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1995 - Der Tod auf Terra

Titel: 1995 - Der Tod auf Terra
Autoren: Unbekannt
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Hügel, den ich schon zur Hälfte überwunden hatte. Weiter! Jeder andere an meiner Stelle hätte es nicht bis hier geschafft. Aller Ortungsgefahr zum Trotz regelte ich den Antigrav auf minimalste Leistung, gerade so, dass ich nicht über die Hügelkuppe hinausschoss. Sekunden später sah ich den Zyklopen. Er stand höchstens zweihundert Meter entfernt. Sein Blick schien mich zu durchbohren.
    Thoregon ist das Verderben, dröhnte es in mir. „Jetzt, Moo!" wollte ich rufen. „Vernichte ihn!" Es war zu spät. Den Einschlag der ersten aus sicherer Distanz abgeschossenen Lenkrakete registrierte ich noch. Dann tobten Höllengluten. Margret Zhamant hatte ihr Ziel erreicht. Raketen und Impulswaffen verwandelten diesen Abschnitt des Parks in einen Feuersee. Der Galornenanzug hatte Moo und mich in einen superstarken Schutzschirm gehüllt, der die tödlichen Energien absorbierte. Ohne die nach innen wirkende Dämpfung wäre ich erblindet, aber auch so konnte ich nicht erkennen, ob ich haltlos herumgewirbelt wurde oder in der Glut versank. In einer solchen Situation werden Sekundenbruchteile zu nervenzermürbenden Ewigkeiten. Selbst jahrtausendelange Erfahrung ändert nichts daran, sie macht es nur leichter, den enormen psychischen Druck zu ertragen, dieses Gefühl des Hilfloseingesperrt-Seins.
     
    8.
     
    Er war nach Terrania zurückgekehrt, aber das Warten gefiel ihm nicht. Obwohl er nur auf diese Weise den besonderen Geist wiederfinden konnte, in dem er den Sechsten Boten von Thoregon zu erkennen glaubte. Jedes schnelle Hinwegschreiten über die Metropole machte eine Begegnung zu flüchtig. Ein neuer Schritt über eine lächerlich geringe Distanz ... Er spürte kaum Leben in seiner Nähe. Lastengleiter schwebten vorbei; er beschränkte sich darauf, der verwehenden Mentalenergie der Piloten zu lauschen.
    Unvermittelt spürte er die Veränderung. Die gesuchte Person befand sich in seiner unmittelbaren Nähe - ganz so, als hätte sie ihrerseits nach ihm gesucht. Sie hielt sich sogar schon mitten im Todeskreis auf, ohne zu sterben. Eindeutiger konnte das Zeichen gar nicht sein. Der Fremde besaß einen Vitalenergiespender, gehörte also selbst zu den herausgehobenen Akteuren dieses Universums. In ihm nur den Sechsten Boten zu sehen wäre falsch gewesen.
    Ein Ritter der Tiefe? Doch den Orden gab es nicht mehr. Umwehte ihn nicht trotzdem der Hauch einer Aura?
    Ramihyn registrierte die anfliegenden Lenkwaffen, die Roboter und Kampfgleiter, deren Streustrahlung die aktivierten Impulsgeschütze verriet - eine Tatsache die er unter anderen Umständen mit de; sofortigen Zerstörung des Planeten beantwortet hätte. Diesmal hatte er Wichtigeres zu erledigen und überließ die Abwehr des Angriffs dem Anzug des Todes und dessen Mechanismen. Auf Parr Fiorano, den Anzugmacher, hatte er sich immer verlassen können. Nur beiläufig registrierte er, dass bis auf zwei Flugkörper alle schon in den Außenbereichen des Parks zum Absturz gebracht und die Impulsbahnen reflektiert wurden. Einige Gleiter verwandelten sich in expandierende Glutbälle. Von den Robotern blieb trotz ihrer hochgespannten Schutzschirme nicht mehr als ein Regen flüssigen Metalls.
    Der Bote Thoregons war von den entfesselten Gewalten davongewirbelt worden. Es kostete Ramihyn nur einen Gedanken, ihn einzuholen und aufzufangen. Der durchaus beachtenswerte Geist steckte in einem sehr zerbrechlichen Körper, sein halbes Gesicht war blutverschmiert - das stellte Ramihyn fest, als er das Schutzfeld des blauen Anzugs zusammenbrechen ließ. Ein kleiner silberner Roboter schnellte sich ihm. entgegen. Er war schnell und pulsierte vor Energie, doch Ramihyn bannte ihn mit einer unwilligen Bewegung. Dass der Metallzwerg zum Sechsten Boten zurückkroch, interessierte ihn nicht.
    Den Sechsten Boten selbst umgab er mit einem FesselfeId. Er musste nachdenken, ob der Tod dieses Terraners ihm nützte oder nicht. Es war ein leichtes, mit einer Hand zuzupacken und ihm das Leben zu entreißen. Dazu brauchte er den Anzug des Todes nicht. Bericht Perry Rhodan. Ich sah den Zyklopen über mir und weit hinter ihm verglühende Gleiter. Immer noch fauchten Strahlbahnen heran, aber sie erreichten uns nicht, wurden vielmehr von einer unsichtbaren Grenze reflektiert und holten die TARA-V-UH, Terras modernste Kampfroboter, reihenweise vom Himmel.
    Wie ein Film rollte das Geschehen vor mir ab; es war so unwirklich, dass ich mich kaum betroffen fühlte, nicht einmal, als der einäugige Riese meinen
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