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2051 - Flucht aus Thantur-Lok

Titel: 2051 - Flucht aus Thantur-Lok
Autoren: Unbekannt
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sich seine eigenen Gedanken über die Feierlichkeiten auf Arkon I.
    Zusammen mit seinem Lakan, einem aus zehn Superschlachtschiffen bestehenden Verband der Flotte des Kristallimperiums, patrouillierte er im Arkon-System. Von seiner Zentrale aus beobachtete er die Vorgänge mit einer gewissen Distanz.
    Als Raumschiffskommandant und Dreiplanetenträger besaß er genug Erfahrung, Entschlusskraft und Autorität, um eine Einheit dieser Giganten zu befehligen. Seine äußere Erscheinung entsprach der des typischen Arkon-I-Geborenen mit fast zwei Metern Körperlänge, albinotisch bleicher Haut, weißen Haaren und rötlichen Augen. Sein Augenweiß hatte allerdings eine ungewöhnliche bläuliche Färbung, die bei Erregung noch dunkler wurde und die Iris dadurch violett schimmern ließ. Er trug seine brustlange, glatte Haarmähne stets offen; das Stirnhaar war ungeschnitten und in der Mitte gescheitelt. Durch intensives Körpertraining von Jugend an war seine Statur kräftig, und unter seiner schmucklosen, engsitzenden Kombination zeichneten sich beeindruckende Muskeln ab.
    Die Gründung des Huhany'Tussan, des Göttlichen Imperiums, war ein nie dagewesenes Schauspiel. Noch dazu, da nur die Eingeweihten bisher davon gewusst hatten und nichts davon nach außen gedrungen war.
    Auch Ols war davon überrascht worden. Es war aufgrund der militärisch gestützten Ausweitung des Imperiums zwar allgemein üblich geworden, dass kaum mehr tiefergehende Informationen von Arkon Iausgegeben wurden, sondern nahezu nur noch Befehle, die unkommentiert befolgt werden sollten.
    Seiner Meinung nach hätte ein solcher Anlass wenigstens bei den Führungsoffizieren der Flotte vorangekündigt werden können, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die mächtigen Riesen der Tender-Klasse waren schließlich nicht irgendwelche Planetenhopser, sondern der Stolz des Imperiums. als Kuniom fühlte sich durch diese Vorgehensweise ausgeschlossen, zu einem reinen Befehlsempfänger degradiert. Das passte ihm nicht, ebensowenig wie er alle Handlungsweisen des Imperators akzeptierte. Natürlich wäre es ihm nie eingefallen, ein Wort der Kritik zu äußern. Nicht einmal seiner Geliebten Karie gegenüber, denn in solchen Zeiten konnte das sehr schnell das Ende seiner Karriere bedeuten.
    Ols war ein treuer, überzeugter und ergebener Angehöriger des Imperiums. Er stammte aus keiner der einflussreichen hochadeligen Familien und hatte es dennoch geschafft, diesen Rang zu erreichen und die Verantwortung über einen Lakan übernehmen zu dürfen. Er hatte vor, die drei blauen Planetenscheiben an seiner Uniform nach und nach durch mindestens eine gelbe Sonne zu ersetzen. In seinen Augen gab es keinen Zweifel, dass er dieses Ziel erreichen würde. Nicht zuletzt auch dank Karie, die beste Beziehungen zu den höchsten Stellen hatte und notfalls einen nicht unerheblichen Einfluss ausüben konnte. Wenn er Sonnenträger wurde, würde sie vielleicht einen Ehevertrag mit ihm schließen; sie wurde schließlich auch nicht jünger und wünschte sich irgend wann Kinder. Ols war das recht; was sein seltenes Privatleben betraf, war er bequem. Karie bot ihm gute Kontakte, war bildschön und sexuell kreativ. Langweilig war ihm mit ihr noch nie geworden. Er wusste, dass Karie ihn wiederum wegen seines guten Aussehens und seiner Qualitäten als Liebhaber überaus schätzte, aber keine legalisierte Beziehung eingehen wollte, solange er keinen höheren Rang hatte. Sie entstammte den höchsten Adelskreisen und galt als „Luxusweib" mit einem erheblichen Standesdünkel.
    Es kümmerte Ols nicht, was Karie während seiner Abwesenheit trieb, solange sie ihn gut umsorgte, wenn er auf Arkon Iweilte. Dennoch oder gerade deswegen fühlte er sich in solchen Situationen herabgesetzt. Das Imperium konnte nur auf den Schultern vieler Auserwählter blühen und gedeihen, die ihm tatkräftig und aus eigenem Entschluss dienten. Dafür aber benötigten diese auserwählten Diener Informationen - und entgegengebrachtes Vertrauen. Arbtanen, ja selbst noch Orbtonen waren reine Befehlsempfänger, sie hatten ein klar umrissenes Aufgabengebiet und benötigten keine besondere Motivation. Aber die höheren Offiziere mussten vorausschauend denken und einen Überblick über die Gesamtsituation haben, um richtige Entscheidungen zu treffen. Davon konnte die Zukunft des gesamten Volkes abhängen.
    Trotz dieses bitteren Beigeschmacks waren die Feierlichkeiten, zumindest was davon übertragen wurde, erhebend.
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