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1991 - Mhogenas Entscheidung

Titel: 1991 - Mhogenas Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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Eintreten gar nicht bemerkt hatte. „Endlich", sagte sie erleichtert. Auch wenn Dr. Somnaro vielleicht gar nichts für Vincent tun konnte, war sie nun wenigstens nicht mehr allein mit ihm und Sirku.
    „Faszinierend", murmelte der Ara. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Als würde diese Entität dem Avatara-Körper Substanz entziehen."
    In dem Maße, wie Sirkus flimmernder Nebel solider wurde, Gestalt anzunehmen schien, verflüchtigte sich Vincent Garrons Körper, wurde transparenter. Er schien sich vor ihren Augen aufzulösen, und Tuyula schrie entsetzt auf. Einen Augenblick lang glaubte sie, die schwarze Kreatur des Todes würde ihn einfach verwehen, in ihr Reich jenseits des Faßbaren zerren.
    „Sirku gewinnt völlige Macht über Vincent", flüsterte sie und erkannte kaum ihre eigene Stimme. „Er vereinnahmt und absorbiert ihn!"
    Der Mutant stand noch immer wie eine Statue da, unternahm keine Gegenwehr, schien im Gegenteil die Umwandlung willkommen zu heißen. Wieder vernahm sie direkt in ihrem Kopf seine Stimme: „Die Macht der Farben, die Sirku mir vorführt..." Sie klang verzückt, fast schon selig.
    Der Nebel um Vincent Garron verdichtete sich zusehends, bildete einen Körper. Doch es war nicht der eines Menschen...
    Tuyula Azyk sah eine über zwei Meter große, in den Schultern anderthalb Meter breite Gestalt. Sie wirkte stämmig und massig, hatte zwei kurze, kräftige Beine und lange, bis zu den Knien reichende, tentakelhafte Arme. Der Kopf glich einem halbmondförmigen Wulst, saß starr und halslos auf dem Rumpf und erstreckte sich von einer Schulter bis zur anderen.
    „Ein Maahk!" flüsterte Tuyula.
    „Oder ein Gharrer!" korrigierte Dr. Somnaro sie.
    Dann jedoch floß Vincent Garrons Körper in den neu entstehenden, ging in ihm auf. Tuyula wußte nicht, wie sie es besser beschreiben konnte. Der Maahkähnliche gewann an Konturen, doch der rechte Arm war der eines Menschen und das linke Bein. Der Oberkörper schien an einer Stelle wegzubrechen, und die junge Blue machte dort eine menschliche Schulter aus. Im flachen Maahkgesicht entstanden humanoide Züge, der Kopf schien plötzlich nur noch halb so breit wie vorher zu sein und auf einem Halsstummel zu sitzen.
    Doch die Chimäre veränderte sofort wieder ihre Zusammensetzung. Nun erkannte sie in dem linken Arm und dem rechten Bein Bestandteile des Avatara-Körpers.
    Erneut vernahm Tuyula eine Stimme in ihrem Kopf, doch es war nicht die Vincent Garrons, und sie sprach auch nicht zu ihr, sondern stieß einen mentalen Aufschrei des Entsetzens aus: Das darf nicht passieren!
    Das scharfe Zischen, mit dem Somnaro einatmete, und der Blick der weit aufgerissenen Augen des Aras verrieten ihr, daß auch der Arzt die panikhafte geistige Äußerung wahrgenommen hatte.
    Im nächsten Augenblick war Sirku mit Vincent Garron entmaterialisiert, und Tuyula Azyk war fest davon überzeugt, daß der Mutant nicht mehr existierte und für immer in Sirku aufgegangen war.
     
    9.
     
    Icho Tolot: Chimäre
    24. April 1291 NGZ
     
    „Es ist uns gelungen, die Schwerkraft- und Hyperspektrum-Zentren des Energiegitters des Sonnentresors zu erneuern!" gab Cheftechniker Summag Arkad endlich, nach vier Stunden des bangen Wartens und verzweifelten Hoffens, die erlösende Nachricht durch. „Die Guan a Var werden nach Skoghal zurückgetrieben!"
    Icho Tolots Planhirn äußerte leise Verwunderung. Er hatte sich ebenfalls damit beschäftigt, aber nur nebenbei, diesem Problem lediglich die wenigen freien Kapazitäten gewidmet, die ihm seine anderen Aufgaben ließen.
    Und war zum Schluß gekommen, daß es unmöglich zu bewältigen war.
    Andererseits... wenn die dreißig Haluter, die mittlerweile von den Gomrabianischen Hyperraumhügeln nach Thagarum geflogen waren, sich in der dortigen Schaltstation mit der vollen Kapazität ihrer Planhirne darauf konzentriert hatten, mochten sie durchaus imstande sein, den ursprünglichen Zustand zumindest für einen kurzen Zeitraum wiederherzustellen.
    Die Spezialisten der Gharrer und Galaktiker in der Schaltstation hätten es jedenfalls nicht geschafft, davon ging Tolot auch weiterhin aus.
    „Die Symmetrie der Energie im Sonnentresor ist also wiederhergestellt? Auf Dauer?"
    „Das wäre zuviel verlangt", widersprach der Cheftechniker. „Das Schwarze Loch im Sonnentresor wird die Schwerkraftzentren und damit das Hyperspektrum immer wieder nachhaltig verändern. Ich kann Ihnen fünfzehn Minuten garantieren, Tolot. Danach kann die Symmetrie jederzeit
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