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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL
Autoren: Unbekannt
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psionische Ladung, als du sie sonst in diesem gesamten Sonnensystem findest. Und nun öffne dich, Wrehemo Seelenquell, öffne dich!
    Wrehemo wußte nicht, was der Gürtel meinte.
    Der transparente Anzug auf seiner Haut heizte sich rasend schnell auf. Öffne dich, Wrehemo Seelenquell, oder du wirst verbrennen!
     
    *
     
    Die Angst zerrte an Wrehemos Geist und Körper, wie der Transfer durch Ruhar an seinem Geist und Körper gezerrt hatte.
    Er spürte: Um sich zu öffnen, mußte er sich aufgeben. Da war schon der neue Sinn in seinem Geist, den er nicht verstand, und der Anzug der Phantome schien über seine nackte Haut zu pulsieren, dann durch jede seiner Poren in seinen Körper einzudringen, ihn zu verändern ...
    Und Wrehemo Seelenquell wurde klar: Du kannst hier nicht mehr existieren. Dein eigentlicher Aufenthaltsbereich ist das höhergeordnete Gefüge des Hyperraums!
    Aber um ihn zu erreichen, mußt du ein Bewußtseinskollektiv ausbilden. Und dann mußt du dir einen Machtbereich schaffen und ihn stabilisieren und ausbauen. Doch dazu bedarf es unvorstellbarer geistiger Anstrengungen!
    Wrehemo war nicht sicher, ob er alledem gewachsen war.
    Doch es war zu spät. Der Anzug der Phantome wollte die Aufgabe erfüllen, für die er geschaffen war, und der Prozeß schritt unaufhaltsam voran.
     
    *
     
    Wrehemo Seelenquell spürte, wie er mit dem gesammelten Fluut, mit den Monochrom-Mutanten in und um die ORDEO MYN reagierte. Der Anzug der Phantome zwang ihn nun, sich zu öffnen, und sämtliche psionischen Energien im erreichbaren Umfeld wurden assimiliert und in ihm zusammengefaßt ... in ihm, SEELENQUELL.
    SEELENQUELL öffnete sich, und er spürte, wie sein Geist überflutet wurde von Bewußtseinen. Die Monochrom-Mutanten wurden zu einem Teil von SEELENQUELL, das Fluut, der Anzug und der Gürtel, mit Wrehemo im Mittelpunkt.
    Doch SEELENQUELL konnte diese Flut nicht kontrollieren. Sie erfaßte ihn und riß ihn mit sich. Der Widerstand der Mutanten, die spürten, daß sie ihren Willen aufgeben mußten, von ihm unterworfen wurden, brannte heiß in ihm. All die gewalttätigen Umstände, die bei seiner Genese hineingespielt hatten, wirkten sich nun in einer furchtbaren Weise aus, die Wrehemo nicht für möglich gehalten hätte.
    Negative Bewußtseinsimpulse suchten, fanden und potenzierten sich. Erinnerungen an Parkinson ... Engel ... K'rigan ... Es schienen unendlich viele zu sein.
    SEELENQUELL spürte, wie er sich rasend schnell veränderte. Er hatte keine Sinne mehr, wußte nicht, auf welche Weise er sich wandelte, doch er spürte, daß er seinen Körper verlor, und dieser Prozeß war schmerzhaft. Die Materie, aus der er bestand, wurde Atom für Atom zerfetzt und zu einem völlig neuen Gefüge zusammengesetzt. Sein Geist stand in Flammen, und dann spürte er, daß auch sein Körper brannte ... genau wie alles andere, was ihn umgab.
    Ein letzter Gedanke durchzuckte Wrehemo. Er wußte nicht, ob es sein eigener, der des Gürtels oder der des Anzugs war.
    Eine letzte Erkenntnis, dann war Wrehemo Seelenquell nicht mehr: Auf dem Weg zur Superintelligenz kann man keine Abkürzung nehmen!
    Dann war nur noch SEELENQUELL.
    Und die abgrundtiefe Gier, so schnell wie möglich einen Machtbereich zu schaffen und zu vergrößern, weitere Lebewesen zu unterwerfen und aufzunehmen. Nur so konnte er seine Schmerzen lindern.
    Dann war auch diese Gier nicht mehr. Der Schock und die Erkenntnis fegten SEELENQUELL hinweg.
    Eine Zeitlang war gar nichts mehr.
     
    10.
     
    Perry Rhodan
    Arkon, 26. Dezember 1303 NGZ
     
    „Es war Notwehr", sagte Zheobitt zum wiederholten Male. „Zuerst hat Irkani Thrada einen hinterhältigen Giftanschlag auf mich verübt, dann hockte sie wie eine Furie auf mir und wollte meinen Kehlkopf zerquetschen. Ich mußte sie töten, sonst hätte sie mich ermordet. Sie hat mir keine Wahl gelassen."
    Rhodan glaubte dem Ara unbesehen. Er hatte die Geschichte mittlerweile so oft gehört, daß er sie in allen Einzelheiten kannte. Sie war glaubwürdig, und Zheobitt hatte sich in keinen einzigen Widerspruch verwickelt.
    Der Galaktische Mediziner wirkte nun, da der Adrenalinausstoß des brutalen Überlebenskampfs zur bloßen Erinnerung verblaßt war, entsetzt und betroffen. Nicht darüber, daß er die Rivalin getötet hatte, um sein nacktes Leben zu retten. Vielmehr, weil er sich im nachhinein an der Tat ergötzte. „Du kannst jetzt aufhören", sagte Rhodan sanft. „Sie sind weg."
    „Was? Wer ist weg?" Zheobitt war noch immer
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