. Schließlich haben zwei Frauen mit seiner Hilfe ihren Traummann gefunden. Wenn das nichts ist! Ich glaube an den Rock."
    Gwen stöhnte. "Nun komm mir bloß nicht wieder mit diesem Unsinn. Torrie hat sich das ausgedacht. Das weißt du doch selbst."
    Die Frauen um sie herum waren still geworden und hörten aufmerksam zu.
    "Ist das der Rock?" fragte nun eine. "Der, den Torrie von der Insel mitgebracht hat? Darf ich ihn mal anfassen?"
    "Was?"
    „Erzähl!"
    "Von welcher Insel?"
    Kate blieb gar nichts anderes übrig, als ausführlich zu erzählen, woher ihre Schulfreundin Torrie diesen Rock hatte. Die Frauen einer fernen Insel webten einen ganz bestimmten Stoff aus einer ganz besonderen Planzenfaser. Wenn ein junges Mädchen im heiratsfähigen Alter etwas aus diesem Stoff anzog, entfaltete es eine magische Wirkung. Es hieß, dass man in ihm die wahre Liebe fände.
    "Oh!" hauchten die Frauen.
    "Ich habe darüber etwas in einer Zeitschrift gelesen", sagte eine.
    „Aber Kinder!" Gwen sah empört von einer zur anderen. "Wir leben doch im einundzwanzigsten Jahrhundert!"
    Doch keine achtete auf sie, alle hörten gebannt zu, was Kate zu erzählen hatte.
    "Und er wird immer von Braut zu Braut weitergegeben. "
    Sofort blickten alle zu Gwen.
    "Na los, zieh ihn schon an!"
    "Worauf wartest du noch?"
    "Du kannst dich doch in dem Ankleidezimmer der Braut umziehen. Ich will schließlich auch bald drankommen."
    "Kate." Gwen sah sie ernst an. "Ich will dieses Ding nicht haben. Hier,
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