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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL
Autoren: Unbekannt
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Kleidung vom Leib.
    Du wirst diesen Fehler doch nicht zweimal begehen! mahnte der Gürtel. „Nein", murmelte Wrehemo. Er stieg von Yonder K'rigans Schultern herab und dachte den Gedanken.
    Yonder K'rigan brach zusammen und blieb reglos liegen, bevor er den Anzug der Phantome berühren konnte.
    Wrehemo ertastete das transparente Kleidungsstück auf der Haut des Seelenquell, den er zu seinem Nachfolger als Hüter der Sternenkammer erkoren hatte, und löste die Verschlüsse, die den Anzug hielten.
    Seine Hände zitterten.
    Er rechnete halbwegs damit, daß der Anzug zu ihm sprach, doch er hörte nichts. Kein Flüstern, keine deutliche Sätze. Nichts.
    Angenehm warm lag der Anzug auf seinen Händen. Er wog fast nichts. Diesen Eindruck hatte Wrehemo zumindest.
    Er ging zu Morkheros regungslosem Silberträger und kletterte an ihm empor. Ein wohliger Schauer lief über seine Haut. Wie angenehm war es doch, in einem richtigen Sattel zu sitzen, auf einem angemessenen Träger.
    Der Silberne akzeptierte ihn sofort. Das war ungewöhnlich, aber wahrscheinlich bemerkte er nicht einmal, daß er nun einen anderen Seelenquell trug.
    Weil Anzug und Gürtel sich so ähnlich waren und zusammengehörten ...
    Dann rief Wrehemo mit Hilfe des Gürtels die vierunddreißigtausend Monochrom-Mutanten aus der ZENTRIFUGE.
     
    *
     
    Es dauerte über eine Stunde. Die Mutanten bewegten sich langsam, wie in Trance. Willenlos schlurften sie zur ORDEO MYN hinüber.
    Wrehemo wartete, bis einige tausend von ihnen das Schiff betreten hatten. Bei dem, was er nun tun würde, war es vielleicht von Vorteil, wenn sich eine Vielzahl von ihnen in seiner unmittelbaren Nähe befand.
    Den anderen trug er auf, sich um die ORDEO MYN zu verteilen und zu warten.
    Schließlich betrat Wrehemo sein Schiff. Das Schiff, das er gestohlen und sich nun zurückgeholt hatte.
    Die Doppelstabroboter, die die Besatzung bildeten, ließen ihn anstandslos passieren.
    Anscheinend hatte Morkhero sich nie die Mühe gemacht, Wrehemos Individualdaten im Rechner der ORDEO MYN zu löschen.
    Er trug den Mutanten auf, ihm langsam zu folgen, solange sie bequem Platz fanden. Bei dem, was ihm nun bevorstand, konnte er vielleicht noch besser auf den Para-Block Einfluß nehmen, wenn sich einige derjenigen, die ihn bildeten, in seiner unmittelbaren Nähe befanden.
    Die qualvolle Enge, die an Bord des halbkugelförmigen Raumers geherrscht hatte, und die daraus resultierenden Verschmutzungen wollte er der ORDEO MYN allerdings ersparen.
    Er spürte sofort das riesenhafte Potential, das im Inneren des Raumers lagerte.
    Wrehemo begab sich in die Lagerräume, die das Fluut beherbergten, und entkleidete sich.
    Wie zuvor Morkhero legte er den Anzug der Phantome auf seinen bloßen Körper an.
    Wie hatte er früher nur glauben können, er sei zu groß für ihn? Der Anzug der Phantome paßte ihm wie eine zweite Haut!
    Dann nahm er den Gürtel und legte das fünf Zentimeter breite, rote, elastische Band um seine Körpermitte. Der Augenblick hatte etwas Feierliches.
    Der Sepzon-Gürtel und der Anzug, zu dem er gehörte, waren wieder vereint!
    Trotz des kalten, künstlichen Lichts schimmerte der Gürtel samten.
    Jetzt war es soweit!
    Es konnte beginnen!
     
    *
     
    Wrehemo nahm den Sepzon-Gürtel tief in seinem Geist wahr. Wie ein zusätzlicher Sinn hatte er sich dort eingebunden.
    Der Gürtel leitete und führte ihn. Und der Gürtel beherrschte den Anzug.
    Zuerst undeutliche, dann immer klarere Bilder drangen auf ihn ein. Geistige Impressionen, so viele, daß er sie nicht aufnehmen, geschweige denn verarbeiten konnte. Dafür würde er Wochen benötigen.
    Aber was für eine Rolle spielte Zeit noch für ihn?
    Der zusätzliche Sinn in seinem Geist zeigte ihm den untreuen Morkhero, den Dieb. All die Probleme, die Morkhero mit der Kontrolle des Anzugs gehabt hatte.
    So darfst du es nicht machen, wisperte der Gürtel in seinem Geist. Dann bist du verloren.
    Morkhero hätte die Transformation niemals überstanden. „Und ich?" fragte Wrehemo laut. „Werde ich sie überstehen?"
    Plötzlich hatte er Angst vor dem, was kommen würde. „Mir bleiben diese Probleme erspart", sagte er, wie um sich Mut zu machen. „Denn ich besitze den Sepzon-Gürtel!"
    Bewegung kam in das Fluut, das Morkhero gesammelt hatte. Die Ballen schienen plötzlich zu sprühen. Sie schlugen immaterielle Funken, die Wrehemo aber nichtsdestotrotz wahrnehmen konnte.
    Psionen, wisperte der Gürtel. Zehn Gramm Psi-Materie enthalten eine stärkere
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