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1995 - Der Tod auf Terra

Titel: 1995 - Der Tod auf Terra
Autoren: Unbekannt
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Trokan und auf die Brücke mitnehmen. Und ihn hier zwischen den Landestützen zurückzulassen hätte seinen sicheren Tod bedeutet. Die Peilimpulse des Gleiters bekamen etwas Drängendes. „Komm schon, Startac wir müssen weiter." Mit der flachen Hand schlug ich ihn ins Gesicht. Er stöhnte und begann zu wimmern, aber zumindest das konnte ich ihm nicht ersparen. „Beeilung, Junge! Ich will, dass du dich noch in Sicherheit bringst. Verstehst du, was ich sage?"
    Sein Kopf pendelte haltlos. Plötzlich versteifte er sich und starrte an mir vorbei. Auch ohne mich umzuwenden, wusste ich, dass Ramihyn erschienen war. Dieses grässliche Ziehen im Nacken begann von neuem. Wir materialisierten zwanzig Meter vor dem Lastengleiter. Startac ließ mich los und torkelte weiter wie ein Betrunkener, der nicht mehr in der Lage war, seine Umgebung richtig wahrzunehmen. „Startac!" brüllte ich ihn an. „Verschwinde!"Halb drehte er sich um die eigene Achse, grinste mich an ... ... und brach zeitlupenhaft langsam in die Knie. „Hau ab, Junge!"
    Ramihyn kam. Ich sah ihn keine drei Kilometer entfernt wie eine Fata Morgana entstehen, und sich sofort wieder auflösen. Endlich entmaterialisierte Startac. Das kaum wahrnehmbare Geräusch, das die ins entstandene Vakuum stürzende Luft erzeugte, klang wie Musik in meinen Ohren. Zugleich warf ich mich herum und hetzte dem aktivierten Transmitter entgegen. Ramihyn musste dicht hinter mir erschienen sein, denn der Schmerz drohte meinen Schädel zu sprengen. Ich schrie, als ich mich in vollem Lauf ins Entstofflichungsfeld stürzte ... ... und im gleichen Sekundenbruchteil Millionen Kilometer entfernt mit ungebremster kinetischer Energie aus dem Empfangstransmitter geschleudert wurde.
    Ramihyn empfand rasenden Ärger. Immer deutlicher hatte er die Spur des Sechsten Boten wahrnehmen können, dessen unerwartet aufgetauchter Helfer offenbar über eine Teleporterfähigkeit verfügte. Im letzten Moment, als er ihn schon sicher wieder in seiner Gewalt gewähnt hatte, war der Terraner über den bereitgestellten Transmitter entkommen. Natürlich hatte er den Planeten verlassen, alles andere wäre unlogisch gewesen. Das Entstofflichungsfeld war sofort nach dem Durchgang erloschen, die Justierung konnte nicht mehr nachvollzogen werden.
    Außer sich vor Wut, vernichtete der Zyklop mit bloßen Händen Gleiter und .Transmitter. Was übrigblieb, war ein Haufen formloser, undefinierbarer Materie. Einer der Untoten an Bord von WAVE meldete sich. Die Wachschiffe über dem vierten Planeten hatten am Pilzdom eine Bewegung geortet.
    Offenbar handelte es sich um einen Terraner in einem blauen Raumanzug, dessen Ziel der Pilz dom war. „Tötet ihn!" befahl Ramihyn. Keinesfalls war er gewillt, den Sechsten Boten über die Brücke entkommen zu lassen. „Feuerbefehl für alle Wachschiffe in seiner Nähe!"
    Das Transmitterfeld war unmittelbar hinter Perry Rhodan erloschen. Mühsam wälzte er sich herum; es gab wohl keine Stelle an seinem Körper, die nicht schmerzte. Nie zuvor hatte er einen Transmitterdurchgang 'über eine derart geringe Entfernung annähernd belastend empfunden. Er hatte eine Spur der Verwüstung hinterlassen; die Scherben, zwischen denen er lag, gehörten zu kulturhistorischen Artefakten der Herreach. Die terranische Crew mochte sie zusammengetragen haben. Aber wohin waren die Menschen verschwunden? Niemand begegnete ihm auf dem Weg ins Freie.
    Erleichtert aktivierte Rhodan das Flugaggregat und beschleunigte in Richtung Pilzdom.
    Hoch über ihm hingen die zigarrenförmigen Wachschiffe der Kosmischen Fabrik im Orbit. Auf einen einzelnen Menschen würden sie wohl nicht reagieren.
    Ungehindert passierte Rhodan die im Umkreis des Domes errichteten Wachstationen. Auch sie wirkten verlassen. Er vermutete, dass die Besatzungen vor der Bedrohung durch die Schiffe der Kosmischen Fabrik geflohen waren. Nur wohin? Es gab keinen Platz im Sonnensystem, der wirklich Schutz geboten hätte, mit Ausnahme des Pilzdomes. Jäh verdunkelte sich der Himmel. Zigarrenraumer sanken herab. Nur noch fünfzig Meter ...
    Rhodan hatte sein Ziel fast erreicht, als die Schiffe von WAVE das Feuer eröffneten. Eine alles verschlingende Glutwoge schlug über ihm zusammen, türmte sich auf und brandete weit in die Gassen der Stadt hinein.
     
    EPILOG
     
    Estel Marobar, die junge Funkerin auf der PAPERMOON, legte Cistolo Khan den Ausdruck des soeben empfangenen Hyperfunkspruchs vor. Khan schaute nicht einmal auf. Er hatte die Ellenbogen
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